Schiffer, Eugen

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Eugen Schiffer

Eugen Schiffer (* 14. Februar 1860 in Breslau; † 5. September 1954 in Berlin) war ein jüdischer Politiker und Jurist.

Wirken

Schiffer studierte von 1877 bis 1880 an den Universitäten Breslau, Leipzig und Tübingen und wieder Breslau, wo er auch das Referendarexamen ablegte, Rechtswissenschaften.

Im Kaiserreich war Schiffer Mitglied der Nationalliberalen Partei, aus der sich später die DVP entwickelte. Später gründete Schiffer die linksliberale DDP, aus der er 1924 ohne bekannte Gründe wieder austrat.

Schiffer gehörte der Weimarer Nationalversammlung an und war dort seit dem 9. Juli 1919 als Nachfolger von Friedrich von Payer DDP-Fraktionschef. Schiffer war ab dem 19. April 1919 stellvertretender Regierungschef und leitete das Reichsministerium der Finanzen. Vom 3. Oktober 1919 bis zum 26. März 1920 hatte Schiffer unter Reichskanzler Scheidemann das Amt des Justizministers und war erneut Vizekanzler. Unter Reichskanzler Joseph Wirth war Schiffer vom 10. Mai bis zum 22. Oktober 1921 ein zweites Mal Justizminister.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er zunächst in der sowjetischen Besatzungszone. Von 1945 bis 1948 war er in der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz. 1950 siedelte er in den Westen über. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.