Sowjetische Lager für deutsche Kriegsgefangene
Sowjetische Lager für deutsche Kriegsgefangene wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den sowjetischen Behörden in mehreren, vornehmlich weißruthenischen und ukrainischen Städten gegründet, die zuvor den Reichskommissariaten Ostland und Ukraine zugehörig waren, um Kriegsgefangene der Wehrmacht und der Waffen-SS an relativ wenigen Orten zusammenzulegen (bzw. zu konzentrieren).
Liste bekannt gewordener Konzentrationslager
- Nr. 74 in Oranki (→ Kriegsgefangenenlager Oranki)
- Nr. 82 in Woronesch (→ Kriegsgefangenenlager 82)
- Nr. 97 in Jelabuga (→ Kriegsgefangenenlager Jelabuga)
- Nr. 112 in Gorki (Nischni Nowgorod)
- Nr. 144 in Woroschilowgrad (Lugansk) (bis 1954)
- Nr. 474 in Woroschilowgrad (Lugansk) (ab 1949)
- Mit unbekannter Nummer in Stalino (Donezk)
- Mit unbekannter Nummer, ebenfalls in Stalino (Donezk)
- Nr. 410 in Baranowitschi (ab August 1944)
- Nr. 437 in Tscherepowez
- Nr. 6100 in Woikowo
Falls der Kriegsgefangene den Lageraufenthalt im sowjetischen Konzentrationslager überlebt hatte, wurde er über das SMAD-Lager in Frankfurt an der Oder (Dammvorstadt) in die Sowjetische Besatzungszone bzw. die DDR überstellt.
Siehe auch
Literatur
- Erwin Peter, Alexander Epifanow: Stalins Kriegsgefangene: Ihr Schicksal in Erinnerungen und nach russischen Archiven, Ares Verlag, 2022, ISBN 978-3990811016
- Verbrechen der Sieger. Das Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen in Osteuropa, Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See, 1975
- Eva Donga-Sylvester, Günther Czernetzky, Hildegard Toma: Ihr verreckt hier bei ehrlicher Arbeit!: Deutsche im Gulag 1936–1956. Anthologie des Erinnerns. Leopold Stocker Verlag, 2000, ISBN 978-3702008963 [367 S.]