Schwertlied

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Theodor Körner, das Schwertlied dichtend

Das Schwertlied ist ein Gedicht von Theodor Körner, das er wenige Stunden vor seinem Tode in der Schlacht von Gadebusch (bei Schwerin), am 26. August 1813, dichtete. Die später dazu komponierte Melodie stammt von Carl Maria von Weber. Es war auch als Soldatenlied populär.

Text

Theodor Körner trägt am Abend vor seinem Tode den Kameraden sein Schwertlied vor; unter ihnen Friedrich Friesen und Major von Lützow.
Leutnant Körner trägt seinen Kameraden vom Lützow’schen Freikorps sein Schwertlied vor. Das Lied ist ein fröhlicher Dialog in 16 Reimen zwischen einem Krieger und seinem Schwert. Jeder Reim wurde mit einem gemeinsamen „Hurra!“ der Zuhörer geschlossen. Dabei wurde der Griff der Waffe erfaßt und gerüttelt. Hierzu mußte natürlich auch französischer Beutecognac den Hörgenuß abrunden.
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Du Schwert an meiner Linken (Noten).jpg
Du Schwert an meiner Linken,
Was soll dein heit’res Blinken?
Schaust mich so freundlich an,
Hab’ meine Freude dran.
Hurra!
Mich trägt ein wack’rer Reiter,
Drum blink’ ich auch so heiter,
Bin freien Mannes Wehr;
Das freut dem Schwerte sehr.
Hurra!
Ja, gutes Schwert, frei bin ich
Und liebe dich herzinnig,
Als wärst du mir getraut
Als eine liebe Braut!
Hurra!
Dir hab’ ich’s ja ergeben,
Mein lichtes Eisenleben –
Ach, wären wir getraut!
Wann holst du deine Braut?
Hurra!
Zur Brautnachts-Morgenröte
Ruft festlich die Trompete;
Wenn die Kanonen schrei’n,
Hol’ ich das Liebchen ein.
Hurra!
O seliges Umfangen!
Ich harre mit Verlangen.
Du Bräut’gam, hole mich!
Mein Kränzchen bleibt für dich.
Hurra!
Was klirrst du in der Scheide,
Du helle Eisenfreude,
So wild, so schlachtenfroh?
Mein Schwert, was klirrst du so?
Hurra!
Wohl klirr’ ich in der Scheide,
Ich sehne mich zum Streite,
Recht wild und schlachtenfroh.
Drum, Reiter, klirr’ ich so.
Hurra!
Bleib’ doch im engen Stübchen!
Was willst du hier, mein Liebchen?
Bleib’ still im Kämmerlein,
Bleib’, bald hol’ ich dich ein!
Hurra!
Laß mich nicht lange warten!
O schöner Liebesgarten,
Voll Röslein blutigrot
Und aufgeblühtem Tod.
Hurra!
So komm denn aus der Scheide,
Du Reiters Augenweide,
Heraus, mein Schwert, heraus!
Führ’ dich ins Vaterhaus.
Hurra!
Ach, herrlich ist’s im Freien,
Im rüst’gen Hochzeitreihen.
Wie glänzt im Sonnenstrahl
So bräutlich hell der Stahl!
Hurra!
Wohlauf, ihr kecken Streiter,
Wohlauf, ihr deutschen Reiter!
Wird euch das Herz nicht warm?
Nehmt’s Liebchen in den Arm!
Hurra!
Erst that es an der Linken
Nur ganz verstohlen blinken;
Doch an die Rechte traut
Gott sichtbarlich die Braut.
Hurra!
Drum drückt den liebeheißen
Bräutlichen Mund von Eisen
An eure Lippen fest!
Fluch, wer die Braut verläßt!
Hurra!
Nun laßt das Liebchen singen,
Daß helle Funken springen!
Der Hochzeitsmorgen graut.
Hurra, du Eisenbraut!
Hurra!

Publikation

Das Lied wurde u. a. veröffentlicht in:
Deutsches Armee Liederbuch (Strophe 1 bis 3 u. letzte Strophe) • Feuerwerker-Liederbuch (1883, Strophe 1 bis 5) • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Es braust ein RufFrisch gesungen (1912, Strophe 1 bis 4 u. letzte) • Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Weltkriegs-Liedersammlung (1936)

Verweise