Gardelegen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Magdeburg-Anhalt |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel |
Provinz: | Provinz Sachsen |
Einwohner (2009): | 21.183 |
Bevölkerungsdichte: | 33 Ew. p. km² |
Fläche: | 632 km² |
Höhe: | 43 m ü. NN |
Postleitzahl: | 39638, 39649 |
Telefon-Vorwahl: | 03907, 039056, 039085, 039087, 039088 |
Kfz-Kennzeichen: | SAW |
Koordinaten: | 52° 32′ N, 11° 24′ O |
Gardelegen befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Bürgermeister: | Konrad Fuchs (SPD) |
Die Hansestadt Gardelegen ist eine deutsche Hansestadt im Altmarkkreis Salzwedel im BRD-Bundesland Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Gardelegen liegt in der südwestlichen Altmark zwischen Berlin und Hannover, nördlich von Magdeburg.
Gliederung
Die Stadt ist in 26 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) gegliedert. Zu ihnen gehören gleichnamige und andere Ortsteile mit Wohnplätzen.[1]
- Algenstedt
- Berge
- Breitenfeld
- Dannefeld
- Dannefeld mit Kolonie Sauergrund und Kolonie Winkel
- Kahnstieg
- Estedt
- Hemstedt
- Hemstedt
- Lüffingen
- Hottendorf
- Hottendorf mit Wohnplatz Luthäne
- Jeggau
- Jeggau mit Wohnplätzen Eigenthum und Dudel
- Jeseritz
- Kloster Neuendorf
- Köckte
- Letzlingen
- Letzlingen mit Wohnplatz Theerhütte
- Lindstedt
- Lindstedt
- Lindstedterhorst
- Wollenhagen
- Mieste
- Mieste mit Kolonien Breiteiche, Himmelreich, Hopfenhorst, Krügerhorst, Lenz und Werder
- Wernitz
- Miesterhorst
- Miesterhorst mit Wohnplätzen Am Bahnhof und Birkhorst
- Taterberg
- Peckfitz
- Potzehne
- Potzehne
- Parleib
- Roxförde
- Sachau
- Sachau mit Kolonie Breiteiche und Wohnplatz Kämeritz
- Schenkenhorst
- Seethen
- Seethen
- Lotsche
- Sichau
- Solpke
- Solpke mit Wohnplatz Sylpke (Solpke Süd)
- Wannefeld
- Wannefeld mit Wohnplätzen Finkenbucht, Kenzendorf und Neumühle
- Polvitz
- Wiepke mit Wohnplatz Rothekrug
- Zichtau
Ortsteile (ehemalige Gemeinden), die keine Ortschaft gebildet haben:
Geschichte
Auf das Jahr 1190 datiert die erste Erwähnung Gardelegens als Sitz des Heinricus comes de Gardelege in einer Urkunde Heinrichs VI. 1196 wurde Gardelegen als Burg und fester Platz (Burg Gardelegen) erwähnt. Die Verleihung des Braurechtes erfolgte 1314. Seit damals wird in Gardelegen das Garleybier gebraut. Garley ist damit der weltweit älteste durchgehend bis heute genutzte Markenname. 1316 erwarb die Stadt das Schulzenamt und damit die „Hohe Gerichtsbarkeit“. Gardelegen trat 1353 dem Altmärkischen Städtebund und 1358 der Hanse bei. Im Jahr 1488 kam es zu einem Bierziesestreit mit dem Kurfürsten. 1553 war der Bau der Stadtbefestigung mit Magdeburger, Stendaler und Salzwedeler Tor abgeschlossen.
In den Jahren 1658, 1667 und 1685 zerstörten Stadtbrände große Teile Gardelegens. 1715 erhielt Gardelegen eine brandenburgisch-preußische Garnison. Nach Bildung des Kreises Gardelegen mit 144 Dörfern wurde Gardelegen 1816 Kreisstadt.
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges starben am 15. März 1945 hunderte Menschen bei einem Terrorangriff der 8. US Air Force auf Gardelegen. Die Nicolaikirche und andere Gebäude wurden zerstört.
Ins Reich der Märchen dürfte die Geschichte mit der Isenschnibber Feldscheune gehören.
1952 wurde Gardelegen Kreisstadt im Bezirk Magdeburg. Am 10. März 1964 schoss die sowjetische Flugabwehr in der Nähe der Stadt ein US-Aufklärungsflugzeug des Typs RB-66 ab. Der Besatzung warf man zu Recht Spionage vor. Gardelegen verlor den Kreisstadtstatus am 1. Juli 1994 und ist seitdem kreisangehörige Stadt des Altmarkkreises Salzwedel. Seit dem 28. Mai 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt.
Bekannte, in Gardelegen geborene Personen
- Andreas Pouchenius der Ältere (1526–1600), lutherischer Theologe und Superintendent in Lübeck
- Joachim Lange (1670–1744), evangelischer Theologe
- Lambert Gedicke (1683–1735/36), evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter
- Johann Wilhelm Weinmann (1683–1741), Apotheker und Botaniker
- Christoph August Tiedge (1752–1841), Dichter
- Wilhelm Bornemann (1767–1851), Direktor der preußischen Staatslotterie und Poet (Im Wald und auf der Heide)
- Ferdinand Graf von Alvensleben (1803–1889), Gutsbesitzer und Mitglied des preußischen Herrenhauses
- Ludolf Parisius (1827–1900), Heimatforscher
- Rudolf Lindau (1829–1910), Schriftsteller und Diplomat
- Werner Lindenau (1892–1975), Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg
- Friedrich Zimmer (1855–1919), Theologe und Gründer des Evangelischen Diakonievereins
- Otto Reutter (1870–1931), Komiker, Sänger und Schauspieler
- Hans Richard Heinmann (1875–1957), Maler und Graphiker des sächsischen Osterzgebirges
- Otto Gabcke (1882–1942), Generalleutnant
- Werner Preuß (1884–1919), Offizier und Flieger-As im Ersten Weltkrieg
- Werner Lindenau (1892–1975), Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg
- Heinrich Detloff von Kalben (1898–1966), Offizier, Regierungspräsident und Landrat
- Christa Stubnick (geb. 1933), Leichtathletin, gewann bei den Olympischen Spielen 1956 zwei Silbermedaillen