Schwartz, Ernst

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Professor Ernst Schwartz.jpg
Dr. Josef Goebbels am Grabe von Professor Ernst Schwartz,
gefallen am 19. Januar 1932

Ernst Schwartz (Schwarz) (Lebensrune.png 3. März 1883; Todesrune.png 19. Januar 1932 in Berlin-Reinickendorf) war ein deutscher Kunstmaler, Professor, Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Leben

Ernst Schwartz wurde im Ersten Weltkrieg mehrfach verwundet und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet. Er nahm als Freikorpsmitglied am Kapp-Aufstand und an den Gefechten gegen die polnische Invasion in Oberschlesien teil. 1926 trat er in die NSDAP ein.

Am 19. Januar 1932 hielt die SA in Berlin-Waidmannslust einen Werbeabend ab. Nur sechs Polizeibeamte begleiteten die 200 SA-Männer auf ihrem Nachhauseweg. In der Laubenkolonie Felseneck in Berlin-Reinickendorf kam es zum Übergriff von Kommunisten. Erste Pistolenschüsse krachten. Die SA-Männer Wittkowski und Ernst Schwartz wurden im Tumult von der Hauptgruppe getrennt und durch Messerstiche bestialisch zugerichtet, welchen der Kunstprofessor im Krankenhaus schließlich erlag.

Einer seiner Kameraden schrieb im „Völkischen Beobachter“:

Totenehrung für SA-Mann Schwartz
Zeitung „Der Angriff“, 17. Januar 1934
„Wir standen in langen Reihen angetreten im Bergschloß Weidmannslust, und unser Werner Schulze ernannte Ernst Schwartz an diesem Abend zum Truppführer. Ich sehe Schwartz noch glücklich lächelnd am Tisch sitzen. Glücklich darüber, daß man ihn, den alten Frontkämpfer und Offizier, in den Kreis der Jungen, in die aktive SA aufnahm, weil es ihn in der Reserve nicht hielt. Wir waren aber auch stolz auf unseren Professor, der alles beiseite gestellt hatte, um unter den Sturmfahnen Adolf Hitlers zu streiten.
Er hatte viel durchmachen müssen darum. Von den Kollegen gemieden, von den jüdischen Kunsthändlern geächtet und gehaßt, übertrug sich der Boykott gegen ihn auch auf die bürgerlichen Kreise, und von den sogenannten ‚Kritikern‘ wurde er verdammt und verrissen. Verbittert und umdüstert suchte er seinen Weg in der Kunst, und durch die Bewegung fand er wieder zur Höhe der Leistung.
Er ging durch die Materialschlachten des Weltkrieges. Trotz Wunden und Narben zog es ihn immer wieder hinaus in den Kampf. Er stand im Freikorps seinen Mann an Deutschlands bedrohter Grenze. Mit brennendem Herzen kam er schon früh zur Bewegung, und nun mußte ihn das bittere Schicksal ereilen.
Daß wir an jenem Sturmbannabend so schnell mit dem Tode in Berührung kommen sollten und Ernst Schwartz das Opfer werden würde, hat keiner von uns geahnt, wenn wir auch wußten, daß wir in ein bedrohtes Gebiet kommen würden, als wir die Reinickendorfer Kameraden, die wieder einmal von den Kommunisten ‚umgelegt‘ werden sollten, nach Hause brachten.
Wir gingen in aufgelöster Ordnung, der ‚Notverordnung‘ des Herrn Brüning entsprechend. Den uns von den Marxisten zum Vorwurf gemachten Umweg machten wir nicht, um die ‚schlafende‘ Laubenkolonie zu überfallen, sondern um den auf der Lauer liegenden Gegner zu täuschen, vor dem uns sogar die Polizei gewarnt hatte.
Gedenksteineinweihung am 19. Januar 1934 an der Stelle, wo der SA-Truppführer Professor Ernst Schwartz ermordet wurde
Im Schönholzer Weg hörten wir plötzlich Klingen von Eisen gegen Eisen, und ein Kamerad meinte noch, warum läutet denn die Heidekrautbahn, die fährt doch jetzt nicht mehr – da wurden wir auch schon beschossen, die Lampen verloschen, und die blutrünstigen Rufe unserer Gegner ertönten.
Ecke Wilkelstraße wurden wir achtundvierzig Mann von der Polizei, die uns begleitete, abgedrängt, während die übrigen vom Sturmbann 3/IV durchbrachen. In der Wilhelmstraße gingen wir in Deckung. Die Polizeibeamten bekamen mit Mühe und nur unter Drohung Einlaß in die dortige Gastwirtschaft, während die Roten der Wilkelstraße uns von ihren sicheren Fenstern aus beschimpften. Immer wieder peitschte ein Schuß durch die Nacht.
Während das Überfallkommando das Laubengelände aufrollte, wurden wir buchstäblich vergessen. Plötzlich wurden wir von einer stark bewaffneten Kommunistenhorde überfallen, Ernst Schwartz und Wittkowski wurden abgedrängt und niedergemacht. Beim Rückzug bekamen wir von vorn plötzlich Feuer, und vor uns standen zwei Zivilisten, die sich als Polizeibeamte ausgaben. Daß sie nicht unsere Freunde waren, merkten wir an ihrem erregten Geschnatter, und es wäre ihnen schlecht ergangen, wenn nicht plötzlich uniformierte Polizei dagewesen wäre. – Wie Vieh wurden wir mit ‚Hände hoch‘ abgetrieben, und erst auf unsere inständigen Bitten fanden sich einige Beamte bereit, unsere zwei Kameraden aus der Wilkestraße zu holen. –
Während Wittkowski lediglich betäubt und leicht verletzt war, hatte Ernst Schwartz einen Lungenstich bekommen und verblutete unter den Händen der Kameraden.
Wir aber gingen den Weg aller ‚Nazis‘, wir wurden auf dem ‚Alex‘ zur weiteren ‚Betreuung‘ eingeliefert. Dort fanden wir uns zur gemeinsamen und ersten Ehrung für den toten Kameraden zusammen, und als wir im trotzigen Gleichschritt während der Freistunde auf dem Hof marschierten, regte sich ein Systempolizist auf, daß wir auf keinem Kasernenhof, sondern in einer preußischen Anstalt wären. Was wußte dieser Kerl denn schon vom Preußentum!
Nach einer Woche ließ man uns frei, abgesehen von einigen Kameraden, die man bis zu elf Monaten in Haft behielt.
Unsere Unschuld war bewiesen, aber was für die Marxisten wichtiger war, wir hatten Stellung und Existenz verloren, und das genügte unseren Gegnern vorerst. – Wir haben dann traurig, aber ungebrochenen Mutes, unseren Kameraden Ernst Schwartz zur letzten Ruhe geleitet, während vor dem Friedhof die Kommunisten Krawalle anzuzetteln versuchten.“[1]

An der Stelle, an der Professor Ernst Schwartz sein Leben für Deutschland gab, stand im Dritten Reich ein Gedenkstein.

Auszeichnungen

Literatur

Fußnoten