Runder Platz

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Modell des Runden Platzes. Links ein geplantes Kino, gefolgt vom Haus des Fremdenverkehrs, dem Offizierskasino des OKH, unten im Bild die neue Hauptverwaltung der Allianz Versicherung

Der Runde Platz war ein geplanter Sternplatz, der im Verlauf der Nord-Süd-Achse (geplanter späterer Name: Große Straße) durch die Kreuzung mit der Potsdamer Straße (Reichsstraße 1 AachenKönigsberg) entstanden wäre.

Architektur und Städtebau

Dem Runden Platz kam als Teil der Nord-Süd-Achse eine große Bedeutung zu, sowohl als Verkehrsknotenpunkt mehrerer Hauptverkehrsstraßen wie auch als repräsentativer Auftakt zu dem Teil der Großen Straße, der als Geschäfts- und Kulturviertel geplant war. Am Platz selbst waren sechs Neubauten geplant, im Zentrum des Platzes sollte ein Rondell entstehen mit einer großen Brunnenanlage von Arno Breker.

Die geplanten Neubauten begannen auf der Nordwestseite des Platzes mit dem Offizierskasino des benachbarten Oberkommandos des Heeres (Architekt: Wilhelm Kreis), es folgten im Uhrzeigersinn das Haus Thüringen (Architekt: Hermann Giesler), ein Neubau für die Hauptverwaltung der Allianz AG (Architekten: Wach und Rosskotten), das Kameradschaftshaus der deutschen Künstler (Architekten: Dierksmeier und Flehr), ein großes Kino (Architekt: Schupp und Dierksmeier) und das Haus des Fremdenverkehrs (Architekten: Dierksmeier und Röttcher). Das einzige Haus am Platz, das tatsächlich begonnen und als Rohbau fertiggestellt wurde, war das Haus des Fremdenverkehrs.

Um die Fassaden der Häuser und auch den Brunnen im Zentrum nicht durch Bäume verdecken zu lassen, sollte wegen der monumentalen Gesamtwirkung des Ensembles – anders als im Abschnitt südlich davon – auf jede Bepflanzung mit Bäumen verzichtet werden.

Apollo-Brunnen

Der im Zentrum des Platzes geplante Apollo-Brunnen von Bildhauer Professor Arno Breker wäre eine der größten Brunnenanlagen Deutschlands geworden, mit vier großen Fontänen und einer überlebensgroßen Quadriga, die den Gott Apoll auf seinem Sonnenwagen darstellen sollte. Die Arbeiten Brekers an den Skulpturen für den Brunnen waren bereits im Gange, als der Krieg die Ausführung verhinderte.

Geschichte bis 1945

Als einer der Bereiche der Nord-Süd-Achse, für den die Planungen des GBI bereits vollendet waren, kam dem Runden Platz in der Propaganda und der öffentlichen Wahrnehmung des Generalbebauungsplans für Berlin eine entscheidende Rolle zu. In dem NS-KulturfilmDas Wort aus Stein“ wurde durch Kamerafahrten in einem aufwendigen Architekturmodell der gesamte Bereich des Runden Platzes detailliert gezeigt. Wegen des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten am Haus des Fremdenverkehrs 1942 eingestellt und nicht wieder aufgenommen, die deutsche Niederlage verhinderte die Fertigstellung. Für den Neubau der Allianz-Versicherung waren 1939 bereits die Abrißarbeiten abgeschlossen, zu einem Baubeginn kam es aber ebensowenig wie bei den übrigen Häusern.

Nach der Niederlage

Die deutsche Niederlage verhinderte die Fertigstellung des Platzes, das Haus des Fremdenverkehrs blieb bis zum Abriß in den 60er Jahren eine Bauruine, die zwar durch den Krieg noch zusätzliche Schäden davongetragen hatte, jedoch wäre es trotzdem möglich gewesen, den Bau zu vollenden. Statt dessen wurde das Haus 1962 abgerissen. Am früheren Standort des Hauses des Fremdenverkehrs befindet sich bis heute die Neue Staatsbibliothek. Dort, wo der Runde Platz gewesen wäre, ist heute ein Teil der neuen Bebauung des Potsdamer Platzes bzw. das sogenannte „Kulturforum“.

Filmbeitrag

NS-Kulturfilm „Das Wort aus Stein“
Der Runde Platz ist ab 8.32 min zu sehen.