Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung

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Das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (REM) – inoffiziell auch „Reichswissenschaftsministerium“ und „Reichserziehungsministerium“ genannt – existierte von 1934 bis 1945.

Erläuterung

Gauleiter und Reichsminister Bernhard Rust (1883–1945)

Das Ministerium als Nachfolger des Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hatte seinen Sitz in Berlin W 9, Reichshauptstadt, Unter den Linden 69. Zu den Aufgaben des Reichsamtes gehörte die Aufsicht über alle Schulen und Universitäten des Reiches sowie Museen, aber auch über die Forschungsinstitute, so z. B. über die 1887 gegründete Physikalisch-Technische Reichsanstalt (PTR), die in der BRD Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) heißt. In diesen Einrichtungen dienten rund 250.000 Beamte. Neu eingeführt wurde das Landjahr der Schulabgänger. Eine neue Schulform war die Nationalpolitische Erziehungsanstalt, die aus ehemaligen Kadettenanstalten erwuchs. Neu geschaffen wurde 1939 in Frankfurt am Main das Musische Gymnasium.

Die Publikation des Ministeriums war von 1935 bis 1943 das „Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung – Amtsblatt des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und der Unterrichtsverwaltungen der Länder“.

Grundausbildung für studierende Kriegsteilnehmer (1943)

„Mit der längeren Dauer des Krieges tritt immer gebieterischer die Notwendigkeit zu Tage, den Kriegsteilnehmern, die seit Jahren ihren Studiengebieten entrückt sind, außer der Betreuung im Wehrdienst (Fernbetreuung und Hochschulkurse) auch im Studium eine besondere Betreuung zukommen zu lassen. Sie benötigen eine Hilfe, die sie den Ansatz finden läßt, um fruchtbar und sie selbst befriedigend studieren zu können. Die Hochschulen haben entsprechend meinen früheren Anregungen dieser Notwendigkeit vielfach schon durch mancherlei Maßnahmen Rechnung getragen. Es bedarf jedoch nunmehr einer maßgeblichen Allgemeinregelung, durch die den in ihrem normalen Bildungsgang auf der Höheren Schule und auf der Universität gehemmten Kriegsteilnehmern ermöglicht wird, das, was sie vergessen haben, unter geeignester Fachanleitung aufzufrischen und zu ergänzen, und das, was ihnen durch die Verhältnisse vorenthalten wurde, nachzuholen. Ich habe mich daher entschlossen, vom Winter-Semester 1943/44 ab an den wissenschaftlichen Hochschulen als ‚Fachliche Grundausbildung‘ für studierende Kriegsteilnehmer neben den normalen Lehrveranstaltungen selbständig einhergehende einführende Übungen einzurichten. Diese fachliche Grundausbildung ist besonders geartet und unabhängig von den der Vertiefung und Ergänzung des Semesterstoffes dienenden Ferienkursen und von allen sonst etwa laufenden Sonderkursen. Sie ist im Lehrstoff und im Lehrverfahren grundsätzlich nach ‚Erziehung und Unterricht‘ auszurichten. Sie ist eine am Hochschulort im Rahmen der Lehrveranstaltungen der Hochschule als Arbeitsgemeinschaft durchzuführende Einrichtung. Sie ersetzt keine Vorlesung, kein Seminar, kein Praktikum, sondern steht selbständig und helfend neben diesen. […] In Vertretung des Staatssekretärs gez. Mentzel“[1]

Führung

Todesanzeige für Prof. Dr. Carl Krümmel

Reichsminister

  • Bis zum 1. Mai 1934 unterstand das Bildungswesen dem Reichsinnenministerium unter Wilhelm Frick, dann wurde der kommissarische preußische Kultusminister Bernhard Rust mit dem neu gebildeten Reichsministerium betreut.

Ministerialdirektoren (Auswahl)

Persönlicher Referent Rusts und Chef des Ministeramtes:

  • Heinrich Harmjanz (Prof. Dr.; SS-Obersturmbannführer; Leiter der Abteilung Volksforschung und Volkskunde im Ahnenerbe der SS)

Amt für Wissenschaft

Amt K (= Körperliche Erziehung; verantwortlich für die Leibeserziehung an Schulen und Hochschulen):

Gliederung

  • Zentralamt (Personalien, Haushalt, Organisation)
  • Amt für Wissenschaft (Hochschulangelegenheiten, wissenschaftliche Forschung)
  • Amt für Erziehung (Schulwesen)
  • Amt für Volksbildung (freies Volksbildungswesen, Museen)
  • Amt für körperliche Erziehung; Abt. Landjahr

Zum Geschäftsbereich gehörten

Der Aufsicht unterstellt waren

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft, Berlin W 3, Matthäikirchplatz;
  • Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Berlin C 2, Schloß.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Grundausbildung für studierende Kriegsteilnehmer, Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 2. Oktober 1943