Ringelmann, Helmut
Helmut Ringelmann (
4. September 1926 in München; 
20. Februar 2011 in Grünwald) war ein deutscher Schauspieler sowie Film- und Fernsehproduzent.
Leben
Helmut Ringelmann wurde am 4. September 1926 in München geboren. Kindheit und Jugend verbrachte er in großen, internationalen Hotels, die seine Eltern leiteten. Als 18-jähriger Abiturient wurde er in Frankfurt/M. Schauspielschüler von Martin Held, bei dem er zwei Jahre lang studierte. Schon während der Ausbildung war er zeitweise Sprecher beim Rundfunk, bevor er 1949 als Schauspieler und Regieassistent von Heinz Hilpert engagiert wurde. Sieben Jahre lang war er Hilperts „rechte Hand“, zuerst in Frankfurt/M., später an den Bühnen in Konstanz und Göttingen. Während dieser Theaterjahre und durch die enge Zusammenarbeit mit Hilpert erwarb sich Ringelmann sein später oft zitiertes Gespür für Dramaturgie und Besetzungen und seine Professionalität im Umgang mit Schauspielern und Regisseuren.
Wirken
Sein eigentliches Metier fand Ringelmann, der sich schon früh für das Berufsziel des Produzenten entschied, beim Film. Ab Mitte der 1950er Jahre durchlief er alle Stationen vom Aufnahmeleiter über den Produktionsleiter bis hin zum Herstellungsleiter.
Nach seiner Ausbildung am Theater fand Ringelmann in den 1960er-Jahren den Weg zum Fernsehen. Im Jahr 1963 produzierte er seinen ersten ZDF-Fernsehkrimi, „Kriminalmuseum“, vier Jahre später gründete er seine eigene Produktionsfirma, die Neue Münchner Fernsehproduktion.
Ringelmanns Kommissare, darunter neben „Derrick“ auch „Siska“, „Der Alte“ und „Der Kommissar“, haben insgesamt über 1.000 Morde aufgeklärt. Die ZDF-Serie „Derrick“ entwickelte er gemeinsam mit dem Drehbuchautor Herbert Reinecker und verkaufte diese Fernseh-Filmserie mit Horst Tappert in der Titelrolle in über 100 Länder.
Im September 2010 gab er die Geschäftsführung an seine Nachfolgerin Susanne Porsche ab. Bis dahin hatte der Produzent, der stets mit leicht blau getönter Brille auftrat, dem deutschen Fernseh-Krimi über Jahrzehnte seinen Stempel aufgedrückt.
Ringelmann wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mehreren „Bambis“, der „Goldenen Kamera“ und dem Bayerischen Fernsehpreis.
Ringelmann war bis zu deren Tod, mit der Schauspielerin Evelyn Opela verheiratet.
Filmographie als Produzent
- 1963–1968: Die fünfte Kolonne (23 Folgen)
- 1963–1970: Das Kriminalmuseum (40 Folgen, 1963–1970)
- 1967: Der Tod läuft hinterher (3 Teile, mit Joachim Fuchsberger, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker)
- 1968: Babeck (3 Teile, mit Helmuth Lohner, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker)
- 1968–1976: Der Kommissar (97 Folgen, mit Erik Ode)
- 1969: 11 Uhr 20 (3 Teile, mit Joachim Fuchsberger, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker)
- 1970: Hotel Royal (mit Joachim Fuchsberger, Buch: Maria Matray, Answald Krüger, Regie: Wolfgang Becker)
- 1971: Die Nacht von Lissabon (TV-Film, nach dem Roman von Erich Maria Remarque, Regie: Zbyněk Brynych)
- 1973–1997: Derrick (281 Folgen, mit Horst Tappert, Buch: Herbert Reinecker)
- 1976–2011: Der Alte (100 Folgen mit Siegfried Lowitz, 222 Folgen mit Rolf Schimpf, danach Walter Kreye)
- 1977–1989: Polizeiinspektion 1 (130 Folgen, mit Walter Sedlmayr)
- 1982: Tiefe Wasser (2 Teile, mit Peter Bongartz nach dem Roman von Patricia Highsmith, Regie: Franz Peter Wirth)
- 1982+1984: Unsere schönsten Jahre (12 Folgen, mit Uschi Glas)
- 1986: Wer erschoß Boro? (3 Teile, mit Ernst Schröder, Regie: Alfred Weidenmann, Buch: Herbert Reinecker)
- 1988: Eichbergers besondere Fälle (13 Folgen, mit Walter Sedlmayr, Regie: Günter Gräwert, Theodor Grädler)
- 1995/1996: Der Mann ohne Schatten (14 Folgen, mit Evelyn Opela)
- 1998–2007: Siska (91 Folgen, mit Peter Kremer, Wolfgang Maria Bauer)
