Bayreuth
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Bayreuth |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Einwohner (2015): | 72.148 |
Bevölkerungsdichte: | 1.078 Ew. p. km² |
Fläche: | 66,92 km² |
Höhe: | 340 m ü. NN |
Postleitzahl: | 95444–95448 |
Telefon-Vorwahl: | 0921 in Teilen 09201, 09209 |
Kfz-Kennzeichen: | BT |
Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 35′ O |
Bayreuth befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Bürgermeister: | Michael Hohl (CSU) |
Bayreuth (fränkisch: Bareíd) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken. Die Stadt ist Sitz der Regierung von Oberfranken, des Bezirkes Oberfranken und des Landratsamtes Bayreuth. Sie war bis 1945 Hauptstadt des gleichnamigen Gaues. Weltberühmt ist Bayreuth durch die jährlich im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden Bayreuther Festspiele.
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1885 | 23.600 |
1933 | 37.200[1] |
1939 | 45.028 |
1945 | 53.684 |
2015 | 72.148 |
Geschichte
Bayreuth nach 1933
1933 wurde Bayreuth Gauhauptstadt des NS-Gaues Bayerische Ostmark (ab 1943 Gau Bayreuth) und sollte dementsprechend zu einem Gauforum ausgebaut werden; erster Gauleiter war Hans Schemm, zugleich Reichswalter des NS-Lehrerbundes (NSLB), der in Bayreuth seinen Sitz hatte. 1937 erfolgte der Anschluß an die neue Reichsautobahn.
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in der Stadt eine Außenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg, in dem Häftlinge an physikalischen Experimenten für die V2 teilnahmen. Der Enkel des Komponisten Richard Wagner, Wieland Wagner, war hier von September 1944 bis April 1945 stellvertretender ziviler Leiter.
Am 5., 8. und 11. April 1945 wurden bei schweren Luftangriffen viele öffentliche Gebäude und Industrieanlagen sowie 4.500 Wohnungen zerstört, 741 Menschen fanden den Tod. Am 14. April besetzte die US-Army die Stadt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Bayreuth zur Amerikanischen Besatzungszone.
In der Nachkriegszeit kam es vor allem unter dem Oberbürgermeister Hans-Walter Wild durch unbegrenzten Fortschrittsglauben zur Vernichtung großer Teile der historischen Bausubstanz.
1971 beschloß der Bayerische Landtag die Errichtung der Universität Bayreuth, die am 3. November 1975 ihren Vorlesungs- und Forschungsbetrieb aufnahm. Mittlerweile studieren 10.000 Studenten in der Stadt.
Bekannte, in Bayreuth geborene Personen
- Hans Brand (1879–1959), Geologe, Bergbauingenieur; SS-Funktionär
- Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth (1671–1727), Ehefrau des Kurfürsten Friedrich August I. (der Starke) von Sachsen
- Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth, (1612–1687), Ehefrau Johann Georgs II. von Sachsen
- Werner Fiehler (1889–?), Schriftsteller und politischer Aktivist
- Robert Ritter von Greim (1892–1945), Luftwaffenoffizier und -kommandeur
- Ludwig Kirschner (1904–1945), Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Friedrich Kless (1906–1994), Generalmajor und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Max Kolb (1889–?), Politiker (NSDAP)
- Wilhelm Leuschner (1890–1944), Gewerkschafter und Oppositioneller gegen den Nationalsozialismus
- Fritz Rasp (1891–1976), Schauspieler
- Michael Redwitz (1900–1946), SS-Hauptsturmführer und Schutzhaftlagerführer im KL Mauthausen und dem KL Dachau
- Friedrich Richter (1910–1969), Ritterkreuzträger, der in der 10. SS-Panzerdivision „Frundsberg“ diente
- Rudolf von Roman (1893–1970), Offizier; Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges
- Hans Schemm (1891–1935), Gauleiter der NSDAP; 1933 Ehrenbürger
- Max Sollmann (1904–?), Kaufmann, SS-Führer und Leiter des Lebensborn e. V.
- Josef Stigler (1899–1982), Major der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Gottfried Wagner (geb. 1947), Regisseur und Publizist
- Wieland Wagner (1917–1966), Opernregisseur und Bühnenbildner
- Wolfgang Wagner (1919–2010), Opernregisseur
Bildergalerie
Jean-Paul-Denkmal in Bayreuth: Schwanthaler, der mit der Schaffung dieses Denkmals zu Ehren des großen deutschen Dichters Friedrich Richter vom bayerischen König Ludwig I. beauftragt worden war, wählte für die Darstellung das mittlere Lebensalter des Poeten. Das Denkmal für Richter, der sich Jean Paul nannte, wurde am 14. November 1841 enthüllt und steht auf dem Bayreuther Jean-Paul-Platz.[2]
Siehe auch
Verweise
- Christoph Rabenstein: Kriegsende in Bayreuth