Schlacht bei Yorktown

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Französische Zeichnung der Schlacht bei Yorktown. Großen Wert legte der Urheber auf die Darstellung der französischen Flotte.

Die Schlacht bei Yorktown in Virginien fand nach vorheriger Belagerung der Stadt von September bis Oktober 1781 statt. Der Sieg der amerikanisch-französischen Truppen unter der Führung von Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur und George Washington gegen die Briten unter Führung von General Charles Cornwallis war entscheidend für die kommende Unabhängigkeit der vormals Dreizehn Kolonien. Die Schlacht wird auch als Deutsche Schlacht bezeichnet, da in allen Verbänden eine hohe Anzahl Deutscher an den Kämpfen teilnahm. In den Reihen der Franzosen kämpfte dabei das Régiment Royal Deux-Ponts aus Zweibrücken, ein deutsches Regiment unter der Führung von Christian Freiherr von Zweybrücken, gespeist im Wesentlichen aus Zweibrückern und Homburgern. Auf Seiten der Briten unter Charles Cornwallis kämpfen deutsche Soldaten aus Hessen, Ansbach und Bayreuth. Bei der Kontinentalarmee dienten zahlreiche deutsche Einwanderer.[1][2][3]

Die Kontrahenten

Vorgeschichte und Belagerung

Gemälde der Seeschlacht vor der Chesapeake Bay
George Washington und Rochambeau bei der Lagebesprechung in der Schlacht von Yorktown

Die britischen Truppen standen im Herbst 1781 mit dem Rücken zum York-Fluß als Cornwallis beabsichtigte, seine 9.000 Mann starke Armee neu versorgen und ausrüsten zu lassen. Die Royal Navy sollte die Chesapeake-Bucht hinauffahren, um Cornwallis mit Nachschub und dringend benötigter Verstärkung zu versorgen. George Washingtons Kontinentalarmee, die fast 20.000 Mann stark war und nun von mehreren tausend französischen Truppen unter der Führung des Comte de Rochambeau verstärkt wurde, erkannte eine Gelegenheit zur Einkesselung der britischen Truppen.. Nach einem Gewaltmarsch, der in New York City begann, traf die französisch-amerikanische Armee am 28. September in der Nähe von Yorktown ein und begann sofort mit dem Bau von Befestigungen. Cornwallis hatte eine Reihe von Schanzen am Stadtrand von Yorktown errichtet, während die Mehrheit seiner Männer in der Stadt verblieben war. Als die amerikanische und französische Armee in Yorktown eintraf, sicherten die Franzosen die linke Flanke und die Amerikaner die rechte. Die Royal Navy hatte beabsichtigt, die Chesapeake-Bucht hinaufzufahren, um die eingekesselten Cornwallis mit Nachschub und dringend benötigter Verstärkung zu versorgen. Am 5. September traf die britische Hilfs- und Nachschubflotte in der Seeschlacht vor der Chesapeake Bay auf französische Kriegsschiffe, wurde schwer geschlagen und war zudem gezwungen, die britische Armee bei Yorktown aufzugeben. Die britischen Truppen waren somit von der Versorgung abgeschnitten und eingekesselt. Mit Hilfe französischer Ingenieure begannen amerikanische und französische Truppen, eine Reihe paralleler Gräben auszuheben, die Truppen und Artillerie nahe genug heranführten, um die britischen Stellungen treffen zu können. Die Soldaten arbeiteten mit Spaten und Äxten, um eine Umfassungslinie von Gräben zu schaffen, die die Briten einkreisen sollte. Britische Deserteure alarmierten die amerikanisch-französischen Truppen über die sinkende Kampfmoral der britischen Truppen im Kessel. Störungen der Grabungsarbeiten durch die wenige verbliebene britische Artillerie bleiben erfolglos. Am Nachmittag des 9. Oktober 1781 eröffneten die Franzosen das Sperrfeuer auf die britischen Linien, George Washington feuerte die erste von insgesamt vierzehn amerikanischen Kanonen ab. Fast eine Woche lang folgte tagsüber beinahe ununterbrochenes französisches Artilleriefeuer, was die britischen Truppen zermürbte und stetig Löcher in ihre Verteidigungsstellungen riß. Die Streitkräfte Washingtons feuerten nachts und hinderten die Briten daran, Schäden in den Stellungen zu beheben. Am 11. Oktober ordnete Washington an, daß ein zweiter Graben 400 Meter näher an den britischen Linien gegraben werden sollte. Die britischen Feldschanzen 9 und 10 verhinderten, daß der zweite Graben bis zum Fluß gegraben werden konnte, und die Briten konnten die Garnisonen innerhalb der Feldschanzen noch verstärken.[1][2]

Die Schlacht von Yorktown

Am Abend des 14. Oktober griffen amerikanische und französische Streitkräfte die Feldschanzen 9 und 10 an, nachdem zuvor erneut unaufhörlich Artilleriefeuer auf die Briten einschlug. Washington beschloß, den Angriff in einer mondlosen Nacht zu starten, was den Überraschungsmoment noch verstärkte. Die Parole für den Angriff lautete „Rochambeau“, was die Amerikaner mit „Rush on boys!“ übersetzten. Die Operation begann mit einem Ablenkungsangriff auf eine Schanze weiter nördlich von Yorktown um 18.30 Uhr, was den Anschein erweckte, daß die Stadt selbst gestürmt werden sollte. Dann griff Alexander Hamiltons Truppe, bestehend aus einem 400 Mann starken Kommando seiner leichten Infanterie, die Schanze Nr. 10 mit aufgesteckten Bajonetten und Musketen an. Um zunächst den Weg für den Hauptteil des Angriffs Hamiltons freizumachen erhielten die Pioniere den Befehl, die hölzernen Hindernisse zu entfernen, die die Briten an den vorderen Hängen der Schanze aufgestellt hatten. Um die britischen Verteidiger daran zu hindern, den kommenden Angriffen zu entkommen, entsandte Hamilton Truppen unter Oberstleutnant John Laurens, um die Rückseite der Schanze abzudecken.

Als amerikanische Truppen mit Äxten auf die aufgebauten Holzsperren einschlugen wurden die Briten alarmiert. Ein britischer Wachposten feuerte auf die Amerikaner, und die Amerikaner griffen die Festung an, kletterten über die Brüstung und stürzten sich in die Schanze. Es kam zu Kämpfen auf engstem Raum, aber die Briten wurden schließlich überwältigt. Es war ein überwältigender Sieg, denn die Amerikaner hatten nur 34 Tote zu beklagen. Die Franzosen hatten gleichzeitig die Schanze Nr. 9 angegriffen und nach einem ebenso heftigen Feuergefecht auch den Briten die Kontrolle über die Stellung abgerungen. Cornwallis´ Position war nun unhaltbar, da das französisch-amerikanische Bündnis auf drei seiner Seiten über Artillerie verfügte und nach ihrem Sturz zusätzliche neue Geschütze in den Schanzen 9 und 10 aufgestellt wurden. In einem letzten Versuch befahl Cornwallis am 15. Oktober einen Gegenangriff, der kläglich scheiterte.

Die Kapitulation

Die Kapitulation von Yorktown

Am Morgen des 17. Oktober 1781 wurden ein britischer Trommler, der Verhandlungssignale trommelte, und ein britischer Offizier, der mit einem weißen Taschentuch winkte, das an das Ende eines Schwertes gebunden war, auf einer Brüstung an der vorderen Position der britischen Linien gesehen. Der Offizier wurde mit verbundenen Augen und zu den amerikanischen Linien gebracht und es gab Vorverhandlungen über die Kapitulationsbedingungen. Zwei Tage später, am 19. Oktober 1781, fand auf einem Feld außerhalb von Yorktown die Kapitulation statt, als britische Truppen und ihre hessischen Verbündeten mit aufgerollten und ummantelten Fahnen zwischen den Kontingenten amerikanischer und französischer Streitkräfte marschierten. Die Briten strebten ehrenvolle Kapitulationsbedingungen an, aber Washington lehnte dies ab, da dies den amerikanischen Truppen in Charleston zu Beginn des Krieges verweigert wurde. Daraufhin behauptete Cornwallis, so krank zu sein, daß er George Washington nicht treffen konnte, um sein Schwert abzugeben und schickte stattdessen General Charles O´Hara, seinen Stellvertreter. Die Schlacht bei Yorktown beendete die Hauptkampfhandlungen es Krieges. Zwei Jahre später, 1783, gaben die Briten New York City auf und Washingtons Streitkräfte zogen in die Straßen der Stadt, womit der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg endete.[1][2]

Literatur

  • Howard Lee Landers: The Virginia Campaign and the Blockade and Siege of Yorktown 1781, Army War College, Historical Section, Washington 1931

Fußnoten