Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft

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Das Reichsministerium für Ernährung bzw. Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft war von 1919 bis 1945 eine Oberste Reichsbehörde während der Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches.

Geschichte

Das Reichsministerium für Ernährung entstand im März 1919 aus dem Reichsernährungsamt. Es wurde im September 1919 zunächst mit dem Reichswirtschaftsministerium vereinigt und während des Kapp-Putsches im März 1920 als Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft neugegründet. Im Sommer 1920 bezog das Ministerium das Palais an der Wilhelmstraße 72 in Berlin. Dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft oblagen die landwirtschaftspolitischen Angelegenheiten des Reiches. Es wurde von einem Reichsminister geleitet, dem wiederum ein Staatssekretär unterstand.

1934/35 wurden verschiedene Aufgabengebiete an andere Behörden abgegeben und diese Behörde um den Themenbereich Volksbildung erweitert. So wurde die Forst- und Holzwirtschaft sowie das Jagdwesen in das Reichsforstamt, das landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulwesen in das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und die Veterinärmedizin in das Reichsministerium des Innern ausgegliedert. 1935 wurde es mit dem preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten zusammengelegt. Anschließend führte es bis 1938 die Bezeichnung Reichs- und preußisches Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Sitz

Das Ministerium hatte seinen Sitz in Berlin W 8, Reichshauptstadt, Wilhelmstraße 72

Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft existierte bis 1945.

Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört und 1960 abgerissen.

Nachfolger

Die Arbeitsbereiche des Ministeriums in der BRD ist seit 1949 das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Reichsminister

Name Amtsantritt Ende der Amtszeit Partei Kabinett
Robert Schmidt 13. Februar 1919 26. März 1920 SPD Scheidemann, Bauer
Dr. Andreas Hermes 27. März 1920 10. März 1922 Zentrum Müller I, Fehrenbach, Wirth I, Wirth II
Dr. Anton Fehr 31. März 1922 21. November 1922 BBB Wirth II
Dr. Karl Müller 22. November 1922 25. November 1922 Zentrum Cuno
Dr. Hans Luther 1. Dezember 1922 4. Oktober 1923 Parteilos Cuno, Stresemann I
Gerhard Graf von Kanitz 6. Oktober 1923 5. Dezember 1925 Parteilos Stresemann II, Marx I, Marx II, Luther I
Dr. Heinrich Haslinde 20. Januar 1926 17. Dezember 1926 Zentrum Luther II, Marx III
Dr. Martin Schiele (1) 28. Januar 1927 12. Juni 1928 DNVP Marx IV
Dr. Hermann Dietrich 28. Juni 1928 27. März 1930 DDP Müller II
Dr. Martin Schiele (2) 30. März 1930 30. Mai 1932 DNVP
ab 22. Juli 1930
CNBL
Brüning I, Brüning II
Magnus Freiherr von Braun 1. Juni 1932 28. Januar 1933 DNVP Papen, Schleicher
Dr. Alfred Hugenberg 30. Januar 1933 29. Juni 1933 DNVP Hitler
Richard Walther Darré 29. Juni 1933 23. Mai 1942 NSDAP Hitler
Herbert Backe 23. Mai 1942 23. Mai 1945 NSDAP Hitler, Goebbels, Schwerin von Krosigk

Staatssekretäre

Name Amtsantritt Ende der Amtszeit Partei
Ludwig Huber1 1920 1922 Parteilos
Dr. Carl Heinrici 1922 1923 Parteilos
Fred Hagedorn 1923 1926 Parteilos
Dr. Erich Hoffmann 1926 1929 Parteilos
Dr. Hermann Heukamp 1929 1932 Parteilos
Fritz Mussehl 1932 1933 Parteilos
Hans Joachim von Rohr 1933 1933 DNVP
Herbert Backe 1933 ? NSDAP
Werner Willikens 1934 ? NSDAP

1 Unterstaatssekretär

Aufgabenbereiche

Es gab folgende 11 Abteilungen

  • 1. Allgemeine Angelelgenheiten, Personal- Haushalts- und Verwaltungssachen
  • 2. Erzeugungs- und Ernährungspolitik
  • 3. Gestütwesen und Pferdezucht
  • 4. Bauern- und Bodenrecht, Allgemeine Rechtsangelegenheiten, Volkswirtschaft und Kreditwesen
  • 5. Zoll- und Handelspolitik
  • 6. Wasserwirtschaft und Landeskultur
  • 7. Reichsverwaltung für die Staatsgüter, Bergland
  • 8. Neubildung deutschen Bauernturms, Grundbesitzverteilung
  • 9. Eingegliederte Gebiete, Protektoratsgebiete
  • 10. Festigung deutschen Volkstums
  • 11. Der deutsche Erbhof

Zum Geschätsbereich gehörten

  • Reichserbhofgericht, Berlin W 35, Tiergartenstraße 15A
  • Biologische Reichsanstalt für Land- u. Forstwirtschaft, Berlin-Dahlem
  • Reichsstelle für Umsiedlung, Berlin NW 7, Bauhofstraße 11

Literatur