Sanatorium Altvater

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Das Kurhotel „Sanatorium Altvater“

Das Sanatorium Altvater bei Freiwaldau im Altvatergebirge war ein Kurhotel, das in beiden Weltkriegen als Lazarett verwendet wurde. 1964 erfolgte der Abbruch durch die tschechischen Besatzer wegen Baufälligkeit.

Geschichte

Direktor Strnadel, Leiter des Pädagogiums in Freiwaldau, Schulgasse 239 (Altes Museum), erbaute im Jahre 1903 am Rande des Stadtparkes eine Mittelschule, die 1904 fertiggestellt wurde und den Titel trug: „Österreichisch-schlesische Landeserziehungsanstalt“.
Die die Stadtgemeinde Freiwaldau die Kosten für die Schuleinrichtung nicht übernahm und Dir. Strnadel seinen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte, übernahm der Bauführer, Baumeister Zdenko Vodicka aus Mähr. Neustadt, das Gebäude und eröffnete darin ein Hotel. Wenn man abends oder nachts vom Bahnhof kam, sah man schon von großer Weite in großen Buchstaben das Wort „Hotel“ leuchten; es war dies die erste Lichtreklame in Freiwaldau. – Später wurde aus dem Hotel das „Kurhotel“, das unter ärztlicher Leitung von Dr. med. Leopold Kamerad und Dr. med. Ferdinand Rodler stand. – Um die Jahre 1910 und 1912 kaufte das Kurhotel Dr. med. Oskar Mautner, der noch einen einstockhohen Zubau mit Medizinalbädern errichtete und diesen Teil mit dem Worte „Radiumbad“ bezeichnete. Der zweistöckige, gegen den Stadtpark erbaute Teil wurde für Wohnungen verwendet. – In der angebauten gedeckten Wandelhalle wurden Geschäfte (Friseur, Kosmetik, usw.) untergebracht und das ganze Gebäude in „Kurhaus Altvater“ umgetauft.
Im 1. Weltkrieg 1914-1918 wurde vom Roten Kreuz in Freiwaldau eines der Vereinsspitäler – für Offiziere –, das dem Reservespital Jägerndorf unterstellt war, im Kurhaus untergebracht. Die ärztliche Leitung hatte Dr. med. Oskar Mautner, während vom Roten Kreuz Frau Rosa Hielle als Leiterin eingesetzt wurde. Die Vereinsspitäler des Roten Kreuzes in Freiwaldau unterstanden dem Stationskommandanten Oblt. Fox, ab Herbst 1916 dessen Nachfolger Oberlt. d. Res. Josef Nitsche (Fachlehrer in Freiwaldau).
Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Kurhaus in „Sanatorium Altvater“ umbenannt. 1937 verkaufte es Dr. Mautner an die Herren Dipl.-Ing. Erwin Liegert zu 3/7, Hans Wondraschek zu 3/7 und Dr. med. Josef Tindel zu 1/7, der bis zum Jahre 1938 die ärztliche Leitung hatte und dann als Gesellschafter ausschied.
Im 2. Weltkrieg wurde das Sanatorium Altvater zum Teil Reservelazarett, ab Februar 1945 Feldlazarett. – Nach der Wiederbesetzung Freiwaldaus durch die Tschechen wurde es als Gendarmerieschule verwendet.
Nun [Stand: 1964] ist das als Mittelschule (Oberschule) geplant gewesene Sanatorium Altvater nicht mehr.[1]

Fußnoten

  1. Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. Stuttgart (Hg.): Altvater – Zeitschrift des mähr.-schles. Sudeten-Gebirgs-Vereins, Ausgabe März/April 1964, Seite 50–51