So weit geht die Liebe nicht
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | So weit geht die Liebe nicht |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Stab | |
Regie: | Franz Seitz sen. |
Drehbuch: | Joseph Dalmann, Joe Stöckel |
Produktion: | Bavaria Film AG |
Musik: | Hans Carste |
Liedtexte: | Bruno Balz |
Kamera: | Franz Koch |
Schnitt: | Fritz C. Mauch |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Lucie Englisch | Helene Fischer |
Maria Paudler | Erika Meier |
Joe Stöckel | Hans Lobacher |
Theodor Auzinger | Bartolomäus Neumayer |
Kunibert Gensichen | Kapellmeister Schmitt |
O. E. Hasse | Friseur Hübner |
Paul Westermeier | Zigarrenvertreter Schulze |
Ilse Cotence | Betty Roland |
Bertl Aldinger | Paula, Lehrmädchen |
Günther Brackmann | Toni, Lehrjunge |
Karin Lüsebrink | |
Gefion Helmke | |
Willem Holsboer | |
Beppo Brem | |
Josef Eichheim | |
Justus Paris |
So weit geht die Liebe nicht ist ein deutscher Spielfilm von 1937. Die Uraufführung fand am 3. Mai 1937 statt.
Weiterer Titel
- Die milde Helene
Handlung
... und trotzdem müssen alle einmal daran glauben, nämlich an das Standesamt. Der Inhaber des Feinkostgeschäftes Lobacher war auch so einer, der nicht dieser Devise huldigte, obwohl er die hübsche Helene Fischer in ihrem kleinen Zigarrenladen ganz gerne sah, ja sogar hin und wieder mit ihr in ein Kino ging. Der Helene war der stramme Herr Lobacher durchaus nicht unsympathisch, und es hätte sich vielleicht doch etwas Ernstes angesponnen zwischen den beiden, wenn nicht ausgerechnet in der Kohlstraße, in unmittelbarer Nähe des Feinkostgeschäftes und des Zigarrenladens, so ein kokettes Geschöpf, Erika Meier mit Namen, aufgetaucht wäre und ein Herrenwäschegeschäft eröffnet hätte. Wie die Männer schon sind: der Herr Lobacher fiel sofort auf die aufdringlich-freundliche Nachbarin herein, ließ sich ein paar Schlafanzüge andrehen, was zur Folge hatte, daß auch ein Stelldichein mit Erika in einem Weinhaus zustande kam. Da war nun ein paar Häuser weiter der Friseur Hübner, der hatte auf Helene auch schon lange ein Auge geworfen, warum sollte man seine Einladung nicht annehmen und in den „Pfau“ auf ein Glas Wein mitgehen? Außerdem war da der nette, allerdings sehr schüchterne Kapellmeister Friedrich Wilhelm Schmitt, der bei Helene immer seine Zigaretten holte – es brauchte weder der Herr Lobacher noch der Herr Hübner zu sein. Ha, das wäre doch gelacht!
Aber am Abend erlebte Helene eine schwere Enttäuschung mit ihrem Kavalier, dem Herrn Friseur. Kaum, daß sie nämlich im „Pfau“ in einer netten Loge Platz genommen hatten, kam ein sehr energisches Fräulein an den Tisch, Hübners Freundin, und brachte den Strom der Liebeserklärungen, den dieser vom Stapel ließ, ins Stocken. Entrüstet lief Helene diesem falschen Dauerwellenritter davon und dem schüchternen Kapellmeister Schmitt im Garderobenvorraum direkt in die Arme. Das war ein Wink des Schicksals! Frau Kapellmeister zu sein wäre auch nicht ohne, dachte Helene, da muß ich mal mit meiner Freundin Betty sprechen, die weiß als glückliche Braut mit Männern umzugehen. Am andern Tag fing natürlich der Klatsch in der Kohlstraße an, wie es in einer Vorstadtstraße, wo einer den anderen kennt, eben so geht. Erika Meier gab sich große Mühe, damit auch Herr Lobacher davon erfuhr.
Helene war wütend! Auch darüber, daß Herr Lobacker eine geradezu unverschämte Ruhe an den Tag legte und keine Spur von Eifersucht merken ließ. Aber nur nicht unterkriegen lassen, dachte Helene. Wie ein rettender Engel erschien der Witwer Neumeyer bei ihr im Laden. Ja, der mußte mit ihr in die „Traube“ gehen, damit Lobacher und die Herrenwäschefee zersprängen. Denn, daß die beiden heute abend dort zu treffen sein würden, hatte ihr Lobachers Lehrjunge, der Toni, verraten. Herr Neumeyer war einverstanden, obwohl er kein Weintrinker war. Erika und Lobacher waren tatsächlich überrascht, als Helene, stolz wie eine Fürstin, mit ihrem wackligen Begleiter in einer lauschigen Nische Platz nahm und sie mit Verachtung strafte. Die Heimkehr war allerdings weniger großartig; er vertrug wirklich keinen Wein. Tags darauf schritt Helene zur Tat. Als der schüchterne Geiger ihren Laden betrat, es war gerade Mittag, lud sie ihn zu einem kleinen Gulasch ein. Aber Helene hatte Pech: auch Herr Schmitt war nicht mehr frei; gerade am Abend vorher hatte er sich mit seiner Chefin vom „Pfau“ verlobt. Fräulein Erika jedoch beobachtete, daß Helene hinter Herrn Schmitt die Ladentüre schloß. Das mußte die Nachbarschaft wissen! So war also die scheinheilige Helene! Und schon rasselte das Telefon bei Herrn Lobacher, und bald darauf wußte Helene durch den Lehrjungen Toni von dem Gespräch. Jetzt riß ihr die Geduld. Als sie gleich darauf Erikas Wäschegeschäft verließ, hatte sie „dieser Person“ gründlich Bescheid gesagt. „Hier verkauft ein böser Drachen – allerfeinste Modesachen!“ stand am nächsten Tag an Erikas Schaufenster geschrieben. Wer sonst als Helene kam in Verdacht? – Und das Ergebnis war eine Beleidigungsklage – Erika Meier gegen Helene Fischer.