Ekhof, Conrad

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Conrad Ekhof, der 1746 die erheblich ältere Schauspielerin Georgine Sophie Karoline Auguste Ernestina Spiegelberg (1706–1790) zu Gotha heiratete, verkehrte als Theaterschauspieler einer Wandertruppe mit vielen Persönlichkeiten seiner Zeit, von denen er viele im Weimar des ausgehenden 18. Jahrhunderts traf, darunter Nicolai, Musäus, Lessing, Gellert, Bode, Löwen, Engel, Schiebeler, Eschenburg, v. Gerstenberg, Dreyer, Dusch, Mylius und Schmid.

Hans Conrad Dietrich Ekhof (auch: Konrad Lebensrune.png 12. August 1720 in Hamburg; Todesrune.png 16. Juni 1778 in Gotha) war ein deutscher Schauspieler und Theaterprinzipal (Theaterleiter), der auch als Vater der Schauspielkunst bezeichnet wurde. Er gründete in Schwerin am 28. April 1753 mit Mitgliedern der Schönemannschen Gesellschaft die erste deutsche Schauspielerakademie.

Werdegang

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Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Sohn eines Stadtsoldaten und Theaterdieners zu Hamburg, brach sich Ekhof (so, nicht Eckhof oder gar Eckhoff, schrieb er seinen Namen) durch die Macht seines Genies Bahn, wurde, ohne ein ebenbürtiges Vorbild zu haben, der erste deutsche Schauspieler, der als wahrhafter Künstler auftrat, und zwar mit solchem Erfolge, daß Alle hingerissen wurden und Männer wie Lessing, Iffland, Engel seines Lobes nicht satt werden konnten. Ekhof besaß ein bezauberndes Organ; sonst hatte er mit dem Aeußern zu kämpfen, das manche Körperfehler verunstalteten, die er aber auf der Bühne zu verbergen oder vortrefflich zu benutzen wußte. Mit Recht hieß er bei seinen Zeitgenossen „der deutsche Roscius“; er glänzte gleich sehr im Kothurn wie in der Socke, war stets ein Anderer und stets der, den er darstellte: für eine seiner besten Rollen im tragischen Fach galt der Odoardo (Emilia Galotti), im komischen der plattdeutsche Jürge (Bauer mit der Erbschaft).

Einführung in Leben und Werk

Kurze Einführung in Leben und Werk:[2]

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Allgemeine Deutsche Biographie

Ekhof: Hans Konrad Dietrich E. (nicht Eckhof oder Eckhoff wie der Name fälschlich vorkommt), die verdienstreichste Persönlichkeit in der gesammten deutschen Theatergeschichte, geb. 12. August 1720 zu Hamburg, † 16. Juni 1778 zu Gotha. Die glänzenden Urtheile Lessing’s in der Hamburgischen Dramaturgie (vgl. Stück 2, 3, 5, 8, 9, 14, 17, 20 und 25) über E. den Schauspieler würden hinreichend sein, den Namen für alle Zeiten unsterblich zu machen. Aber es hieße E. ein Unrecht thun und seine hohe Bedeutung zum größten Theile verkennen, wenn man ihm nur als Menschendarsteller einen ersten Rang einräumen wollte, wie dies bisher freilich häufig genug geschehen. E. darf den Anspruch erheben von seinem Vaterlande in viel umfassenderem Maße hochgeachtet zu werden, denn er ist nicht nur der „Vater der deutschen Schauspielkunst“, sondern der wichtigste Eckstein in der Entwicklung des ganzen deutschen Theaterwesens, der Ausgangspunkt der vornehmsten auf das Theater gerichteten Bestrebungen. Manches Werk, dem erst unsere Tage den krönenden Abschluß zu Theil werden ließen, weist in seiner Idee auf E., als den Vater derselben, zurück. Zwar hat E. in Friederike Karoline Neuberin (s. d.) eine Vorläuferin gehabt, die mit ordnender Hand Licht in die chaotischen Bühnenzustände ihrer Zeit brachte, aber E. bleibt das Verdienst, auf dem, durch jene geebneten Boden den Grundstein gelegt, den Plan entworfen zu haben zu dem erhabenen Bau der theatralischen Kunst in Deutschland. Lessing’s Einflüsse auf die Litteratur sind nicht größer gewesen als die Ekhof’s auf das Theater, und das theilweise Zusammenwirken, die unverkennbare Aehnlichkeit beider Männer, was ihre Beeinflussung der Litteratur und Kunst anlangt, hat oft genug zu Parallelen geführt, die dem „Comödianten“ die größte Ehre zu Theil werden lassen. Prutz in seinen, durch Devrient nicht überflüssig gemachten „Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters (Berlin 1847) nennt E. [786] (S. 325) geradezu „das theatralische Seitenstück zu Lessing“ und ein Wiener Theaterkalender (1782) bringt die Conterfei’s beider Männer – Doppelsterne, die das deutsche Theater segensreich erleuchteten, wie Uhde sich treffend ausdrückt – in einem Titelbild vereint. Ekhof’s Thätigkeit für das Theater war genau genommen eine siebenfache: er übte seine Kunst aus, führte unterrichtend in sie ein, schuf die Basis: zu ihrer ganzen späteren Geschichtschreibung von Löwen bis auf unsere Tage, hob seinen Stand in sittlicher Beziehung und dadurch in der gesellschaftlichen Stellung, bahnte den Weg an zu dem erstrebenswerthen Ziel, die deutschen Bühnenangehörigen vor einem kummervollen Alter zu schützen, leitete nach den besten Principien mehrere Theatergesellschaften und war der Verfasser manch’ artiger Theaterrede, mehr als einer bühnenfähigen Uebersetzung. So hat E. für das Theater zu jeder Zeit in jeder Stunde gewirkt, wie kein anderer vor und kein anderer nach ihm, und selbst sein einfaches bürgerliches Leben wurde segensreich für den Schauspielerstand, da es manches Vorurtheil versöhnte und den Jedermann sichtbaren Beweis lieferte: daß man ein guter Christ, ein treuer Bürger, ein edler Mensch und doch ein Angehöriger des Theaters sein könnte, von dem noch gar Viele glaubten, daß seine Eingangsthüren mit den Pforten der Hölle gleichbedeutend seien. – Dabei war E. keineswegs was man einen „genialischen Kopf“ nennt, aber neben seinen großartigen schauspielerischen Talenten besaß er eine unbegrenzte Liebe für seine Kunst, den schärfsten Blick für die Wege, die sie einschlagen müsse, um sich fortzuentwickeln. Reich an Tugenden, die den Menschen zieren, Achtung gebietend in allen seinen Handlungen, der Jugend gegenüber zum öfteren ein väterlich fördernder Freund, kann er nicht freigesprochen werden von einer gewissen künstlerischen Eitelkeit, die aber Devrient richtiger eine „Verirrung des Schöpfungstriebes“ nennt. Sein Aeußeres war dem Künstler nicht sonderlich günstig, doch war sein Gesicht „voll Witz, Laune, voll naturergreifenden Blicks“ und das Email seines blauen, zwar kleinen, aber überaus ausdrucksvollen Auges leuchtete weit hinaus. Die beiden ähnlichsten Porträts des Künstlers sind: das von Graff gemalte Bild in der Gemäldesammlung zu Gotha, auf Schloß Friedenstein, wo sich auch eine von Eichler angefertigte Todtenmaske befindet, und ein im Besitz der Fr. Nicolai’schen Erben zu Berlin sich befindendes, von Heinsius[WS 1] ausgeführtes Conterfei. Graff’s Arbeit ist in einem trefflichen Kupferstich reproducirt vor Reichard’s Theaterkalender (1775), die Heinsius’ von Schleuen gestochen vor dem 23. Bd. der Allg. deutsch. Bibliothek (1774) zu finden. Wie schon angezeigt, wurde E. zu Hamburg geboren, sein Vater war daselbst Stadtsoldat, ließ aber seinem Sohn eine gute Bildung zu Theil werden. Frühzeitig trat der Jüngling in die Dienste des schwedischen Postcommissar König, quittirte jedoch diesen zur größten Zufriedenheit seines Dienstherrn ausgefüllten Posten, als ihn König’s Frau zum Lakai verwendete. In Schwerin, wo er bei einem Advocaten als Schreiber ein neues Unterkommen fand, benützte er eine reichhaltige Bibliothek zu fleißiger Lectüre und die Bekanntschaft mit einer Reihe von Dramen erweckte in ihm den Vorsatz, sich dem Theater zu widmen. 1739 gesellte er sich zu Joh. Friedr. Schönemann in Lüneburg und begann daselbst am 15. Jan. 1740 als Xiphares in Racine’s „Mithridat“ seine ruhmreiche theatralische Laufbahn, nachdem er Sophie Charlotte Schröder, geb. Biereichel, nachmalige Ackermann, zu einem gleichen Schritt veranlaßt hatte. Von Lüneburg zog E. mit der Gesellschaft nach Ratzeburg und Rostock, von da nach Mecklenburg-Schwerin, Wismar und begann durch die Verhältnisse gezwungen ein Wanderleben, das ihn bis 1750 in folgende Städte führte (vgl. Meyer a. u. a. O. III. S. 37 ff.): Leipzig, Hamburg, Breslau, Berlin, Königsberg, Danzig, Halle, Halberstadt, Braunschweig, Göhrde, Stettin, Celle, Hannover, [787] Lübeck, Göttingen, Dessau, Magdeburg, Rostock, Stralsund, Barth, Schwerin und Schleswig. Trotz dieser ewigen Ruhelosigkeit nahm E. jede Gelegenheit wahr, sich mehr und mehr zu bilden und sein zunächst sprödes Talent zu einem ergiebigen zu entwickeln. Sein Fleiß, seine Ordnungsliebe, sein glücklicher Blick machten ihn wenn auch vorläufig nicht nominell, so doch im Sinne des Worts zum eigentlichen Director, was der Schönemann’schen Truppe nach jeder Richtung hin zum Vortheil gereichte. Von 1751 ab spielte die Schönemann’sche Gesellschaft größtentheils in Hamburg und Mecklenburg, wo sie Fürst Christian Ludwig II. zu Hofkomödianten ernannte. (Vgl. Bärensprung a. u. a. O. S. 50.) In diese Zeit fällt eine der wichtigsten Thaten Ekhof’s, nämlich die Begründung einer theatralischen Akademie, deren Journal zum Theil Reichard in seinem Theaterkalender (1779 S. 22–36), ausführlicher und mit Erläuterungen versehen Kürschner (a. u. a. O.) abgedruckt hat. E. beabsichtigte in dieser, nach einer genauen Geschäftsordnung geregelten Akademie durch Vorträge und gegenseitige Mittheilungen über die Kunst, ihre Regeln und Ausübung, dem deutschen Schauspiel ein einheitliches Gepräge zu verleihen, die Künstler zu bilden und durch Anleitung zu einem guten Lebenswandel gesellschaftlich und sittlich zu heben. Leider führte die Akademie kein allzulanges Leben. 1757 verließ E. Schönemann, um in Danzig Franz Schuch’s Gesellschaft beizutreten, kehrte aber auf den Wunsch einiger Kunstfreunde in seine Vaterstadt zurück und übernahm mit Starcke und Mierk die Leitung der Schönemann’schen Truppe, die ihr Begründer verlassen hatte. Nach einem Aufenthalt in Kiel trat E. die Truppe in Lübeck an H. G. Koch ab, der das Häuflein nach Hamburg, auch nach Sachsen führte. 1764 trennte sich E. von Koch und ging zu Ackermann (vgl. Meyer a. u. a. O.) in Hannover und mit ihm nach Göttingen, Braunschweig, Bremen und Hamburg, wo 1767 das aus Lessing’s Dramaturgie genugsam bekannte Nationaltheater begründet wurde, dem E. als festeste schauspielerische Stütze bis zum frühzeitigen Untergang des großangelegten Unternehmens angehörte. Der eigentliche Unternehmer desselben, Seyler, führte die Gesellschaft von Hamburg nach Hannover und dort begeisterte Ekhof’s Spiel einen Knaben, der nachmals sein größter Schüler wurde: Aug. Wilh. Iffland (s. d.). Nachdem die Truppe 1769 wieder unter Ackermann’s Leitung gekommen war, kehrte E. noch im selben Jahre mit mehreren seiner Collegen zu Seyler zurück, der das Privilegium in Hannover erworben hatte. Leider wurde der Principal durch das verletzende Benehmen der Mad. Hensel gegen das Publicum gezwungen, die Hauptstadt zeitweilig zu verlassen und in Lüneburg, Celle, Hamburg, Lübeck, Hildesheim und Osnabrück sein Glück zu versuchen. Das war ihm indeß nicht sonderlich hold und 1771 mußte er die Truppe an E. übertragen, unter dessen Leitung sie in Wetzlar, wie auch in Weimar – wohin sie Anna Amalie von Sachsen-Weimar berufen hatte – Hochbedeutendes leistete. 1772 ging die Direction wieder an Seyler über, der sich vermuthlich noch lange in dem kunstsinnigen Athen an der Ilm gehalten haben würde, wenn nicht der Schloß- und Theaterbrand am 6. Octbr. 1774 seinen Aufführungen ein unerwünschtes Ziel gesetzt hätte. Glücklicherweise fand die Truppe in Gotha ein neues freundliches Heim, das sie nur verließ, um 1774 der Leipziger Michaeli-, 1775 der Ostermesse beizuwohnen. Nichtsdestoweniger verließ Seyler nach Erwerbung des sächsischen Privilegiums Gotha und daraufhin begründete Herzog Ernst II. mit einem Theil der, ihren Principal verlassenden Gesellschaft das erste deutsche Hoftheater, dem E. und H. A. O. Reichard als Directoren zugetheilt wurden. Dieses denkwürdige Institut wurde am 2. Octbr. 1775, nachdem der Hof mit den Schauspielern von Altenburg zurückgekehrt war, eröffnet. Zwar in seiner ursprünglichen Kraft gebrochen, versah E. doch seine Obliegenheiten mit Hingebung und wußte den Augen der hingerissenen [788] Zuschauer noch manche Thräne zu entlocken. In Gotha auch führte er den jungen Iffland in das Theaterleben ein. 1776 suchte Graf Portia E. nach Mannheim als Lehrer der Dramaturgie zu ziehen. Im folgenden Jahre wurde ihm die Ehre zu Theil neben dem Herzog von Weimar und Goethe auf einem Privattheater zu Weimar als Stockwell im „Westindier“ aufzutreten. Goethe, der (nach v. Biedermann’s Mittheilung in der Hempel’sche Ausgabe, Bd. 29, S. 81) E. den einzigen tragischen Schauspieler Deutschlands nannte, besuchte nicht nur den Altmeister, sondern lud ihn ebenso wie der Herzog zu Tisch. – Nimmer rastend, sinnend für das Wohl seiner Collegen im weitesten Sinne, beschäftigte sich E. noch kurz vor seinem Ende mit dem Gedanken, eine „allgemeine Pensions- und Todtencasse“ für Bühnenangehörige zu errichten, an die er weitgehende Hoffnungen knüpfte (vgl. Meyer a. u. a. O. III. 22 ff., Reichard, Theaterkalender 1779, S. 224 ff.). Der Tod hinderte ihn an der Ausführung seiner großherzigen Ideen, er starb am 16. Juli 1778. Zwei Tage später erfolgte sein Begräbniß, unter Beisein aller Brüder der Freimaurerloge zum Rautenkranz (ursprünglich Kosmopolit), die er, wie früher die Logen zu Hannover und Weimar, am 25. Juni 1774 in Gotha gegründet hatte. Eine spätere Zeit vergaß das Grab; der Stein, den Reichard 1782 auf dasselbe legen ließ, ging verloren und erst 1846 wurde von gothaischen Hofschauspielern ein Denkstein auf Ekhof’s Ruhestätte errichtet. Die zeitgenössischen Urtheile über E. den Schauspieler lauten verschiedenartig. Das aber geht mit unzweifelhafter Gewißheit hervor, daß er ein Meister der Rede war, deren Gewalt Niemand widerstehen konnte; daß er auf der Bühne eine neue, dem Leben entsprechende, frische Natürlichkeit athmende Darstellung anbahnte und selbst vertrat. Komische und tragische Charakterrollen, Väter und Anstandsrollen werden als seine besten Leistungen bezeichnet, aber auch auf anderen Gebieten leistete er Gutes und manchmal Ausgezeichnetes. Unter den Rollen, die das heutige Publicum noch kennt und die zu dem besten gehören, was E. geschaffen, zählen Mellefont (Miß Sara Sampson), Tellheim (Minna v. Barnhelm), Agamemnon (Iphigenie), Capellet (Romeo und Julie von Weiße), Solbist (Weiberfeind), Hausvater, Odoardo (Emilia Galotti), Geist (Hamlet) u. a. – Wie schon Eingangs erwähnt, ist E. auch litterarisch thätig gewesen, so verfaßte er 1752 ein Vorspiel „Das Denkmal wahrer Größe“, übersetzte im folgenden Jahre De la Chaussée’s „Mutterschule“, 1757 Dancourt’s „Das Blinde Kuhspiel“, später „Die wüste Insel“, zum Theil auch den „Verlorenen Sohn“ und „Der verheirathete Philosoph“ von Destouches. Prologe und Gedichte findet man in der „Sammlung theatralischer Gedichte“ (Leipzig 1776) und Reichard’s oft citirtem Kalender. Ferner übertrug E. einen Abschnitt aus Bielefeld’s „Progrès des Allemands dans les sciences“ ins Deutsche, blieb nicht einflußlos auf Schmid’s „Chronologie des deutschen Theaters (1775) und wurde zum eigentlichen Vater der deutschen Theatergeschichtschreibung durch seine Briefe an Löwen, die dieser in seiner Geschichte des deutschen Theaters (Löwen’s Schriften IV.) benutzte und die Reichard später im Theaterjournal für Deutschland (St. XVII, S. 74 bis 94) wieder abdruckte. Beliebt durch seine guten Eigenschaften, war E. infolge seines feinen Urtheils, seiner theatralischen Kenntnisse der Freund vieler bedeutenden Köpfe seiner Zeit und hat mit Männern verkehrt wie Nicolai, Musäus, Lessing, Gellert, Bode, Löwen, Engel, Schiebeler, Eschenburg, v. Gerstenberg, Dreyer, Dusch, Mylius und Schmid. Brandes und F. Weiße achteten sein Urtheil so hoch, daß sie ihm einige ihrer Dramen im Manuscript zur Beurtheilung schickten. Im J. 1746 verehelichte sich E. mit Georgine Sophie Karoline Auguste Ernestina Spiegelberg, die, 1706 als Tochter des Principals Joh. Spiegelberg [789] geboren, gest. 11. Novbr. 1790 zu Gotha, durch ihren Gatten zu einer Künstlerin herangebildet wurde, von deren „Action“ ein Zeitgenosse sagt; sie sei „die schönste und angenehmste von der Welt“. Angenehmes Aeußere, eine musikalische Stimme, untadelhafte Declamation waren Vorzüge ihrer Künstlerschaft. Leider brachten sie zelotische Geistliche durch im Beichtstuhl erregte Zweifel um ihren Verstand (vgl. Schlözer’s Staatsanzeiger IV. 16) und, stumpfsinnig dahin lebend, wurde sie die schwerste Last in Ekhof’s ohnehin nicht kummerfreiem Leben.[3]

Ehrungen

Conrad Ekhof, Medaille, Meißner Porzellan

Vor allem in Gotha wird Ekhofs Andenken bis heute in Ehren gehalten. Unter anderem mit:

  • Grabstein im Ehrenhain des Hauptfriedhofs
  • Ekhofplatz
  • Gedenktafel im Turm des Rathauses (ursprünglich aus dem Gothaer Theater stammend, wo sie unter einer heute verschollenen Büste Ekhofs angebracht war)
  • Erinnerungssäule vor seinem nicht mehr existierenden Wohnhaus am Nonnenberg
  • Staatliche Regelschule „Conrad Ekhof“
  • „Ekhof-Theater“ im Schloß Friedenstein, seine nach ihm benannte letzte Wirkungsstätte, welche heute das älteste Barock-Theater der Welt mit noch original erhaltener Bühnentechnik ist.
  • Ekhof-Kabinett im Westflügel von Schloß Friedenstein
  • „Ekhof-Festival“, das jährlich im Sommer im „Ekhof-Theater“ stattfindet.

Würdigungen außerhalb Gothas:

  • „Conrad-Ekhof-Preis“, eine mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung, die seit 1997 jährlich von der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e. V. an besonders begabte, junge Künstler verliehen wird.
  • Europäische Theaterakademie „Konrad Ekhof“ GmbH Hamburg, welche seit 1990 jährlich im Rahmen des Bundeswettbewerbs zur Förderung des Schauspielnachwuchses stattfindende „Theatertreffen Deutschsprachiger Schauspielstudierender“ veranstaltet.
  • Freimaurerloge „Konrad Ekhof“ in Hamburg[4]
  • Gedenktafel an Ekhofs letztem Wohnhaus neben der Kirche in Remstädt
  • Ekhof-Denkmal in Schwerin
  • Ekhofstraße in Hamburg-Hohenfelde (seit 1899)
  • Ekhofstraße in Gelsenkirchen
  • Ekhofstraße in Berlin-Köpenick
  • Ekhofplatz in Berlin-Köpenick
  • Ekhofplatz in Schwerin

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. „Geisteskultur“, Bände 15-16 von der Comeniusgesellschaft für Geisteskultur und Volksbildung, Berlin, S. 104ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Joseph Kürschner: Ekhof, Hans Konrad Dietrich, in: „Allgemeine Deutsche Biographie“, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 785–789
  4. Netzpräsenz der Loge