Quirinus (Mythologie)

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Ein römischer Denar (56 v.d.Z.) mit der Darstellung des Quirinus auf der Vorderseite (links) und der thronenden Ceres auf der Rückseite (rechts).

Quirinus war ein altitalischer, später römischer Gott, und wurde bereits von den ältesten Siedlern noch vor der Stadtgründung Roms als kriegerischer Stammesgott verehrt. Von den Römern wurde er vor allem zusammen mit Jupiter und Mars verehrt. Später verlor er an Bedeutung gegenüber der Göttertrias Jupiter, Juno und Minerva. Nach Quirinus wurde auch der Hügel Quirinal in Rom benannt.

Quirinus wurde in erster Linie von der nicht-adligen Bevölkerungsmehrheit verehrt. Er wurde auch mit dem vergöttlichten Romulus gleichgesetzt und galt als die friedliebendere Form des Mars. Deshalb lag sein Tempel innerhalb der ersten Stadtmauern, der des Mars außerhalb.

Kultus

Schon Titus Tatius dürfte dem Quirinus auf dem Quirinalhügel einen ara (Altar) gestiftet haben. Der römische Geschichtsschreiber Titus Livius berichtet von einer Senatssitzung des Jahres 435 v.d.Z. „in aede Quirini“ (am Schrein des Quirinus). Auch Varro und Plinius erwähnen Kultstätten, die sich allerdings nicht genau identifizieren lassen.

293 v.d.Z. wurde aufgrund eines Gelöbnisses des Konsuls Lucius Papirius Cursor dem Gott ein Tempel geweiht. Zu seiner Ausstattung wurde ein Teil der samnitischen Kriegsbeute verwendet. 206 v.d.Z. traf ein Blitz das Gebäude und 49 v.d.Z. brannte der Tempel aus. Das Mauerwerk blieb dabei erhalten, so daß der Senat nur drei Jahre später in ihm eine Statue Caesars aufstellen konnte.

Augustus ließ während seiner großen Renovierungsphase 16 v.d.Z. den Quirinustempel auf dem Quirinal in prachtvoller Form neu errichten (anscheinend hatte man den Vorgängerbau bislang nicht ausreichend renoviert). Das Gebäude bestand forthin bis über das Ende des Römischen Imperiums hinaus.

Siehe auch