Kehr, Paul

Paul Fridolin Kehr

Paul Fridolin Kehr ( 28. Dezember 1860 in Waltershausen; 9. November 1944 in Wässerndorf, Landkreis Kitzingen) war ein deutscher Historiker, Diplomatiker und Archivar.

Leben und Wirken

Kehr wurde 1893 außerordentlicher und 1895 ordentlicher Professor für historische Hilfswissenschaften in Göttingen sowie Mitglied der Göttinger Akademie, 1903 Direktor des Preußischen Historischen Instituts in Rom und 1915 des neugegründeten Kaiser-Wilhelm-Instituts für deutsche Geschichte. In den Jahren von 1915 bis 1929 war Kehr Generaldirektor der Preußischen Staatsarchive und 1915 Vorsitzender der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica. 1932 wurde er in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen.

Die bedeutendsten Leistungen sind seine urkundlichen Forschungen zur Papst- und deutschen Kaisergeschichte. Er war Herausgeber bzw. Mitherausgeber der „Päpstlichen Urkunden und Regesten aus den Jahren 1358–78“ (2 Bände, 1886–1889), „Die Urkunden Ottos III.“ (1889), „Regesta Pontificum Romanorum“ („Italia pontifica“, 7 Bände Berlin 1906–25) und von „Germania sacra“ (Band 1 Berlin 1929).

Auszeichnungen

• 1932: Pour le Mérite
• 1940: Adlerschild des Deutschen Reiches

Werke (Auswahl)

• Hermann von Altaich und seine Fortsetzer (Dissertation an der Universität Göttingen). Altenburg 1883
• Die Datirungen der Diplome K. Otto III. Habilitationsschrift zur Erlangung der venia Legendi für Geschichte und Historische Hilfs-Wissenschaften (1889) (PDF-Datei)
• Die Urkunden Otto III. (1890) (PDF-Datei)
• Scrinium und Palatium. Zur Geschichte des päpstlichen Kanzleiwesens im XI. Jahrhundert (1900) (PDF-Datei)
• Papsturkunden in Rom (1900) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)

Literatur

• Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934