Reuter, Ernst

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Ernst Rudolf Johannes Reuter (Lebensrune.png 29. Juli 1889 in Apenrade, Provinz Schleswig-Holstein; Todesrune.png 29. September 1953 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SPD) und Opportunist; bis in die Gegenwart ist er geehrter Bürgermeister von Berlin.

Leben und Wirken

Reuter stammte aus bürgerlichem Elternhaus; seine Eltern waren der Lehrer Wilhelm Reuter[1] und seine Frau Karoline (geb. Hagemann).
Nach abgeschlossener Gymnasialschulzeit studierte er Volkswirtschaft in Marburg und trat bereits 1912 der Sozialdemokratischen Partei bei. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gründete er mit Helmut von Gerlach und Walther Schücking die pazifistische Gesellschaft „Neues Vaterland“.

Reuter nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde schwer verwundet und geriet in russische Gefangenschaft,[2] wo er eine Umerziehung erfuhr, die Oktoberrevolution begrüßte und später als Präsident der Wolgadeutschen Sowjetrepublik fungierte.[3][4]

Auf Geheiß der Bolschewisten kehrte er 1918 in das Deutsche Reich zurück, um den Boden für die Revolution im Reich zu bereiten.[5]

Reuter war 1921 Generalsekretär der KPD, 1922 Parteiausschluss und Rückkehr zur SPD. 1931-1933 Oberbürgermeister von Magdeburg, 1932/1933 Mitglied des Reichstags.

Reuter schloß sich u.a. der SPD an[6] und emigrierte nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten in die Türkei.[7][8] Nach erneutem Wandel zum Antibolschewisten kehrte er nach der „Befreiung“ in den britischen Besatzungssektor Berlins zurück, um den „Mächten der Finsternis“, wie er den Kommunismus nun nannte, den Kampf anzusagen.

1947 wurde Reuter zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt, bis 1948 jedoch durch sowjetisches Veto am Amtsantritt gehindert.[9][10] Reuter führte den Widerstand gegen die Berliner Blockade 1948/49.[11]

Als Galionsfigur der Westmächte war er von 1950 bis 1953 Bürgermeister von Berlin[12].[13] Er war ab 1951 Präsident des Deutschen Städtetages.

Sonstiges

Der Ex-Bolschewist, Ex-Kommunist, Ex-Sozialdemokrat, Karrierist, Verräter seines eigenen Volkes und Handlanger der Westmächte wurde in der BRD mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Er war Mitglied des Parlamentarischen Rates und ist Namensgeber zahlreicher Plätze, Schulen, Gebäuden und der Ernst-Reuter-Plakette.

Fußnoten

  1. Ernst Reuter wurde am 29. Juli 1889 in Apenrade (Schleswig-Holstein) als Sohn eines Kapitäns der Handelsmarine und Direktors der Navigationsschule geboren.
  2. Schwer verwundet geriet Ernst Reuter in russische Kriegsgefangenschaft.
  3. In den Revolutionswirren schloß er sich den Bolschewisten an und kam mit Lenin in Berührung, der ihn 1918 als Volkskommissar in die Wolga-Republik nach Saratow entsandte.
  4. Als Kriegsgefangener in Russland Volkskommissar in der Wolgadeutschen Republik, baute nach 1918 die Berliner KPD-Organisation auf.
  5. 1918 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er 1920 3 Monate lang als Generalsekretär die Leitung der Kommunistischen Partei innehatte. Die in dem kommunistischen Aufstand in Mitteldeutschland in die Praxis umgesetzte damalige Politik der Kommunisten führte ihn jedoch 1921 wieder zur Sozialdemokratischen Partei zurück. Er wurde jetzt bei Friedrich Stampfer Redakteur ihres Zentralorgans, des „Vorwärts“, in Berlin. 1926 übernahm er dann im Berliner Magistrat das Dezernat Verkehr- und Versorgungsbetriebe und wurde einer der Schöpfer der „Berliner Verkehrsgesellschaft“ (BVG). 1931 wählte ihn Magdeburg zum Oberbürgermeister und 1932 auch in den Reichstag.
  6. Ernst Reuter war seit 1912 Mitglied der SPD.
  7. Reuter wurde als Oberbürgermeister abgesetzt und 1933-1935 zweimal ins Konzentrationslager interniert. Angesichts der drohenden dritten Verhaftung ging er ins Ausland und wurde in der Türkei Berater des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums. 1939 erhielt er auch eine Professur für Kommunalwissenschaft an der Verwaltungsakademie für höhere türkische Beamte in Ankara.
  8. 1935-1946 Regierungsberater und Professor in der Türkei.
  9. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach Deutschland zurück, wo er von neuem das Berliner Verkehrs-Dezernat übernahm. Als im April 1947 der bisherige Oberbürgermeister von Berlin, Otto Ostrowski, zurücktrat, wurde Reuter am 25. Juni 1947 mit 89 gegen 17 Stimmen zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. Die russische Militärregierung lehnte ihn jedoch ab, was damit begründet wurde, daß Reuter in die Türkei gegangen und für die dortige „profaschistische“ Regierung gearbeitet habe.
  10. In der Folgezeit trat Reuter als Redner und Agitator für die Sache Berlins und seiner Bevölkerung auf. Im Juli 1948 wohnte er als Gast den Rüdesheimer Besprechungen der elf westdeutschen Länderchefs bei und betonte dabei, daß die Schaffung eines westdeutschen Staates eine Notwendigkeit sei. Im Zusammenhang mit dieser Tätigkeit wurde Reuter dann Mitte November 1948 von der sowjetischen Militärregierung als Stadtrat und Leiter der Abteilung für Verkehr und Öffentliche Betriebe seines Postens enthoben.
  11. Nach der Trennung Berlins in zwei Teile und den Berliner Stadtratswahlen von Anfang Dezember 1948 wählte das Stadtparlament Reuter abermals und zwar jetzt einstimmig zum Oberbürgermeister von Berlin. Als solcher stand Reuter in den kritischen Tagen der sogenannten „Blockade“ an der Spitze der Berliner Bevölkerung und stärkte durch seine Unerschrockenheit den Durchhaltewillen. Auch nach Aufhebung der sowjetischen Sperren ergaben sich für Reuter in den folgenden Jahren wachsend Anlässe, als Repräsentant Berlins dessen Belange in der Bundesrepublik und in der Weltöffentlichkeit zu vertreten. So warb er im März 1949 und 1953 in den VSA um Unterstützung für das wirtschaftlich nach wie vor schwer bedrängte Berlin und fand begeisterte Aufnahme.
  12. Prominente ohne Maske, FZ-Verlag 1986, ISBN 3924309019
  13. Als bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus am 3. Dezember 1950 die SPD die absolute Mehrheit verlor, kam es zur Bildung einer großen Koalition. Auch in der Bürgermeisterwahl kam es nach einem „Unentschieden“ im ersten Wahlgang zu einem Kompromiss, demzufolge Walther Schreiber sich mit dem Amt des stellv. Bürgermeisters begnügte. Reuter wurde daraufhin am 18. Januar 1950 zum Regierenden Bürgermeister gewählt. Seither hielt Reuter durch zahlreiche Appelle an die Politiker der Bundesrepublik und der Welt das Interesse an Berlin wach. Die stürmischen Ereignisse des 17. Juni 1953 (Volksaufstand) riefen auch. Reuter, der gerade abwesend war, wieder auf seinen Platz. Nachdem Reuter noch am 26. September 1953 nach Ablauf einer zweijährigen Amtsperiode wiederum zum Präsidenten des Deutschen Städtetages gewählt worden war, starb er plötzlich am 29. September 1953 an den Folgen einer Herzmuskelschwäche. Nach einem Staatsakt unter Beisein des Bundespräsidenten und Vertretern der Westmächte und unter ganz ungewöhnlicher Anteilnahme der Berliner Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit wurde Reuter am 3. Oktober 1953 im Zehlendorfer Waldfriedhof beigesetzt.