Schill’sche Jäger

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Die Erschießung der elf Schill’schen Offiziere am 16. September 1809 auf der Lippewiese bei Wesel

Die Schill’schen Jäger (auch als Schill’sches Freikorps bekannt) kämpften unter dem Befehl des preußischen Majors Ferdinand von Schill während des Fünften Koalitionskrieges gegen die Invasoren und Besatzer aus Frankreich unter Napoleon.

Geschichte

Urteilsverlesung und Erschießung der elf Schill’schen Offiziere
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Am 28. April 1809 verließ Schill mit dem von ihm geführten Husarenregiment unter einem Vorwand Berlin und gab seine Absicht bekannt. Wenig später schlossen sich ihm zwar 500 Soldaten der Berliner Garnison unter Offizieren aus Kolberger Tagen an, jedoch blieb der erwartete Zulauf aus Norddeutschland aus. Das Freikorps führte am 5. Mai 1809 die Schlacht bei Dodendorf. Später gelang es ihm, Stralsund zu erobern, unterlag jedoch mit rund 1.500 Jägern dem holländischen General Pierre Guillaume Gratien und fiel am 31. Mai 1809 in Stralsund.

Elf seiner Offiziere wurden von einem französischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 16. September 1809 in Wesel erschossen.

Erinnerung und Ehrung

Erinnerung und Ehrung gilt neben Ferdinand von Schill auch den 11 Schill’schen Offizieren und anderen hingerichteten Angehörigen des Freikorps:

Zum Gedenken an den Todestag der 11 Schill’schen Offiziere wurde am 31. März 1835 an der Stelle ihrer Hinrichtung auf den Lippewiesen ein nach den Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel errichtetes Denkmal eingeweiht. In Braunschweig wurde ein Denkmal für 14 erschossene Mitstreiter errichtet. In Berlin-Lankwitz wurden 1935/36 fünf Straßen nach hingerichteten Schill’schen Offiziere benannt (Felgentreu, Gabain, von Keffenbrink, von Trachenberg und die von-Wedell-Brüder).

Für den an Schills Seite kämpfenden Leutnant von Petersson wurden ein Gedenkstein und eine Gedenktafel am Kniepertor in Stralsund, dem Ort seiner Hinrichtung durch die Franzosen, angebracht.

Die Namen der Blutzeugen

Name Alter Originalinschrift
Friedrich Wilhelm Felgentreu 23 Leut. FELGENTREU Friedrich Wilhelm - Artillerie - 8.5.1786 Berlin
Johann Friedrich Ludwig von Flemming 19 Leut. FLEMMING Hans von - Infanterie - 23.10.1790 Glogau
Konstantin Johann Wilhelm Gabain 23 Leut. GABAIN Constantin Wilhelm - Infanterie - 21.7.1786 Geldern
Johann Friedrich Wilhelm Galle 29 Leut. GALLE Friedrich Ferdinand - Husaren - 16.10.1771 Berlin
Johann Leopold Jahn 31 Leut. JAHN Leopold – Husaren - 18.6.1778 Massau
Karl Gustav von Keffenbrink 17 Leut. KEFFENBRINCK Carl von 17.11.1791 Krien
Adolf Theodor Leopold von Keller 24 Leut. KELLER Adolph von – Infanterie - 13.9.1785 Strasburg
Johann Christian Daniel Schmidt 29 Leut. SCHMIDT Ferdinand – Jäger - 16.1.1780 Berlin
Karl Friedrich Wilhelm von Trachenberg 25 Leut. TRACHENBERG Carl Friedrich von – Infanterie - 12.9.1784 Rathenau
Albert Hans Gustav von Wedell 18 Leut. WEDELL Heinrich Gustus Albrecht von – Infanterie - 16.1.1791 Kriegsdorf
Karl Lupold Magnus Wilhelm von Wedell 23 Leut. WEDELL Carl Magnus von – Husaren - 30.6.1786 Brausforth

Es wurden aber nicht nur die von der vaterländischen Geschichtsschreibung in den Vordergrund gestellten elf Offiziere in Wesel erschossen, sondern in Braunschweig auch vierzehn Unteroffiziere und Mannschaften; etwa fünfhundert Mann kamen auf französische Galeeren, von denen die wenigen Überlebenden dann erst nach 1814 befreit wurden.

Siehe auch

Literatur