Seinsheim, Philipp Karl von

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Philipp Karl Wilhelm Michael Georg Maria Graf von Seinsheim (Lebensrune.png 13. Juli 1713 in Sünching; Todesrune.png 2. November 1761 in Salzburg) war ein deutscher Geistlicher und Domherr zu Speyer, Köln, Bamberg und Salzburg.

Leben

Als viertes und letztes Kind des Grafenpaares Max Franz von Seinsheim und Anna Philippina von Schönborn wurde am 13. Juli 1713 Philipp Karl von Seinsheim geboren.

Nachdem er ein Studium des Humanismus vollendet hatte, soll er auch an der Salzburger Universität studiert haben. 1739 wurde er Mitglied des Domkapitels zu Speyer, am 21. April 1745 Domherr in Salzburg. In früheren Jahren, unbekannt in welchem Zeitraum, soll er bereits Domherr von Köln geworden sein. Im Jahr 1752 feierte er seine Priesterweihe. Zwei Jahre später, am 5. April 1754, ernannte man ihn zum Präsidenten des Salzburger Hofrates.

Als Seinsheim am 2. November 1761 nach einigen Monaten Krankheit in Salzburg starb, wurden nur noch seine Domherrenämter (Kanonikate) in Salzburg und Speyer erwähnt. Diejenigen von Köln und Bamberg schien er bereits lange zuvor niedergelegt zu haben.

Am 10. Dezember 1761 stellte eine domkapitalische Kommission ein Bestandsverzeichnis über das Vermögen des Verstorbenen auf, aus dem hervorging, daß Seinsheim ein unglaublich schlechter Wirtschafter und immenser Schuldenmacher war. Er hinterließ mehr als 200 Gläubiger. In der Masse der Schuldbeträge prellte er hauptsächlich arme Leute, Dienstboten, Pferdeknechte, Trompeter, Leibkutscher, etc. Größeres Vermögen erhielt er aus der Mittelschicht, also von Hofräten oder Großhändlern. Regionalbedingt verteilten sich seine Schulden auf das ganze Land: München, Augsburg, Ulm, Regensburg usw. Kurz vor seinem Tode versuchte Seinsheim wohl noch, seine große Verschuldung wiedergutzumachen, denn er setzte in seinem Testament vom Oktober 1761 auf, daß sein ganzes Vermögen nicht nur den liebsten Herren Bruderen, dem Herren Fürsten und Bischofen zu Würzburg und Bamberg zukommen sollte, sondern auch seine wenige Dienerschafft einen Teil der Erbschaft erhält. Obwohl das Salzburger Domkapitel seinem Bruder, dem Fürstbischof von Bamberg und Würzburg Adam Friedrich von Seinsheim, einen Brief sandte, in dem es „durch die Blume“ mitteilte, daß man doch die Schulden des Bruders bezahlen solle, geschah nichts.

Das aufgestellte Verzeichnis gibt nicht nur über Seinsheims Schulden Auskunft, sondern macht auch eine Aufstellung über Möbel, Inventar und Garderobe. Er besaß vier Schimmel im Wert von 400 Gulden, sechs Kutschen zum Gesamtwert von 1.080 Gulden. Als Pferdedecken verwendete er Tigerfelle, die aber nur auf 8 Gulden geschätzt wurden. Seinem Besitz zuzuordnen waren außerdem fünf Gewehre und drei Pistolen; seine Garderobe hatte einen Schätzwert von 446 Gulden. Als Liebhaber guter Weine besaß er in seinem Weinkeller edle Tröpfchen, die insgesamt mit 509 Gulden veranschlagt wurden – von Burgunder über Wein aus der Steiermark bis hin zum Rheinwein war alles vorhanden. Auch seine Vorliebe für Gärten und Kunstgegenstände findet im Verzeichnis Erwähnung. Plastiken, Gemälde, Gegenstände aus Elfenbein, Alabaster und Marmor werden aufgelistet, nicht zuletzt gar seine Bibliothek.[1]

Fußnoten