Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde (lat. Monumenta Germaniae historica) war der Rechtsnachfolger und Fortsetzer der 1819 vom Freiherr vom Stein mit dem Ziele eine Gesamtausgabe der Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters gegründet und von einzelnen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes unterstützten „Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde“.

1824 trat das Unternehmen unter der Leitung des Georg Heinrich Pertz ins Leben, der es bis 1873 leitete. 1875 erhielt das Reichsinstitut, nunmehr durch regelmäßige Zuschüsse des Deutschen Reichs sowie Österreichs geförderte und seit 1886 dem Reichsamt des Inneren unterstellt, eine neue Organisation in Form einer Zentraldirektion von mindestens 9 Mitgliedern, mit 5 und mehr Abteilungsleitern und einem Vorsitzenden (1875 bis 86) Georg Waitz, 1886 bis 1888 stellvertretender Wilhelm Wattenbach, 1888 bis 1902 Ernst Ludwig Dümmler, 1902 bis 1906 stellvertretender Oswald Holder-Egger, 1906 bis 1914 Reinhold Koser, 1914 bis 1919 stellvertretender Michael Tangl 1919 bis 1935 Paul Kehr).

Seit 1934 unterstand es dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. 1935 wurde es zum Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde umgestaltet, dessen erster Präsident nach kommissarischer Leitung durch den letzten Vorsitzenden (1935 bis 1936) und Wilhelm Engel (1936 bis 1937) 1937 Edmund Ernst Stengel wurde.

Das Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde war satzungsgemäß die zuständige Zentralstelle für die Erforschung des deutschen Mittelalters; der Präsident, der auch im Auftrag des Reichswissenschaftsministerium die diesem unterstellten geschichtswissenschaftlichen Organisationen, besonders die historische Kommissionen und die landesgeschichtliche Institute, zu betreuen hatte, war zugleich Direktor des Deutschen historischen Institut in Rom. Wissenschaftliche Hauptaufgabe des Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde war nach wie vor die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica.[1]

Die Arbeitsräume des Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde und seine Bücherei (etwa 35.000 Bücher) befanden sich seit 1925 in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin.

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 9, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1942