Charlottenburg (Berlin)
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Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Berlin |
Landkreis: | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Provinz: | Brandenburg |
Telefon-Vorwahl: | 030 |
Kfz-Kennzeichen: | B |
Charlottenburg befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Berlin |
Charlottenburg war eine Großstadt im Deutschen Reich und ist heute ein Ortsteil von Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Charlottenburg ist aus der Gemeinde Lietzenburg (ursprünglich: Lietzow) hervorgegangen, auf deren Territorium zu Ehren von Königin Sophie Charlotte das Schloß Charlottenburg errichtet und 1705 die Stadt Charlottenburg gegründet wurde. Bis zur Eingemeindung zu Groß-Berlin im Jahre 1920 entwickelte sich Charlottenburg zur reichsten Stadt Preußens.
- „Charlottenburg wurde nach dem Bau von Schloss Lietzenburg (seit 1695) von Friedrich I. gegründet und erhielt am 5.4.1705 Stadtrechte. Nach dem frühen Tod der Königin Sophie-Charlotte ließ Friedrich I. das Schloss umbenennen und gab der neuen Stadt ebenfalls den Namen Charlottenburg. Das Dorf Lietzow, 1239 als Lucene erstmals erwähnt, wurde der Stadt Charlottenburg 1720 zugeschlagen. Charlottenburg blieb rund 150 Jahre lang Ackerbürgerstadt. Eine echte städtische Entwicklung setzte erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit den ersten Industrieansiedlungen im Spreebogen ein. 1877 tritt Charlottenburg aus dem Kreis Teltow aus und bildet einen eigenen Stadtkreis. Um 1850 hatte Charlottenburg knapp 10.000, 1893 mehr als 100.000, 1900 bereits 182.000 Einwohner. Im Kaiserreich wurde Charlottenburg zur reichsten Stadt Preußens. Bei der Bildung Groß-Berlins 1920 wurde Charlottenburg als 7. Bezirk nach Berlin eingemeindet. Der Bezirk Charlottenburg wurde am 1.1.2001 mit Wilmersdorf verbunden zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.“[1]
Sehenswürdigkeiten
- Breitscheidplatz mit Gedächtniskirche, Europa-Center und Wasserklops
- Deutsche Oper Berlin
- Funkturm
- Luisenkirche von Karl Friedrich Schinkel auf dem Gierkeplatz
- Messegelände und ICC Berlin
- Militärtechnische Akademie
- Olympiastadion und das Reichssportfeld
- Rathaus Charlottenburg
- Schiller-Theater
- Schloß Charlottenburg
- Staatliche Museen zu Berlin
- Theater des Westens
Bekannte, in Charlottenburg geborene Personen
- Carl von Ammon (1878–1946), Generalmajor des Heeres der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
- Hartmut Bachmann (geb. 1924), Wissenschaftler, Pilot und emeritierter Kommissar
- Sigurd Freiherr von Beaulieu-Marconnay (1900–1953), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Cay-Lorenz Baron von Brockdorff (1923–1997), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Leo von Caprivi (1831–1899), preußischer General, Politiker und Reichskanzler
- Oskar Dinort (1901–1965), Stuka-Pilot und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Johann-Heinrich Fehler (1910–1993), U-Boot-Kommandant (U 234) und Marineoffizier der Kriegsmarine des Zweiten Weltkrieges
- Hans von Freyberg (1881–1945), Politiker (NSDAP)
- Otto Geyer (1843–1914), Bildhauer
- Ernst Grawitz (1899–1945), Offizieranwärter des Deutschen Heeres, Freiwilliger der Freikorps, Offizier der Vorläufigen Reichswehr, Arzt (Internist), Sanitätsoffizier (Reichswehr und Wehrmacht), Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes und SS-Führer
- Rüdiger von der Goltz (1894–1976), Jurist und Strafverteidiger
- Hans Henning von Grote (1896–1946), Schriftsteller und Dichter
- Kurt Gröschke (1907–1996), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Robert Gysae (1911–1989), U-Boot-Kommandant und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges
- Paul Haehling von Lanzenauer (1896–1943), Offizier
- Hans-Joachim Heinrici (1918–2011), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Otto Hergt (1897–?), Politiker (NSDAP)
- Johannes Hoßfeld (1879–1946), Beamter und Landesfinanzamtspräsident in Breslau
- Hans Ilau (1901–1974), Politiker (FDP) und Bankmanager
- Gustav Jaenecke (1908–1985), Eishockey- und Tennisspieler
- Hennig-Tile von Kalm (1910–1945), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Hans Arthur von Kemnitz (1870–1955), Diplomat und Politiker (DVP, später DNVP)
- Arthur Kannenberg (1896–1963), Hausintendant der Reichskanzlei
- Friedrich-Wilhelm Kiel (geb. 1934), Politiker (FDP)
- Georg Körner (1907–2002), Politiker (NSDAP, GB/BHE, FDP, FVP, DP, GDP und NPD)
- Johannes Krüger (1890–1975), Architekt, Bruder von Walter Krüger
- Walter Krüger (1888–1971), Architekt, Bruder von Johannes Krüger
- Erich Limpach (1899–1965), Dichter
- Ludwig von der Leyen (1895–1967), Generalleutnant der Wehrmacht
- Carl Litke (1893–1962), Politiker der SPD und später der SED
- Hans Maikowski (1908–1933), Mitglied der SA und Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung
- Werner March (1894–1976), Architekt
- Hans-Joachim Marseille (1919–1942), Jagdflieger und Brillantenträger des Zweiten Weltkrieges
- Götz Freiherr von Mirbach (1915–1968), Marineoffizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Carsten Pagel (geb. 1962), Rechtsanwalt und Politiker (REP)
- Fritz von Pfeffer (1892–?), Polizeipräsident in Kassel
- Harald Quandt (1921–1967), Sohn des Industriellen Günther Quandt
- Walter Raeke (1878–1959), Jurist und Politiker (NSDAP)
- Anton Reichenow (1847–1941), Ornithologe
- Lotte Reiniger (1899–1981), Scherenschneiderin, Silhouetten-Animationsfilmerin, Regisseurin, Drehbuchautorin, Kamerafrau, Filmarchitektin, Filmproduzentin und Buchillustratorin
- Hans Rose (1885–1969), U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg
- Herbert Ruhnke (1914–?), Unteroffizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Martin Sandberger (1911–2010), SS-Standartenführer
- Ilse Schütze-Schur (1868–1923), Illustratorin
- Klaus Detlef Sierck (1925–1944), Kinderdarsteller
- Hans-Günther Stotten (1916–1945), Major im Generalstab und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges
- Herbert Treff (1898–1945), Kommunalpolitiker (NSDAP)
- Erich Volkmar (1879–1951), Jurist und Ministerialbeamter im Reichsjustizministerium
Fußnoten
Bezirke von Berlin
Ortsteile Berlins im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf