Roter Franz

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Der Rote Franz, auch als Mann von Neu Versen bekannt, ist eine eisenzeitliche Moorleiche, die 1900 nördlich von Neu Versen bei Meppen im Emsland im Bourtanger Moor gefunden wurde. Sie ist Niedersachsens bekannteste mumifizierte Moorleiche und ein Besuchermagnet im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover.

„Rein rechnerisch gehören sämtliche Moorleichen Germaniens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu den direkten Vorfahren jedes heute lebenden Mitteleuropäers.“ — Moorleichen-Expertin Sabine Eisenbeiß

Aussehen

Der germanische Krieger war zu Lebzeiten ein Reiter (die Muskeln und Sehnen am Oberschenkel zeugen davon, daß er vermutlich schon als Kind viel geritten ist) und über 1,80 m groß. Er hatte weder Karies noch Parodontose, und eine sogenannte C-14-Datierung ergab, daß er zwischen 100 und 400 n. d. Z. starb.

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Seine blonden Haare waren wellig bis leicht lockig und sind durch die lange Lagerung im Moorwasser rotbraun verfärbt, was ihm den Spitznamen „Roter Franz“ einbrachte. Sein Haar ist am Hinterkopf auf eine Kürze von nur einem Zentimeter getrimmt, auf dem Scheitel hingegen teils 20 Zentimeter lang, der Bart ist über der Lippe länger als am Kinn – eine akkurate Haartracht, da, wie inzwischen bekannt, die Germanen großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres legten.

Ein früherer Schlüsselbeinbruch (ggf. durch einen Sturz vom Pferd) war fachmedizinisch versorgt und gut verheilt. Eine Verletzung am Oberarm rührte von einem spitzen Gegenstand her, möglicherweise einer Lanze oder einem Pfeil. Ob der 25- bis 30jährige Krieger, dessen Kehle durchgeschnitten war (ggf. mit Ger, Schwert, Streitaxt oder Messer), im Kampf gegen die Römer fiel, während einer Stammesfehde oder durch Raubmord starb, ist unbekannt. Eine andere Theroie vermutet sogar eine Exekution als Verbrecher oder Kriegsgeisel.

Ausstellung

Das Exponat mit der Nummer 17351 ist seit den 1920er Jahren Publikumsliebling. Der Rote Franz war von 2002 bis 2007 mit der Wanderausstellung „Der Tempel im Moor“ in sieben Museen in Österreich, den Niederlanden, England sowie Kanada und den VSA unterwegs. Als der Germane in den VSA ausgestellt war, zierte der „Red Franz“ sogar Kaffee- und Schokoladenpackungen in Museums- und Andenkenläden.