Psychopathie

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Psychopathie (wechselweise und generalisierend auch „Soziopathie“ genannt) ist ein umstrittener Terminus[1] der sogenannten Psychiatrischen Wissenschaften und bezeichnet im allgemeinen eine schwere Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht. Die Psychopathie ist wenig und unzureichend wissenschaftlich erforscht.

Einseitige Definition

„Psychopathie ist eine Sonderform der dissozialen (ICD 10) oder antisozialen (DSM IV) Persönlichkeit. Traditionell hat man Menschen mit bestimmten Auffälligkeiten des Gefühlslebens und des Interaktionsverhaltens als Psychopathen bezeichnet. Gemeint waren oberflächliche Egozentriker mit Größenideen, mangelndem wirklichem Einfühlungsvermögen (wenngleich die emotionale Oberflächlichkeit für viele anderen Menschen verführerisch ist) und fehlenden Schuldgefühlen, aber Charme und Erfolg in der Manipulation von Menschen für die eigenen Bedürfnisse. Neben dem fehlenden Schuldbewußtsein besteht eine Unfähigkeit, aus negativer Erfahrung, insbesondere Bestrafung, zu lernen, was vermutlich nach neueren Studien bereits im Kindergartenalter als Risikofaktor erkennbar wird und andauernde Kriminalität begünstigt.“[2]

Kritik und Differenzierung

Kritiker halten den Verwendern des Ausdruckes vor, übereilt und abwertend jeden einen Psychopathen zu nennen, der aus der von den Machthabern aufgestellten Diktates einer Norm das Leben mit einer gewissen sozialen und emotionalen Distanz begegnet, wobei es genau dieser Charakterzug des bewußten Abstandes ist, der Unternehmensleiter, Anwälte, Chirurgen u. ä. erfolgreich macht.

Menschen mit psychopathologischer Neigung haben nicht nur weniger Angst, sondern treten meist sehr selbstsicher auf, stehen gerne im Mittelpunkt und haben weniger die Befürchtung, daß andere Menschen sie ablehnen. Derartige Eigenschaften sind im wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Alltag des „modernen Zeitgeistes“ durchaus vorteilhaft. Dagegen sind Menschen, die sehr wenige psychopathische Merkmale aufweisen, eher ängstlich, unsicher und zurückhaltend.

Ebenso ist Psychopath ein Synonym für Menschen geworden, die das freiheitunterdrückende Verhaltens-Diktat der Gutmenschen und Homo-Bolschewisten ablehnt, wobei jeder Patriot aus linker Sicht „Nazi“ und somit Psychopath ist.

Erkennungsmerkmale

Die Psychopathie-Checkliste des Kriminalpsychologen Robert D. Hare wird als eines von mehreren Instrumenten für die Begutachtung von Straftätern eingesetzt, wobei in einigen VS-amerikanischen Bundesstaaten das Ergebnis dieses Tests sogar über die Anwendung der Todesstrafe entscheidet. Die Prüfliste von Hare, die von Kritikern als gefährlicher Schwachsinn und von Unterstützern als eine Art Psycho-Bibel betrachtet wird, unterscheidet zwei Dimensionen der Psychopathie:

  • Dimension 1: ausnützerisch
    • trickreicher, sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme
    • erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl
    • pathologisches Lügen (Pseudologie)
    • betrügerisch-manipulatives Verhalten
    • Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewußtsein
    • oberflächliche Gefühle
    • Gefühlskälte, Mangel an Empathie
    • mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen
  • Dimension 2: impulsiv
    • Stimulationsbedürfnis (Erlebnishunger), ständiges Gefühl der Langeweile
    • parasitärer Lebensstil
    • unzureichende Verhaltenskontrolle
    • frühere Verhaltensauffälligkeiten
    • Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
    • Impulsivität
    • Verantwortungslosigkeit
    • Jugendkriminalität
    • Verstoß gegen Bewährungsauflagen bei bedingter Haftentlassung
    • Hinzu kommen häufig Promiskuität (maßloser Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern), viele kurzzeitige ehe(ähn)liche Beziehungen und polytrope (vielgestaltige) Kriminalität.

Zitate

  • „Die, die offenkundigen Lügen ‚Die Weisen von Zion‘ als Wahrheit nehmen, sind von Verfolgungssucht beherrscht und von ihr Besessene [...]. Man wird bei diesen Besessenen ihren Geisteszustand untersuchen müssen und dabei die Frage der gemeingefährlichen Geisteskrankheit zu prüfen haben.“ — Dr. Georg Gothein, jüdischer Reichstagsabgeordneter, in der „Neuen Freien Presse“[3]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Anders als in den Naturwissenschaften gängig, ist die Fach- und Diagnoseprache der Psychologie/Psychiatrie in jeder Generation einem grundlegenden Wandel unterworfen. Begriffe wie „Seele“, „Äther“, „Seelenvermögen“, „Phrenologie“, „Apperzeption“, „Neurasthenie“, die vor fünfzig, einhundert oder einhunderfünfzig Jahren umstandslos verwendet wurden, sind fast völlig aus dem wissenschaftlichen Gebrauch geraten. Dies kann jedoch dem heutigen technischen Vokabular der Psychologie künftig ganz ebenso widerfahren.
  2. Glossar Psychiatrie
  3. Herbert Pitlik, Die Protokolle der Weisen von Zion – Aus der Sicht nach 100 Jahren, 1999, Seite 7