Spandauer Zitadelle
Die Spandauer Zitadelle (auch Zitadelle Spandau) ist eine Burganlage, die von 1559 bis 1594 unter der Leitung von Rochus Graf zu Lynar in Berlin-Spandau errichtet wurde. Sie diente als Verteidigungsbollwerk und später auch als Gefängnis. Dort wurden ebenfalls die deutschen Goldreserven des Zweiten Reiches gelagert. Zuweilen wird die Spandauer Zitadelle in den Medien als Gefängnis von u. a. Albert Speer und Rudolf Heß genannt, hierbei handelt es sich jedoch um einen verbreiteten Irrtum.
Inhaltsverzeichnis
Die Zitadelle als Gefängnis
Die Zitadelle diente immer wieder als Gefängnis für preußische Staatsgefangene. Einige berühmte Gefangene waren:
- 1571: Anna Sydow, Geliebte des verstorbenen Kurfürsten
- 1662: Pastor Schilling, Pastor aus Stendal
- 1668: Eberhard Danckelmann, Premierminister
- 1702: Benjamin Raule, Generaldirektor und Begründer der brandenburgischen Flotte
- 1707: Johann Sigismund von Schlund, Oberst und Kommandeur des preußischen Artillerie-Korps
- 1719: Clement, ungarischer Betrüger am Königshof
- 1733: Georg Christoph von Natzmer, späterer Generalmajor der Preußischen Armee
- 1749: Christopher Heinrich von Kursell, deutscher Offizier, späterer General-Leutnant der Kaiserlich Russischen Armee
- 1766: der Geheime Finanzrat Erhard Ursinus, rechte Hand des Königs von Preußen in Manufaktur- und Handelssachen
- 1782: Friedrich Wilhelm von Görne, preußischer Staatsminister
- 1811: Alexander Heinrich von Thile, preußischer Generalleutnant und Gouverneur von Breslau
- 1821: Friedrich Ludwig Jahn, genannt Turnvater Jahn
- 1828: Ludwig Rellstab, Dichter, Journalist und Theaterkritiker
- 1844: Heinrich Ludwig Tschech, verübte ein Attentat auf Friedrich Wilhelm IV., hier am 14. Dezember 1844 mit dem Beil hingerichtet
Gouverneure
Gouverneure bzw. Kommandanten[1] der Zitadelle Spandau:
Siehe auch
Literatur
- Klaus Lange: Graf Rochus zu Lynar - Festungsbaumeister in Augustusburg, Spandau, Peitz und Lübbenau, Regia-Verlag, ISBN 978-3937899978 (Bestellmöglichkeit)
Verweise
- Er vollendete die Festung Spandau (PAZ, 01. März 2008)