Philipp II. (Spanien)

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Philipp II.; Gemälde von Tizian

Philipp II. (Lebensrune.png 21. Mai 1527 in Valladolid; Todesrune.png 13. September 1598 im Palast El Escorial bei Madrid), der einzige überlebende Sohn des deutschen Kaisers Karls V. und seiner Gemahlin Isabella von Portugal, war seit 1555 König von Spanien, auch Herrscher über die Niederlanden, das Königreich Neapel, das Königreich Sardinien, das Königreich Sizilien, das Herzogtum Mailand sowie über das spanische Kolonialreich, ab 1580 als Philipp I. in Personalunion auch das über das Königreich Portugal.

Leben

Erzherzogin Anna von Österreich

Philipp besuchte als junger Mann das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und nahm bis zum 14. Februar 1551 an der Seite seines Vaters, des römisch-deutschen Kaisers und spanischen Königs Karl V., am Reichstag zu Augsburg teil. Auf dem Reichstag versuchte Karl V. die deutschen Reichsfürsten für die Wahl seines Sohnes zum römisch-deutschen König zu gewinnen und Philipp damit zu seinem designierten Nachfolger im Reich zu machen.[1] Aber Karls jüngerer Bruder Ferdinand setzte sich mit seinem Sohn Erzherzog Maximilian durch, die Kurfürsten lehnten schließlich eine Kandidatur Philipps ab.

König

König Philipp II. von Spanien gelangte im Jahre 1555 infolge der Abdankung seines Vaters auf den Thron. Er war der mächtigste Herrscher seine Zeit und ein eifriger Vorkämpfer des strengen Katholizismus. In seinen Kriegen gegen die Osmanische Armee und Franzosen errang er große Siege, er eroberte auch Portugal.

Aber durch seine Verfolgung des Protestantismus verschuldete er den Abfall der nördlichen Niederlande von Spanien, und seine große Flotte, die „Armada“ die gegen England schickte, wurde von den Engländern in den Kanalschlacht von 1588 vernichtet. Als Philipp starb, waren die Kräfte Spaniens völlig erschöpft.

Keine Gestalt läßt klarer als Wilhelm von Oranien ersehen, daß der Reformation ein höherer Auftrag als nur die kirchliche Säuberung gegeben war. Er ist der große rebellische Führer des flämischen Volkes im Freiheitskampf gegen die spanische Knechtschaft gewesen. Philipp II., mit ihm die spanische Heere und die Ketzerrichter der Inquisition, hatten Jahre hindurch in den Niederlanden den neuen Glauben verfolgt: die Scheiterhaufen erloschene nicht mehr, es schien, als solle die Qual der Gefolterten niemals verstummen. Da bäumten die Massen sich auf.[2]

Familie

Philipp war viermal verheiratet, aus der ersten Ehe mit Maria von Portugal stammte Don Carlos (Lebensrune.png 8. Juli 1545; Todesrune.png 24. Juli 1568), aus der zweiten Ehe mit Maria Tudor, die ihm den machtlosen Titel „König von England“ einbrachte (wobei England Spanien im Krieg gegen Frankreich beistand), blieb kinderlos. Seine dritte Ehe war mit Elisabeth von Valois, mit ihr hatte er u. a. die Töchter Isabella Clara (Lebensrune.png 12. August 1566; Todesrune.png 1. Dezember 1633) ∞ mit Erzherzog Albrecht VII. von Österreich und Katharina Michaela (Lebensrune.png 10. Oktober 1567; Todesrune.png 6. November 1597) ∞ mit Karl Emanuel I. von Savoyen.

Vierte und letzte Ehe

Seine vierte Ehe mit der deutschen Erzherzogin Anna von Österreich, die Tochter seines Vetters Maximilian (dessen Gemahlin Maria allerdings Philipps Schwester war), war die erfolgreichste Verbindung. Anna, somit je nach Ausgangspunkt Philipps Nichte 2. Grades oder Nichte, war eigentlich für Sohn Don Carlos (den die Spanier auch Karl von Österreich nannten) vorgesehen, der wegen seiner Sympathien für den niederländischen Freiheitskampf als Hochverräter galt und 1568 schwer erkrankt in der Haft verstarb. Aus der Ehe sind fünf Kinder entsprossen:

  • Ferdinand (Fernando) (1571–1578), Fürst von Asturien
  • Karl (Carlos) Laurentius (1573–1575)
  • Diego (1575–1582), Fürst von Asturien
  • Philipp III. (1578–1621), König von Spanien ∞ 1599 Erzherzogin Margarete von Österreich (1584–1611)
  • Maria (1580–1583)

Literatur

  • Die Großen der Weltgeschichte, Dresden, Eckstein - Halpaus 1933

Fußnoten

  1. Friedrich Edelmayer: Philipp II. Biographie eines Weltherrschers (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 630). Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-018067-3, Kapitel Augsburg 1551. Ein spanischer Prinz greift nach dem Reich. S. 67–73.
  2. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München