Reichsluftsportführer
Der Reichsluftsportführer (RLF) war eine Dienststellung im Dritten Reich und ab 1935 zuständig für das gesamte Luftsportwesen im Deutschen Reich. Der Reichsluftsportführer unterstand dem Reichsminister der Luftfahrt im Reichsluftfahrtministerium und war zugleich Inspekteur der Luftwaffenreserve.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe
Das Büro des RLF produzierte Fliegerfilme (z. B. des berühmten Rhön-Wettbewerbes), verlegte Bücher, verwaltete die Mitglieder des Luftsportes und gab eine eigene Zeitschrift heraus, die „Deutsche Luftwacht – Zeitschrift für alle Gebiete des Reichsluftsportführers“[1] (im August 1935 noch mit dem Untertitel „Zeitschrift für alle Gebiete der Luftfahrt. Mit Mitteilungen des Reichsluftsportführers“). Am 14. September 1935 unterzeichneten RLF Bruno Loerzer und Reichsjugendführer Baldur von Schirach einen Vertrag, um den Fliegernachwuchs (HJ-Luftsportscharen, später in Flieger-HJ umbenannt) der Hitler Jugend auszubilden.
Förderung der Segelmodellfliegerei
Der Reichsluftsportführer richtete 1935 drei Reichsmodellbauschulen ein. Die Kultusministerien bauten ebenfalls eigene Modellbauschulen auf. Im August wurden im Rundfunk Flugmodellbaukurse eingerichtet. 35.000 Baupläne wurden verkauft. Bis Frühjahr 1937 wurden 200.000 Werkstoffsätze in Auftrag gegeben.
Die Reichsluftsportführer
Der berühmte Jagdflieger des Ersten Weltkrieges Bruno Loerzer, bis 25. Oktober 1935 Präsident des Deutschen Luftsportverbandes und inzwischen als reaktivierter Oberst Offizier z. b. V. im Reichsluftfahrtministerium, wurde am 26. Juli 1935 von Adolf Hitler zum „Reichsluftsportführer“ ernannt. Er war nun zuständig für die zahlreichen zivilen Klubs und Vereine der Sport- und Segelflieger.
Weitere RLF
Weitere RLF waren u. a. der spätere
- General der Flieger Alfred Mahncke (1. November 1935[2] bis 31. Januar 1937) und
- Marineflieger Friedrich von Arnauld de la Perière (vorübergehend vom 8. April bis 6./7. Mai 1937).
Auflösung
Am 30. April 1937 wurde die Dienststelle „Reichsluftsportführer“ aufgelöst und in das NSFK überführt, wobei die Übergangsphase noch bis zum 6./7. Mai 1937 andauerte. Die Aufgaben des RLF übernahm der NSFK-Korpsführer.