Altdorf bei Nürnberg
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Franken |
Landkreis: | Nürnberger Land |
Einwohner (2010): | 15.372 |
Bevölkerungsdichte: | 329 Ew. p. km² |
Fläche: | 46,59 km² |
Höhe: | 444 m ü. NN |
Postleitzahl: | 90518 |
Telefon-Vorwahl: | 09187 |
Kfz-Kennzeichen: | LAU |
Koordinaten: | 49° 23′ N, 11° 21′ O |
Altdorf bei Nürnberg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Bürgermeister: | Erich Odörfer (CSU) |
Altdorf bei Nürnberg (amtlich: Altdorf b.Nürnberg) ist eine deutsche Stadt in Mittelfranken, nahe Nürnberg. Hier befand sich einst eine Universität.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt liegt an der Schwarzach, ca. 24 km südöstlich von Nürnberg, inmitten einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft (400–700 m ü. M.) mit Rhätschluchten (Rhät = Oberer Keuper), wald- und wiesenreichem Oberland. 7 km von Ansbach liegen bei Weißenbaum die Höhle Heidenloch und die an Versteinerungen reiche Teufelsgrube
Geschichte
Ursprünglich Reichsdomäne, kam Altorf 1504 zum Herrschaftsgebiet der freien Reichsstadt Nürnberg und erhielt 1575 ein Gymnasium, das 1623 Universität wurde. Nach Anschluß Nürnbergs an Bayern (1806) wurde die Universität 1809 mit Erlangen vereinigt, ihre Gebäude und Vermögen fielen dem Lehrerseminar zu.
Historische Daten
- 800: Fränkischer Königshof
- 1129: Erste urkundliche Erwähnung
- 1281: Der Bezirk „Hofmark Altdorf“ untersteht der kaiserlichen Verwaltung
- 1299: Altdorf wird an den Grafen Emich von Nassau verpfändet
- 1360: Erst urkundliche Erwähnung als „Markt“ beim Verkauf an Burggraf Albrecht von Nürnberg
- 1368: Stiftung von Märkten
- 1387: Erste urkundliche Erwähnung als „Stadt“, Bau von Graben und Mauern
- 1504: Inbesitznahme durch die Reichsstadt Nürnberg, Sitz eines Nürnberger Pflegamtes
- 1575/78: Sitz des nürnbergischen Gymnasiums, Akademie
- 1622: Universitätsprivileg (Universität bis 1809); einer der berühmtesten Schüler ist Albrecht von Wallenstein
- 1666: Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz promoviert in Altdorf
- 1672: Johann Christoph Sturm gründet das Collegium Curiosum sive Experimentale, dessen Mitglied Leibniz wurde
- 1806: Altdorf kommt mit Nürnberg zum Königreich Bayern
- 1824: Die Stadt erhält das Königliche Schullehrerseminar
- 1894: Das Volksschauspiel Wallenstein in Altdorf wird uraufgeführt
- 1925: Im Seminargebäude werden durch den Landesverband für Innere Mission Einrichtungen für Körperbehinderte geschaffen
- 1945: Sitz des Landratsamtes (bis 1965)
- 1945: Ab Mai, mit Besatzung der VS-Amerikaner, Sitz der V.S.-Soldatenzeitung „The Stars and Stripes“ („Southern Germany Edition“, später dann umbenannt in „European Edition“, bis zu dem Umzug nach Griesheim/Hessen) in den ehemaligen Gebäuden der Wochenzeitung „Der Stürmer“. Die erste Ausgabe (Vol.1-No.1) wurde am 8. Mai 1945 (zufälligerweise auch V-E-Day) mit dem Titel „ETO WAR ENDS“ gedruckt und ausgeliefert
- 1972/78: Gemeindegebietsreform mit Eingemeindung umliegender Gemeinden
Bekannte, in Altdorf geborene Personen
- Ferdinand Jakob Baier, Mediziner
- Johann Fabricius, Theologe
- Stephan Farfler, Erfinder
- Walther Haffner, Kirchenmusiker
- Nikolaus Herman, Kantor, Lehrer und Schöpfer von Kirchenliedern
- Dora Hitz, impressionistische Malerin
- Konrad Hupfer (1911–1944), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger der Zweiten Weltkrieges
- Konrad Mannert, Professor und Historiker
- Hans Recknagel, Gymnasiallehrer, Heimatforscher und Stadtarchivar (nach Konrad Lengenfelder)
- Leonhard Christoph Sturm, Wissenschaftler
- Thomas Tuschl, Biochemiker
Literatur
- Böhm: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Ansbach in Mittelfranken. Nürnberg, 1888
- Georg Andreas Will; mit Nachträgen von Christian Conrad Nopitsch: Geschichte und Beschreibung der nürnbergischen Universität Altdorf, 1801, Nachdruck: Aalen: Scientia Verlag, 1975