Freiheit, die ich meine

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Freiheit, die ich meine oder nur Freiheit ist ein deutsches Volkslied aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Frankreich. Den Text über die große Sehnsucht nach deutscher Freiheit und Selbstbestimmung verfaßte Max von Schenckendorf (1783–1817) im Jahre 1813. Die Melodie dazu schrieb Karl Groos 1818. Das Lied wurde in Preußen bis 1919 für den Schulunterricht in der siebten bzw. achten Klasse besonders empfohlen.

Text

Noten zum Lied

Text nach Ludwig Bechsteins „Deutsches Dichterbuch – Eine Sammlung der besten und kernhaftesten deutschen Gedichte aus allen Jahrhunderten“ aus dem Jahre 1844 (Seite 403–405):

Schenkendorf, Max von, Freiheit, die ich meine.jpg
Freiheit, die ich meine,
Die mein Herz erfüllt,
Komm mit deinem Scheine,
Süßes Engelsbild.


Magst du nie dich zeigen
Der bedrängten Welt?
Führest deinen Reigen
Nur am Sternenzelt?


Auch bei grünen Bäumen
In dem lustgen Wald,
unter Blüthenträumen
Ist dein Aufenthalt.


Ach das ist ein Leben,
Wenn es weht und klingt,
Wenn ein stilles Weben
Wonnig uns durchdringt.


Wenn die Blätter rauschen
Süßen Freundesgruß,
Wenn wir Blicke tauschen,
Liebeswort und Kuß.


Aber immer weiter
Nimmt das Herz den Lauf,
Auf der Himmelsleiter
Steigt die Sehnsucht auf.


Aus den stillen Kreisen
Kommt mein Hirtenkind,
Will der Welt beweisen,
Was es denkt und minnt.


Blüht ihm doch ein Garten,
Reift ihm doch ein Feld,
Auch in jeder harten
Steinerbauten Welt


Wo sich Gottes Flamme
In ein Herz gesenkt,
Das am alten Stamme
Treu und liebend hängt.


Wo sich Männer finden,
Die für Ehr und Recht
Muthig sich verbinden,
Weilt ein frei Geschlecht.


Hinter dunklen Wällen
Hinter ehrnem Thor
Kann das Herz noch schwellen
Zu dem Licht empor.


Für die Kirchenhallen,
Für der Väter Gruft,
Für die Liebsten fallen,
Wenn die Freiheit ruft.


Das ist rechtes Glühen
Frisch und rosenroth,
Heldenwangen blühen
Schöner auf im Tod.


Wolltest auf uns lenken
Gottes Lieb und Lust,
Wolltest gern dich senken
In die deutsche Brust!


Freiheit, holdes Wesen,
Gläubig, kühn und zart,
Hast ja lang erlesen
Dir die deutsche Art.

Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) • Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) • Feuerwehrliederbuch (ca. 1880) • Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Der freie Turner (1913) • Deutsches Lautenlied (1914) • Sport-Liederbuch (1921) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921, 1, 2, 3, 5, 7) • Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) • Schlesier-Liederbuch (1936, ohne 3., 4., 8.)