Siegesprogramm
Das Siegesprogramm (engl.victory program) war der Invasionsplan der Roosevelt-Demokraten zur Teilnahme der VSA am Zweiten Weltkrieg.
Erste Vorbereitung waren anglo-amerikanische Gespräche in Washington, D.C. vom 29.Januar bis 29. März 1941. Zu der Zeit waren die VSA noch neutral und die Militärspitzen (Harold Rainsford Stark, George C. Marshall) überliessen nachgeordneten Chargen die Planung um öffentliches Aufsehen darüber zu vermeiden, das der Präsident das Land durch die Hintertür in den Krieg zwang. Weitere koodinierende Gespräche folgten, teils in England.
Das Programm selbst entwickelte bis Ende September 1941 ein Stab um Albert Coady Wedemeyer (1897–1989), Schwiegersohn des Planungschefs Stanley Dunbar Embick (1877-1957), welcher später von Dwight Eisenhower abgelöst wurde. Dabei ging es um die schnellstmögliche Mobilisierung der zivilen US-Industrie und der Armeen für den Weltkrieg, Vorgaben für Material- und Ausrüstungsbedarf und vor allem die strategische Planung für "die Niederlage potentieller Feinde".
Währenddessen brachten die Demokraten den Bau des Pentagon durchs Parlament (28. Juli 1941), liessen die Briten Camp X errichten, informierten sie über deutsche U-Boot-Bewegungen und lieferten ihnen Kriegsmaterial über das Lend-and-Lease-Programm. In VSA fuhren sie eine Medienkampagne gegen die inneren Kriegsgegner. Sie gipfelte in einer vom britischen BSC gefälschten Karte über ein angeblich deutsch besetztes Südamerika, erwähnt in eine Rede Roosevelts an das Volk vom Oktober 1941. Am 7. Dezember 1941, dem Tag des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor, trat das Land in den Krieg ein und formierte den “Combined Chiefs of Staff” in Kopie des deutschen Generalstabes von 1914.
Ziele
- Aufstellung von 10 Millionen Soldaten, davon 5 Mio für Auslandseinsatz
- Frankreich-Invasion über den Ärmelkanal im Frühjahr/Sommer 1943
- militärische Konzentration auf einen frühestmöglichen Entscheidungspunkt während einer Offensive in Europa
Churchill's Änderungen
Die Briten zwangen Roosevelt unter Ausnutzung der politischen Situation in VSA den Plan zu ändern. Sie glaubten an ihre Überlegenheit in strategischer Taktik unter Einbeziehung ihrer Schwächen in Flandern, Gallipoli (Erster Weltkrieg) und Dünkirchen 1940. Ihr Vorschlag auf einer Konferenz im August 1941 in Argentia, Newfundland, war: ein Blockade-See-Ring um die Achsenländer unter Beteiligung der Sowjetunion, das Zerbomben italienischer und deutscher Städte, die Entfachung von Aufständen in den besetzten Ländern, mit denen man dann eine Invasion rechtfertigen könnte. Dazu war es nötig die VSA von ihrem Invasionstermin 1943 abzubringen, den Wedemeyer vertrat.
Da es laut Planung von Pearl Harbor bis zur Europa-Invasion noch 18 Monate waren und die Japaner auf dem asiatischen Kriegsschauplatz riesige Fortschritte machten, plante Wedemeyer nur eine Kleininvasion (Sledgehammer) für Frankreich 1942. Im November 1942 standen Kongresswahlen an, bei denen Roosevelt mit militärischen Siegen glänzen wollte.
Churchill, der die US-Kriegsmaschine aus Angst lieber in Europa statt in Asien wollte, überzeugte Roosevelt auf der anglo-amerikanischen Konferenz vom 21. Juni 1942 in Washington nun davon, das die VSA erst in Nordafrika landen müssten. (Louis Mountbatten hatte dafür bereits zuvor Roosevelt bearbeitet; dabei auf die anstehenden Wahlen verwiesen.)
Erst am 8. November 1942, dem Wahltag, startete der Überfall auf die französischen Kolonien in Nordafrika (Operation Torch). Er wurde in der US-Presse als Roosevelts Idee dargestellt; die Demokraten verloren dennoch 45 Sitze.
Als Stalin auf der Teheran-Konferenz im November 1943 den Zusammenbruch seiner überdehnten Armeen befürchtete, wurde der ursprüngliche Bolero-Plan vom 14. Juni 1942 wieder aufgenommen und eine Invasionsarmee in England fertiggestellt. Wedermeyer, für die Briten ein rotes Tuch, war zu der Zeit bereits nach Burma abgeschoben worden. Die Nordafrika-Front erlahmte entsprechend und so wurde erst am 5. Juni 1944, dem Tag vor Invasionsbeginn in der Normandie, Rom erobert. Die Japaner kapitulierten erst am 2. September 1945, nachdem eine neuartige Waffe, die amerikanische Atombombe, bei 2 Abwürfen 210.000 Menschen getötet hatte.