Sonnenfeldt, Richard Wolfgang

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Richard Wolfgang Sonnenfeldt (geb. 3. Juli 1923 in Berlin; gest. 9. Oktober 2009 in Port Washington, Neu York) war ein Jude, der 1945 und 1946 als Chefübersetzer der amerikanischen Anklage bei dem Nürnberger Tribunal auftrat.

Werdegang

1923 in Berlin als Sohn jüdischer Eltern geboren, wuchs Sonnenfeldt bis 1938 in Gardelegen in der Altmark auf. Im August 1938 kam er gemeinsam mit seinem Bruder Helmut Sonnenfeldt auf das englische Internat New Herrlingen / Bunce Court und wurde 1939 nach der britischen Kriegserklärung an Deutschland als deutscher Staatsangehöriger im Vereinigten Königreich interniert und in ein Konzentrationslager nach Australien deportiert, wo er seinen Namen mit Wolfgang Heinz Israel Sonnenfeldt angab.[1] Nach seiner Freilassung 1940 zog Sonnenfeldt erst nach Indien und dann 1941 in die Vereinigten Staaten, wo er die Staatsbürgerschaft erhielt und in die US Army eingezogen wurde.

1945 wurde Sonnenfeldt aufgrund seiner Kenntnisse der deutschen Sprache durch den OSS als Dolmetscher für die Anklage beim Nürnberger Tribunal rekrutiert. Anschließend kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, wo er an der Johns-Hopkins-Universität Ingenieurwesen studierte und 1949 seinen Abschluß machte.

Später war Sonnenfeldt u. a. als CEO der Radio Corporation of America (RCA) und Executive Vice President der National Broadcasting Company (NBC) tätig.

Veröffentlichungen

  • Mehr als ein Leben. Scherz, Bern 2003

Fußnoten

  1. Alien registration records NAA:MP1103/1 E40691 "Prisoner of War/Internee: Sonnenfeldt, Heinz Wolfgang", NAA:MP1103/2 E40691 "Prisoner of War/Internee; Sonnenfeldt, Wolfgang Heinz Israel".