Pommernlied
Das Pommernlied ist ein Lied, das in der ehemaligen preußischen Provinz Pommern als Landeshymne etabliert war und auch heute noch im Landesteil Vorpommern des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern eine bedeutende Rolle im regionalen Liedgut einnimmt. Es entstand um 1850 und geht auf Gustav Adolf Pompe zurück. Pompe, Student der Theologie und Philologie in Halle an der Saale, kam die Idee zu diesem Lied nach eigenen Angaben während einer Wanderung mit anderen Studenten im Harz:
- „In irgendeiner Bleibe hätten nacheinander die beteiligten verschiedenen Landeskinder ihre Heimatlieder angestimmt, zwei Pommernsöhne aber hätten mit schmerzlichem Vermissen zugehört.“
Pompe habe daraufhin rasch den Text zu einem entsprechenden Lied entworfen und seinen beiden Landsleuten präsentiert. Erstmals schriftlich festgehalten findet sich das Lied in einem Brief Pompes an seine Mutter, datiert auf den 19. März 1852.
Der Titel des Liedes lautete in der Originalfassung „Heimath!“, wurde jedoch im Laufe der Zeit geändert in die heute noch gebräuchliche Bezeichnung „Pommernlied“. Weitere Änderungen des Originaltextes waren der Austausch des Wortes „Vaterland“ gegen „Pommerland“ und die Umformulierung der Textzeile „weiße Möwen wiegen in der blauen Höh'“ zu „weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh’“. Ebenso wurden die zweite und dritte Strophe in ihrer Reihenfolge vertauscht. Der auf diesen Änderungen basierende und noch heute zur 1818 entstandenen Melodie „Freiheit, die ich meine“ von Karl Groos gesungene Text lautet:
- Wenn in stiller Stunde Träume mich umwehn,
- bringen frohe Kunde Geister ungesehn,
- reden von dem Lande meiner Heimat mir,
- hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.
- Weiße Segel fliegen auf der blauen See,
- weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh’,
- blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand;
- Pommerland, mein Sehnen ist dir zugewandt!
- Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn,
- aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin;
- traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang,
- wehet leis und linde treuer Liebe Klang!
- Bist ja doch das eine auf der ganzen Welt,
- bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt;
- kannst ja doch von allen, die ich je gesehn,
- mir allein gefallen, Pommerland, so schön!
- Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier, bald dort,
- doch aus allen andern treibt’s mich immer fort:
- Bis in dir ich wieder finde meine Ruh,
- send ich meine Lieder dir, o Heimat, zu!
Die Zeilen „... reden von dem Lande meiner Heimat mir, hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier“ in der ersten Strophe beschreiben die charakteristischen Landschaftsgegebenheiten Pommerns – die weißen, langen Strände der Ostseeküste und die ausgedehnten Wälder im Landesinneren. Der Text der zweiten Strophe „Weiße Segel fliegen auf der blauen See, weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh’, blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand ...“ bezieht sich auf die blau-weißen Landesfarben Pommerns.
Filmbeitrag