Salomo

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König Salomon (Gustav-Dore-Bibel)

Salomo bzw. Salomon (hebr. שְׁלֹמֹה Šəlomoh) war − nach der Darstellung der Bibel − im 10. Jahrhundert v. d. Z. Herrscher des vereinigten Königreichs Israel. Auch im Koran, der Heiligen Schrift des Islam als einer weiteren abrahamitischen Religion, wird Salomo – unter der arabischen Namensform Sulaimān – Arabisch (سلمان) als Prophet und ebenfalls als Sohn Davids – unter der arabischen Namensform Dāwūd – bezeichnet und siebzehnmal genannt (vierzehnmal in einem Vers aus Mekka, dreimal in einem aus Medina).

Geschichte

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Das Urteil Salomos von Luca Giordano.jpg

In den Erzählungen der Bibel gilt er als der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem und als der dritte König in Israel nach Saul und David. Nach dem Zeugnis des Chronisten wurde sein Sohn und Nachfolger auf dem Thron Rehabeam wegen der Vielweiberei Salomos – und der Anbetung ihrer ausländischen Götter – des Großteils des Reichsgebietes beraubt. Die zehn nördlichen Stämme wählten sich nach dem Tode seines Vaters den Vasallen Jerobeam I. als König. Die Trennung Israels in eine Nord- und eine Südstaat wird also in der Bibel als ein an die Regierung Salomos anschließendes Gottesurteil dargestellt.

Die Sprüche Salomos wurden nach biblischem Zeugnis in den ersten 29 Kapiteln des gleichnamigen Buches verzeichnet, ab dem 25. Kapitel wurden sie „von den Männern Hiskias hinzugeseßt“.

Siegel des Salomo

Dem jüdisch-christlichen Märchen zufolge soll König Salomo beim Bau eines Tempels bemerkt haben, daß jemand kostbare Edelsteine aus seinen Zimmern gestohlen habe. Er erkannte, daß kein gewöhnlicher Dieb diese Taten hätte tun können, sondern „ein böser Geist verursacht dieses Unheil“. Salomo betete inbrünstig zu Gott, um den bösen Geist in seine Hände zu geben, damit er bestraft werde. Sofort wurde sein Gebet beantwortet. Der Erzengel Michael erschien vor dem König. Er gab dem König einen Lapis Lazuli-Ring, mit dem er Legionen von Dämonen kontrollieren konnte. Es gab ihm die Macht, Genies zu beschwören, mit Tieren und auch Blumen zu sprechen. Es gab ihm unglaubliche Kräfte über fast alles.

Der Ring bestand aus einem Goldeinsatz mit einem Siegel aus graviertem Lapislazuli. Mittelalterliche arabische Schriftsteller berichteten, daß der Siegelring von Gott graviert und direkt vom Himmel gegeben wurde. Viele behaupten, daß das Pentalpha oder Pentacle (Pentagramm), das alte Zeichen der Zauberei, in den Ring eingraviert wurde. Einige sagen, der Lapis Lazuli-Stein sei in Form eines achtstrahligen Sterns geschnitten und eingefaßt worden. Darauf war das Sechseck (Hexagramm) und darin die vier Buchstaben des unaussprechlichen Namens Gottes eingraviert.

Einer islamischen Erzählung nach verlor er diesen Ring, als er den Götzendienst in seinem Königreich duldete, konnte ihn aber später wieder erlangen.

Salomonisches Urteil

Unter einem salomonischen Urteil versteht man eine überraschend einfache Schlichtung eines Streites, die durch ihre Klugheit und Menschenkenntnis allgemein befriedigt. […] In 1 Kg 3,16-28 wird das berühmte salomonische Urteil beim Rechtsstreit zwischen zwei Frauen beschrieben, von denen beide beanspruchten, die Mutter eines neugeborenen Kindes zu sein. Als König Salomo vorschlägt, das Kind mit dem Schwert lebendig durchzuschneiden und zu teilen, bittet die wahre Mutter, das Leben des Kindes zu erhalten, während die falsche Mutter in die Tötung des Kindes einwilligt. Aufgrund der Weisheit Salomos als Richter und König hat sich auch die sprichwörtliche Redensart „weise wie Salomo“ gebildet.[1]

Zitate

„Aber der König Salomo liebte viel ausländische Weiber: Die Tochter Pharaos und moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische und hethitische, von solchen Völkern, davon der HERR gesagt hatte den Kindern Israel: Gehet nicht zu ihnen und laßt sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiß eure Herzen neigen ihren Göttern nach. An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Weiber zu Frauen und dreihundert Kebsweiber; und seine Weiber neigten sein Herz. Und da er nun alt war, neigten seine Weiber sein Herz den fremden Göttern nach, daß sein Herz nicht ganz war mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. Also wandelte Salomo Asthoreth, der Göttin derer von Sidon, nach und Milkom, dem Greuel der Ammoniter. Und Salomo tat, was dem HERRN übel gefiel, und folgte nicht gänzlich dem HERRN wie sein Vater David. Da baute Salomo eine Höhe Kamos, dem Greuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und Moloch, dem Greuel der Ammoniter. Also tat Salomo allen seinen Weibern, die ihren Göttern räucherten und opferten. Der HERR aber ward zornig über Salomo, daß sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt war, der ihm zweimal erschienen war und ihm solches geboten hatte, daß er nicht andern Göttern nachwandelte, und daß er doch nicht gehalten hatte, was ihm der HERR geboten hatte. Darum sprach der HERR zu Salomo: Weil solches bei dir geschehen ist, und hast meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten, die ich dir geboten habe, so will ich auch das Königreich von dir reißen und deinem Knecht geben. Doch bei deiner Zeit will ich's nicht tun um deines Vaters David willen; sondern von der Hand deines Sohnes will ich's reißen. Doch ich will nicht das ganze Reich abreißen; einen Stamm will ich deinem Sohn geben um Davids willen, meines Knechtes, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe.“
1. Könige 11: 1–13

Siehe auch

Literatur

  • Hugo Gressmann: Das salomonische Urteil, in: „Deutsche Rundschau“, Nr. 130 (1907), S. 212–228
  • Israel Finkelstein / Neil A. Silberman (Juden):
    • David und Salomo: Archäologen entschlüsseln einen Mythos, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2009, ISBN 978-3423345422 [304 S.]
    • Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel. dtv Verlagsgesellschaft, 2004, ISBN 978-3423341516 [384 S.]
  • Heinz-Werner Kubitza: Der Glaubenswahn: Von den Anfängen des religiösen Extremismus im Alten Testament. Tectum Wissenschaftsverlag, 2017, ISBN 978-3828838499 [372 S.]

Verweise

Fußnoten

  1. Ein salomonisches Urteil fällen, Christliches Lexikon