Rebroff, Ivan

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Ivan Rebroff, geboren als Hans Rolf Rippert (Lebensrune.png 31. Juli 1931 in Berlin-Spandau; Todesrune.png 27. Februar 2008 in Frankfurt am Main), war ein Sänger (Bassbariton).

Werdegang

Ivan Rebroff wurde 1931 in Berlin-Spandau als Sohn eines hessischen Ingenieurs geboren. Rebroffs Angaben zufolge war die Mutter Russin, der Vater Halbjude.[1] Sein Bruder Horst, der später als Sportjournalist arbeitete, kam im März 2008 in die Schlagzeilen, als er behauptete, den unter bis dato ungeklärten Umständen verschwundenen französischen Schriftsteller und Piloten Antoine de Saint-Exupéry im Sommer 1944 als Soldat der deutschen Luftwaffe auf einem Aufklärungsflug abgeschossen zu haben.

Die ersten Volksschuljahre verbrachte Rebroff in Belzig (Mark Brandenburg). Später besuchte er das Gymnasium im Internat „Frankesche Stiftungen“ in Halle. Im „Stadt-Singechor“ fiel seine schöne Stimme auf, ein erster Gesangsunterricht war die Folge. Nach der Scheidung seiner Eltern übersiedelte Rebroff 1952 zusammen mit der Mutter in die Bundesrepublik. In Hamburg ermöglichte ihm Oscar Rees ein Stipendium für ein Gesangsstudium an der Staatlichen Musikhochschule. Rebroff nahm außerdem Schauspielunterricht. Erst 1953 legte er sich, dem Vorbild eines großen Sängers des Moskauer Bolschoi-Theaters folgend, den Namen „Rebroff“ zu. Anlass für die Russifizierung seines Geburtsnamens soll Dirigent Scholuch gewesen sein, der Rebroff 1954 in seinen Schwarzmeer-Kosakenchor aufgenommen hatte.

Mit den Schwarzmeer-Kosaken und dem Ural-Kosakenchor unternahm der Bassbariton Rebroff ausgedehnte und erfolgreiche Tourneen, die seine späteren Erfolge als „russischer“ Folklore-Sänger vorbereiteten. Rebroffs Solistenlaufbahn begann 1959 mit einem ersten Preis im Internationalen Musikwettbewerb in München. 1960 trat er ein erstes Engagement an der Oper in Gelsenkirchen an, von 1963 bis 1969 war er an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main engagiert.

Schlagzeilen anderer Art machte Rebroff in der BRD ab 1994 durch einen Rechtsstreit mit der Molkereifirma Müller, die er auf Schadensersatz in sechsstelliger Höhe verklagte, weil in einem Werbespot mit einer als Kosake verkleideten Figur der Eindruck erweckt worden wäre, Rebroff hätte für die Produkte der Firma geworben. Eine Mitwirkung des Sängers im Werbespot war zuvor an unterschiedlichen Honorarvorstellungen gescheitert. In einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe im Januar 1998 wurde Rebroff schließlich eine Entschädigung zugesprochen, deren Höhe über dem ursprünglich geforderten Schadensersatzbetrag lag und am gerichtlich festgestellten Popularitätswert des Künstlers gemessen wurde.

Der erfolgreiche Sänger Rebroff, dem im Verlauf seiner Karriere 49 Goldene Schallplatten und eine Platinplatte zuteil geworden waren, ging bis fast zuletzt noch auf Tournee und erledigte ein Arbeitspensum von rund 200 Konzerten im Jahr, wobei er überwiegend in Kirchen auftrat. Seinen letzten Bühnenauftritt absolvierte er am 9. Dezember 2007 in Wien.

Familie

Rebroffs Hauptwohnsitz befand sich zuletzt auf der griechischen Ägäis-Insel Skopelos, deren Ehrenbürger er war. Der kinderlose Junggeselle, der fünf Sprachen beherrschte, umgab sich gern mit Antiquitäten und Tieren. Seine Liebhabereien waren zudem Ornithologie, historische Plattenaufnahmen und Filme. Im Alter von 76 Jahren starb Rebroff, der jahrelang an Diabetes litt, am 27. Februar 2008 in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main an Organversagen und Herzstillstand. Sein letzter Wille war eine Feuerbestattung und das Verstreuen der Asche im griechischen Meer.

Fußnoten

  1. Vgl. taz, 29. Januar 1990