Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger

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Der Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger war ein eingetragener Verein. Sein Nachfolger Verband Deutscher Zeitschriftenverleger wurde 1949 gegründet.

Erläuterung

Am 15. Januar 1929 wurde der „Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger e. V.“ im Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer in Berlin gegründet. Er war ein Zusammenschluß aus folgenden Vereinen:

Zum Ersten Vorsitzenden wurde Erich Greiffenhagen (Handelsrichter, Berlin) bestimmt, und zu seinem Stellvertreter wurde Horst Weber (Hofrat, Leipzig) ernannt. Verbandssitz wurde Berlin W 3, Potsdamer Straße 13.

Die erste Tagung des „Reichsverbandes Deutscher Zeitschriftenverleger“ stand 1930 unter dem Motto „Dienst an der Wirtschaft“ – ein Diskussionsabend, an dem auch Vertreter großer Industriebetriebe teilnahmen. Sie befaßten sich mit den Beziehungen zwischen Inserent und Zeitschrift.

Der Verband beschäftigte sich mit den wachsenden Einschränkungen der Kultur im Reich, in Ländern und Gemeinden, die zur Verringerung des Bezugs von Zeitschriften führten. Zusammen mit dem Verband der Deutschen Industrie wurden 1931 die „Richtlinien für die Behandlung von Zeitschriftenfragen“ erarbeitet: Darin wurden unter anderem feste Anzeigentarife und Rabattsätze, Trennung von „Schriftleitung und Anzeigenwerbung“, Angaben über Leserkreis und Auflagen festgehalten.

Gemeinsam mit dem „Reichsverband der deutschen Presse“ (Journalistenvereinigung) gründete der „Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger“ noch im selben Jahr einen „Reichsausschuß der Deutschen Zeitschriften“. Zweck war die Bearbeitung gemeinsamer Fragen der Verleger und Redakteure. Die Geschäfte führten Dr. Dietze und Dipl.-Ing. Wiener.

Der Verband befaßte sich 1932 mit hohen Postzeitungs- und Drucksachengebühren. Während dieser Zeit wurde eine „Treuhandstelle beim Reichsverband Deutscher Zeitschriftenverleger“ errichtet. Sie wurde für die Mitglieder bei Beteiligungen, Kauf und Verkauf oder Vergleichen tätig.

Der Verband erreichte, daß nun auch Zeitschriften zu außerordentlichen Pressekonferenzen der Reichsregierung zugelassen wurden.

Am 10. November 1932 wurden zwei Jubiläen im Haus der „Deutschen Presse“ in Berlin gefeiert: 40 Jahre „Verband der Fachpresse“ und 25 Jahre „Verein Deutscher Zeitschriftenverleger“. Die Geschäftsstelle des Reichsverbandes zog in die Potsdamer Straße 121d. Es war die gemeinsame Adresse mit der Berliner Zweigstelle des Börsenvereins, den Vereinigungen der Kunstverleger und Kunsthändler.

Erste Hauptversammlung des Reichsverbandes nach dem Wahlsieg der NSDAP war am 9. Mai 1933, und Willi Bischoff vom Brunnen-Verlag, Berlin, wurde neuer Verbandsleiter. Dr. Goebbels sprach über Zeitschriften als Teil der „nationalen Erhebung“. Die Zeitschriftenverleger mußten sich bis zum 15. Dezember 1933 in die Reichspressekammer eingliedern (Reichskulturkammergesetz). Die Hauptversammlung des Reichsverbandes Deutscher Zeitschriften-Verleger beschloß 1934 eine neue Satzung. Nun galt das Führerprinzip.

Im Jahre 1935 vertrat der Verband 3.000 Zeitschriftenverlage mit 4.500 bis 5.000 Zeitschriften. Der Verband war verpflichtet, alle Verleger einzubinden und das Arierprinzip durchzusetzen. Am 15. März 1939 gab der Präsident der Reichspressekammer bekannt, daß verlegerische Planungen anmeldepflichtig waren, insbesondere Neugründung, Titeländerung, Zusammenlegung, Änderung der Erscheinungshäufigkeit.

Fachobergruppen

Der Reichsverband der Zeitschriftenverleger umfaßte 1938 sechs Fachobergruppen:

  1. Fachzeitschriften
  2. Illustrierte und Unterhaltungszeitschriften
  3. Wissenschaftliche Zeitschriften
  4. Politische und standespolitische Zeitschriften
  5. Exportzeitschriften
  6. Zeitschriften mit beaufsichtigter Abonnentenversicherung.

Jede Obergruppe war in diverse – insgesamt 30 – Untergruppen gegliedert. Regional existierten 16 Landesgruppen. Die 2.240 Mitglieder gaben 4.237 Zeitschriften heraus.

Vielfalt

Im Rahmen der amtlichen deutschen Beteiligung an der Internationalen Messe 1939 in Helsinki nahm auch der Reichsverband die Gelegenheit wahr, in einer kleinen, aber charakteristischen Auslese auf die Vielfalt der deutschen Zeitschriftenpresse hinzuweisen. Dabei standen naturgemäß die Zeitschriften aus den Gebieten der Forst- und Landwirtschaft, der Volks- und Militärwirtschaft, der Medizin, der Technik und des Sports im Vordergrund des Interesses der zahlreichen finnischen Besucher. Der hohe Ruf der deutschen Fachzeitschrift wurde auch in Finnland voll bestätigt.