Aachen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Köln-Aachen |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Provinz: | Rheinprovinz |
Einwohner (2011): | 260.454 |
Bevölkerungsdichte: | 1.617 Ew. p. km² |
Fläche: | 161 km² |
Höhe: | 173 m ü. NN |
Postleitzahl: | 52056–52080 |
Telefon-Vorwahl: | 0241, 02403, 02405, 02407, 02408 |
Kfz-Kennzeichen: | AC |
Koordinaten: | 50° 47′ N, 6° 5′ O |
Aachen befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Bürgermeister: | Marcel Philipp (CDU) |
Aachen (lat. Aquisgranum; offiziell auch Bad Aachen) ist eine deutsche kreisfreie Stadt im Bezirk Köln (Nordrhein-Westfalen). Sie war ehemals Reichsstadt im ersten Deutschen Reich.
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1817 | 32.300 |
1939 | 162.164 |
2007 | 257.645 |
Geschichte
Aachen, von den Römern wegen der heißen Quellen angelegt und Aquisgranum, wahrscheinlich nach dem bei den Thermen verehrten Apollo Granus genannt, war öfters Residenz der fränkischen Könige und gelangte durch die von Karl dem Großen verliehenen großen Freiheiten zu hohem Glanz. Als Freie Reichsstadt des westfälischen Kreises erreichte sie eine Einwohnerzahl von über 100.000; sie hieß vorzugsweise des „Heiligen Römischen Reichs freie Stadt“, auch „Königlicher Stuhl“. Von Ludwig dem Frommen bis auf Ferdinand I. (813-1531) wurden in Aachen 37 deutsche Kaiser und Könige gekrönt. Reichsversammlungen sind in Aachen 17, Provinzialkonzilien 11 abgehalten worden. Die Verlegung der Krönungen nach Frankfurt am Main, die Religionsstreitigkeiten des 16. und 17. Jahrhundert, eine große Feuersbrunst, die 1656 gegen 4.000 Häuser einäscherte, u. a. brachten das einst so blühende Gemeinwesen in Verfall.
1793 von den Franzosen besetzt, kam Aachen dann durch die Friedensschlüsse von Campo-Formio und von Lunéville an Frankreich als Hauptstadt des Département Roer; 1815 fiel die Stadt an Preußen. In Aachen kamen zwei Friedensschlüsse (→Aachener Friede) zustande; auch wurde daselbst 1818 der Aachener Kongreß abgehalten.
Zweiter Weltkrieg
Aachen war im Zweiten Weltkrieg gleich nach Beginn des Westfeldzuges (10. Mai 1940) ein Ziel britischen Luftterrors gegen die deutsche Zivilbevölkerung. Die Stadt war zwar kulturhistorisch, jedoch nicht militärisch von Bedeutung. Die Luftangriffe wurden trotzdem in den folgenden Monaten und Jahren mit wachsender Intensität wiederholt. Schon vor der Einnahme durch die VSA-Truppen war Aachen also weitgehend zerstört. Bereits im Juli 1941 erfolgte der erste von fünf großen Luftangriffen: Besonders schwere Bombenangriffe trafen die Bürger der Stadt am 13./14. Juli 1943, am Heiligabend (!) 1943 und am 11./12. April 1944. Es legten 500 Sprengbomben, 110.000 Brandbomben und 21.000 Phosphorbomben weite Teile der Stadt in Schutt und Asche. Durch die Bombardierungen wurden insgesamt etwa 26.000 Wohnungen und über 5.000 Gebäude, 65 Prozent des Wohnraums, zerstört. Dabei wurden ebenso der Dom, die Kaiserpfalz und weitere Kulturdenkmäler zerstört oder beschädigt.
Am 11. September 1944 nahmen deutsche Truppenverbände im Raum Aachen ihre Stellungen am Westwall ein, den die sowohl materiell als auch zahlenmäßig überlegenen Einheiten der 1. (unter Hodges) und 9. VS-Armee (unter Simpson) durchbrachen. Am 12. September 1944 überschritt das VII. VSA-Korps die deutsche Grenze. Drei Tage später brachte die Wehrmacht den Vorstoß auf Aachen zum Stillstand. Die Zivilbevölkerung der zu 65 Prozent durch die Invasoren zerstörten Stadt wurde von deutscher Seite weitgehend evakuiert, ehe die Amerikaner am 7. Oktober mit massiver Luft- und Artillerieunterstützung zur Umfassung ansetzten. Ihre Angriffskeile schlossen sich am 14. Oktober um Aachen, das von 5.000 Mann unter Oberst Wilck in zähem Straßenkampf verteidigt wurde. Die Stadt wurde am 21. Oktober in Ruinen übergeben. Oberst Wilck kapitulierte am 21. Oktober, nachdem US-Truppen zu seinem Befehlsstand durchgebrochen waren. Wilck ging mit 3.473 Mann in Gefangenschaft. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Stadt nur noch 11.139 Einwohner.
Die Schlacht um Aachen konnte den Einfall der Alliierten ins Ruhrgebiet um mehrere Wochen verzögern .
Besatzung
Nach dem Krieg folgte die Besatzung zunächst durch amerikanische, dann britische und später belgische Truppen. Der von amerikanischen Besatzern eingesetzte Bürgermeister Franz Oppenhoff wurde am 28. März 1945 als Kollaborateur von einem Werwolf-Kommando in der Aktion „Karneval“ getötet.
Auf Grund der enormen Kriegszerstörungen mußte Aachen neu aufgebaut werden.
BRD
Am 25. Mai 2009 wurde Aachen aufgrund seiner besonders linientreuen und anpasserischen Politik vom BRD-Regime offiziell zum „Ort der Vielfalt“ erklärt[1].
Bekannte, in Aachen geborene Personen
- Leo Blech (1871–1958), Komponist, Dirigent und Generalmusikdirektor
- Joachim Boosfeld (1922–2015), SS-Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Herbert Düppenbecker (1916–1997), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Paul Diepgen (1878–1966), Gynäkologe und Medizinhistoriker
- Josef van Ess (geb. 1934), Islamwissenschaftler und Hochschullehrer im Ruhestand
- Daniel Goffart (geb. 1961), Jurist und Journalist
- Adolph von Hansemann (1826–1903), Unternehmer und Bankier
- Oskar Hildebrandt (1902-1937), Bürgermeister (NSDAP)
- Franz Jörissen (1868–1932), Politiker (Wirtschaftspartei)
- Arthur Kampf (1864–1950), Historienmaler
- Thomas Kemmerich (geb. 1965), BRD-Politiker (FDP)
- Peter Kreuder (1905–1981), Komponist, Pianist und Dirigent
- Adam Kuckhoff (1887–1943), Schriftsteller und Verräter
- Paul Legers (1880–?), Lehrer und in der Gruppe „Bergisches Land“ des Reichsstandes der Deutschen Industrie in Remscheid
- Arnold Lentzen (1902–1956), politischer Funktionär und SA-Führer
- Walther Lingens (1882–1940), Polizeioberst und Polizeipräsident von Köln (1932–1935)
- Irene Ludwig (1927–2010), Kunst-Mäzenin und Kunstsammlerin
- Franz Oppenhoff (1902–1945), Jurist und 1944/45 Oberbürgermeister von Aachen
- Karl Radermacher (1922–2016), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Wilhelm Reinking (1896–1985), Bühnenbildner, Theaterregisseur und Schriftsteller
- Alfred Rethel (1816–1859), Historienmaler der Spätromantik
- Robert Ritter (1901–1951), Rassenforscher
- Carl Rothe (1900–1970), Schriftsteller
- Richard Scheringer (1904–1986), Nationalsozialist, später Kommunist und Antifaschist
- Albert Servais (1887–1974), Politiker (Zentrum)
- August Sieberg (1875–1945), Geophysiker
- Edgar Theisen (1890–1968), Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, sowie, Priester
- Hugo Werner-Kahle (1882–1961), Schauspieler
- Kurt Wüsthoff (1898–1926), Jagdflieger und jüngster Träger des Orden Pour le Mérite im Ersten Weltkrieg
In Aachen geborene Nichtdeutsche
- Daniel Aminati (geb. 1973), halbghanaisch-halbdeutscher Fernsehmoderator, Sänger und Schauspieler
- Léo Apotheker (geb. 1953), jüdischer Manager
- Walter Hasenclever (1890–1940), jüdischer Schriftsteller
- Aiman A. Mazyek (geb. 1969), halbsyrisch-halbdeutscher Publizist, Medienberater und Generalsekretär des „Zentralrats der Muslime in Deutschland“
Bildergalerie
Literatur
- Albert Huyskens: Aachener Heimatgeschichte, 1924
- Albert Huyskens: Aachen: Ein zeitgemässer illustrierter Führer für Kultur und Verkehr, 1929
Siehe auch
Verweise
- Alexander Graf: Als Aachen in Trümmer fiel, Junge Freiheit, 21. Oktober 2019
- NPD-Aachen
Fußnoten
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