Wolfsrudel

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Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Wolfsrudel (Auswahlseite) aufgeführt.

Als Rudeltaktik oder Wolfsrudel wurde während des Zweiten Weltkrieges das Vorgehen einer gemeinsam angreifenden Gruppe („Rudel“) von deutschen U-Booten gegen feindliche Geleitzüge bezeichnet. Da die Royal Navy den Begriff „Wolfpack“ verwendeten, etablierte sich dieser militärhistorisch in der Nachkriegszeit auch in Deutschland als „Wolfsrudel“.

Erläuterung

Nach der Kapitulation Frankreichs 1940 hatte die Kriegsmarine erstmals direkten Zugang zum Atlantik. Admiral Dönitz befahl die sogenannte Wolfsrudel-Taktik: Ein U-Boot meldete, vorerst ohne anzugreifen, feindliche Schiffe oder Konvois mit dem Enigma-Chiffreapparat per Funkkode an die Kommandostelle in Frankreich. Diese leitete dann weitere U-Boote zum Operationsgebiet. Wenn diese zusammengekommen waren, griffen sie, meistens nachts und aufgetaucht, gemeinsam an.

Am 5. Oktober 1940 wurde diese Taktik erstmals erprobt: U 48 meldete einen feindlichen Konvo mit 35 Schiffen. Ein aus fünf U-Booten bestehendes Wolfsrudel griff unter Leitung von Otto Kretschmar an. In einer Nacht konnten 20 Schiffe mit 80.000 to. Handelsware versenkt werden.

Die Wolfsrudeltaktik hatte lange unerwartet hohe Erfolge und störte erheblich Englands Versorgung durch torpedierte Versorgungsschiffe. Im weiteren Kriegsverlauf entwickelten die Alliierten immer bessere Abwehrmethoden gegen die deutschen U-Boote. Die Ortungsgeräte wurden immer weiter verbessert und erlaubten bald auch die Feststellung der genauen Tauchtiefe der U-Boote. Später konnten Torpedos geortet werden. Auch das Radar wurde immer weiter entwickelt und machte es gegen Kriegsende sogar möglich, ein Angriffsehrohr zu orten.

Nichtsdestoweniger war der Sieg über die „grauen Wölfe“ nicht einfach. In den letzten Kriegsmonaten wurden von den alliierten Streitkräften im Durchschnitt fünfundzwanzig Kriegsschiffe und einhundert Flugzeuge eingesetzt, um ein einziges deutsches U-Boot aufzuspüren und zu versenken.

Rudeltaktik

„Schon seit 1935 hatten sich Dönitz und sein Stab mit der gruppenweisen Führung von U-Booten, der sogenannten ‚Rudel-Taktik‘ beschäftigt. Die Grundzüge dieser Taktik bestanden darin, daß der B. d. U. U-Boote in einem bestimmten Gebiet konzentrierte, ohne daß die zusammengezogene Gruppe einem Abschnittskommando unterstellt wurde. Während des Angriffs, der gemeinsam geführt wurde, hatte jeder U-Boot-Kommandant volle Handlungsfreiheit. Wie Dönitz schreibt, handelte es sich darum, daß eine gewisse Anzahl von U-Booten planmäßig zu einem Angriff herangeführt wurde, wobei die einzelnen Boote während der Aktion nicht befehlsgebunden waren, aber als Team koordiniert zusammenarbeiten mußten. Es mußte also geklärt werden:

  • 1. Die Nachrichtenübermittlung: Bei den über Wasser und auf Sehrohrtiefe fahrenden U-Booten war die Funkverbindung kein Problem, aber die Nachrichtenverbindung mit Booten in Tauchfahrt war eine schwer zu lösende Aufgabe. Man verwendete Langwellen, die vom U-Boot bis zu einer Tiefe von 20 m empfangen werden konnten. Auf kurze Entfernungen konnten die U-Boote untereinander auch die UT (Unterwassertelefonie) eingesetzten. Allerdings viel diese Kommunikationsmöglichkeit während des Angriffes aus, da der Lärm der Frachter, die Torpedo- und Wasserbombendetonationen alles übertönten.
  • 2. Der Chiffreschlüssel mußte einfach sein, um die routinemäßige Entschlüsselung nicht zu schwierig zu gestalten, er mußte aber doch so kompliziert und ausgeklügelt sein, daß der Feind nicht womöglich den Schlüssel rekonstruieren konnte. Der für die Entschlüsselung zuständige U-Boot-Offizier stellte das Kennwort des Code auf einer Maschine (Enigma) ein, die zwei Millionen Kombinationen ermöglichte. Die verschlüsselt aufgenommene Nachricht wurde auf einer Schreibmaschine getippt, der Klartext konnte auf einer Scheibe abgelesen werden.
  • 3. Die Karte des Atlantischen Ozeans wurde in Quadrate eingeteilt, die mit Buchstabenkombinationen bezeichnet waren und von denen jedes wieder in neun Quadrate unterteilt war, und auch diese Unterteilung zerfiel noch einmal in weitere kleine Quadrate. Wurde nun etwa im Sektor AK 58 ein Geleitzug gesichtet,(oft vom sogenannten ‚Beschatter‘, ein U-Boot das den Geleitzug aufgespürt hatte und im sicheren Abstand folgte und ständig neue Meldungen über Geschwindigkeit, Bewachung, Größe und Kurs des Geleitzuges durchgab) so gab der B. d. U. den Befehl, daß sich alle Boote, die sich im Sektor AL 98 befanden, im Sektor AK 58 zu sammeln hätten. Zuweilen wurden als Aufklärer eingesetzte Überwasserschiffe mit der Nachrichtenübermittlung betraut oder sie wurde auch manchmal einem der operierenden U-Boote übertragen. Die Entfernungen, in denen die einzelnen U-Boote fahren mußten, damit den Wachen auf der Brücke kein feindliches Schiff entging, lehrte die Erfahrung. Die 5 bis 20 im Rudel operierenden Boote fuhren in Aufklärungsstreifen, der gesamte Verband bewegte sich mit einer festgesetzten Geschwindigkeit. Die ersten Einsätze von U-Boot-Rudeln im Atlantik erfolgten im Oktober 1940, doch wegen der geringen Anzahl an zur Verfügung stehenden Booten konnte diese Art der Gruppentaktik erst im März 1941 voll wirksam werden.“[1]

Siehe auch

Fußnoten