Schatz, ach Schatz, reise nicht so weit von hier

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Schatz, ach Schatz, reise nicht so weit von hier ist ein Volks- und Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert. Der Text und die Musik setzen sich aus Motiven mehrerer Volkslieder zusammen. Das Lied ist in der ersten, hier aufgeführten Version vielfach verbreitet, wurde 1884 aufgezeichnet und durch den Zupfgeigenhansl vor allem in Stuttgart, Ulm und Straßburg verbreitet. Es ist teilweise auch unter dem etwas abgewandelten Titel „Schatz, mein Schatz, reise nicht so weit“ bekannt.

Text

Schatz, ach Schatz, reise nicht so weit von hier
Im Rosengarten will ich deiner warten
Im grünen Klee, im weißen Schnee.


Drum, Mädchen, weine nicht, sei nicht so traurig,
Mach deinem Musketier das Herz nicht schwer,
Wenn wieder Frühling ist, kehr’ ich ja wieder
Wisch dir die Tränen ab und wein nicht mehr.


Auf mich zu warten, das brauchst du ja nicht.
Nimm einen Reichen, nimm deinesgleichen,
Mir eben recht, mir eben recht.
Drum, Mädchen ...


Ich heirat nicht nach Geld und Gut.
Ein treue Seele, die ich mir erwähle,
Wer’s glauben tut, wer’s glauben tut.
Drum, Mädchen ...


Wer’s glauben tut, ach der ist weit von hier
er ist in Schleswig, er ist in Holstein
er ist Soldat, Soldat ist er
Drum, Mädchen ...


Soldatenleben, ei das heißt lustig sein
Da trinken die Soldaten zum Schweinebraten
Champagnerwein, Champagnerwein
Drum, Mädchen ...


Champagnerwein, ei das ist ein guter Wein
Drum laßt uns trinken und wacker einschenken
und lustig sein – und lustig sein
Drum, Mädchen ...


Soldatenleben, ja das heißt traurig sein
wenn andere Leute schlafen, da müssen sie wachen
müssen Schildwache stehn, Patrouille gehn
Drum, Mädchen ...


Schildwach zu stehen, das brauchst du ja nicht
wenn dich die Leute fragen, dann sollst du sagen
Schatz, du bist mein und ich bin dein
Drum, Mädchen ...


Wer hat denn dies schöne, dies schöne Lied erdacht
Drei Goldschmiedsjungen, die habens gesungen
in dunkler Nacht, auf kalter Wacht
Drum, Mädchen ...


andere Schlußstrophe (in der Weltkriegs-Liedersammlung von 1926):
Ach Mädchen weine nicht, sei nicht so traurig
mach deinem Landsturmmann das Herz nicht schwer
denn dieser Feldzug, der ist kein Schnellzug
wisch dir die Tränen ab mit Sandpapier

Textversion aus dem „Deutschen Lautenlied“

Der Text dieser im Deutschen Lautenlied (1914) erschienenen Version ist seit 1748 bekannt. Der Verfasser ist unbekannt. Die ebenfalls anonyme Melodie stammt aus Süddeutschland.


Schatz, ach Schatz, reise nicht so weit von mir
Im Rosengarten will ich dein warten
Im grünen Klee, im weißen Schnee


Mein zu erwarten das brauchest du ja nicht
geh du zu einer Reichen, zu deinesgleichen
ist mir eben recht, ist mir eben recht


Ich heirat nicht nach Geld und nicht nach Gut
Eine treue Seele, tu ich erwähle
Wer’s glauben tut, wer’s glauben tut


Wer’s glauben tut, der ist weit von hier
er ist in Schleswig, er ist in Holstein
der ist Soldat, der bleibt Soldat


Soldatenleben, ei das heißt lustig sein
es trinken die Soldaten zum Schweinebraten
Champagnerwein, Champagnerwein


Soldatenleben, ach das heißt traurig sein
wenn die Leute schlafen, so muß er wachen
muß Schildwach stehn, Patrouille gehn


Patrouille gehn, das brauchest du ja nicht
wenn die Leute dich fragen, dann mußt du sagen
Herz, du bist mein und ich bin dein


Publikation

Das Lied ist (in der ersten Version) u. a. erschienen in:
Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Zupfgeigenhansl (1908) • Es braust ein RufKriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Deutsches Lautenlied (1914) • Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Wie´s klingt und singt (1936)