Ritter, Joachim

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Joachim Ritter (Lebensrune.png 3. April 1903 in Geesthacht bei Hamburg; Todesrune.png 3. August 1974 in Münster) war ein deutscher Philosoph und Begründer der Ritter-Schule.

Wirken

Die Beschäftigung mit Aristoteles (v. a. „Das bürgerliche Leben. Zur aristotelischen Theorie des Glücks“, 1956; „Zur Grundlegung der praktischen Philosophie bei Aristoteles“, 1960) führte Ritter zur Entwicklung einer Konzeption praktischer Philosophie als „Hermeneutik der geschichtlichen Welt“. Ihr zufolge besteht die Aufgabe der praktischen Philosophie nicht vorrangig im Aufstellen abstrakter moralischer Normen oder dem Entwurf neuer politischer Ordnungen, sondern in der Auslegung der konkreten, geschichtlich gewordenen Wirklichkeit auf die ihr selbst bereits innewohnende Vernunft hin, die Ritter insbesondere in politischen und gesellschaftlichen Institutionen verwirklicht sah.

Zu Ritters Schülern zählen u. a. Günther Bien, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Wilhelm Goerdt, Martin Kriele, Hermann Lübbe, Odo Marquard, Reinhart Maurer, Willi Oelmüller, Günter Rohrmoser, Wilhelm Schmidt-Biggemann und Robert Spaemann.

Literatur

  • Günter Rohrmoser: Konservativismus in Deutschland vor und nach dem 2. Weltkrieg – Joachim Ritter als Modernisierer, in Konservatives Denken im Kontext der Moderne, Gesellschaft für Kulturwissenschaft, Bietigheim/Baden 2006, ISBN 3-930218-36-4