Schwarzer Block
Als Schwarzer Block wird eine nach außen hin aufgrund von Verhalten und Kleidung[1] homogen wirkende Gruppe von Demonstranten bezeichnet, die auf Kundgebungen teilweise gewalttätig auftritt. Der Schwarze Block ist eine Demonstrationstaktik, die auf den Betrachter einschüchternd und bedrohlich wirken soll. Das Provozieren von Gegendemonstranten und Polizei, aggressive Aussagen und Drohungen auf Transparenten und das Schüren von Chaos gehören zu dieser Taktik.
In aller Regel setzt sich diese Gruppe aus Organisationen und Einzelpersonen des extrem linken und linksautonomen Spektrums zusammen. In den vergangenen Jahren traten auch vermehrt Autonome Nationalisten bei ihren Demonstrationen als Schwarzer Block auf und verwendeten dabei auch abgewandelte Symbolik der Antifa.
Inhaltsverzeichnis
Kleidung
Durch einheitliches Auftreten in schwarzer Kleidung, Vermummung und dichtgedrängtes Marschieren wird eine gewisse Anonymität gewährleistet. Daher ist die Gewaltbereitschaft relativ hoch, weil eine Identifizierung durch die Polizei praktisch unmöglich ist. Die Kapuzen, Tücher und Mützen schützen zusätzlich gegen Tränengas.
In der BRD regelt das Versammlungsgesetz, das seit 1985 besteht, das Vermummungsverbot. Daher kann, wer sein Gedicht verdeckt oder Gegenstände mitführt, die dazu bestimmt sind, das Gesicht zu verdecken und damit die Feststellung der Identität zu verhindern, mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe belegt werden. Auch besteht das Uniformierungsverbot, damit kein einheitliches Erscheinungsbild geschaffen werden kann. Dieses läßt sich auf den Schwarzen Block allerdings nicht anwenden.
Politische Richtungen
Der Taktik des Schwarzen Blocks bedienen sich heute viele politische Aktivisten. Der Schwarze Block umfaßt je nach Anlaß Anhänger unterschiedlicher anarchistischer und linksautonomer Gruppierungen.
Deshalb fällt es schwer, konkrete Ziele oder Forderungen des „Schwarzen Blocks“ zu benennen oder Angaben zu seiner Größe zu machen. Der Verfassungsschutz ging in seinem Bericht für 2006 von 6.000 zu Gewalt bereiten Linksextremisten in der Bundesrepublik Deutschland aus.
Geschichte
Seit den 1980er Jahren treten linksextreme Demonstranten vermehrt als „Schwarzer Block“ auf.
Filmbeitrag
Frank Rennicke über den „Schwarzen Block“
Siehe auch
Verweise
- Randale statt Ideale: Politisch nicht viel dahinter, Demonstrationen erst sinnvoll werden, wenn man ein Publikum hat, archiv.ethlife.ethz.ch, 1. Mai 2001
- ZUERST!-Interview mit Antifa-Opfer: „Kennen Sie den Schwarzen Block?“ – oder: „Täterschutz statt Opferschutz“, Zuerst!, 12. Juli 2017
