Payer, Julius von
Julius von Payer ( 2. September 1841 in Teplitz-Schönau in Böhmen; 29. August 1915 in Veldes [Bled, Slowenien]) war ein deutscher Offizier aus Österreich-Ungarn, Polar- und Alpenforscher, Kartograph und Professor der Militärakademie, der sich auch als Maler einen Namen machte und 1876 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde.
Wirken
Julius von Payer wurde am 1. September 1842 zu Schönau bei Teplitz in Nordwestböhmen geboren, trat zunächst in die österreichische Armee ein und erforschte als junger Offizier das bis dahin unerschlossene Ortler-Gebirge und die Adamellogruppe. In den Jahren 1869/70 nahm er an der zweiten deutschen Nordpolexpedition teil und organisierte 1872/74 die österreichische Nordpolexpedition mit Weyprecht, die über das Franz-Josefs-Land hinaus zum Nordpol vorstieß. Payer hat als vorzüglicher Zeichner sein Werk über diese Expedition allein illustriert. Er wurde von seinen Zeitgenossen als ein überaus energischer und zielsicherer Mann geschildert, dem es in der Hauptsache zu verdanken war, daß diese Expedition glücklich beendet werden konnte. In ihm hat das Sudetendeutschtum seinen kühnen Bergsteiger und Nordpolfahrer hervorgebracht, dessen wissenschaftliche Verdienste zu seiner Zeit besonders hoch eingeschätzt wurden.
Werke
- Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition, in den Jahren 1872–1874: nebst einer Skizze der zweiten deutschen Nordpol-Expedition 1869–1870 und der Polar-Expedition von 1871 (PDF-Datei)
Literatur
- Johannes Georgi: Carl Weyprecht und Julius Payer, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Fünfter Band, S. 489–503
- Theodor Stiefenhofer: Kameradschaft in der Arktis: Julius von Payer, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München–Wien–Leipzig 1942, Bd. III, S. 147–169