Petschaft

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Ein Petschaft (mhd. betschat, petschat, petscheit, von tschech. pečet[1] „Siegel“; auch Petschier[2]; Plural: Petschafte; veraltet: Cachet[3]) ist ein Handstempel mit eingraviertem Namenszug, Wappen oder Bild, der zum Siegeln (zum „petschaften“) verwendet wurde. Der Begriff wurde häufig auch synonym für Siegelstempel gebraucht.

Begriffsentstehung

Das Wort soll in Form von „verpetschaten“, für versiegeln, erstmals von dem aus einem Ministerialengeschlecht stammenden Dichter Ulrich von Lichtenstein (13. Jahrhundert) gebraucht worden sein. Der Ausdruck wurde dann von der kaiserlichen Kanzlei übernommen und weiterverbreitet.

Geschichte

Wie die Siegel, so reichen auch die Petschafte bis in die ältesten Zeiten hinauf; sie finden sich bei den alten Griechen, Römern und Indern. In den älteren Zeiten bediente man sich vorzugsweise der Siegelringe für Wachssiegel, später und besonders für metallene Siegel hatte man stärkere Siegelstempel und bediente sich auch häufig der Siegelpressen. Die gewöhnlichen Petschaften aus Messing verfertigen die Petschaftstecher, Künstler ohne Zunftzugehörigkeit. Die Petschafte aus Stahl, welche einen schöneren Abdruck ergaben, verfertigte hingegen der Stahl- oder Stempelschneider. Goldene Petschafte mit einer edelsteinbesetzen Platte, worin Wappen und Namen eingraviert waren, trug man sonst auch als Schmuck an Uhrketten.

Fußnoten