Sportpatriotismus

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Angela Merkel beim 2:0 gegen Portugal am 16. Juni 2014 im Stadion von Salvador da Bahia während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014

Sportpatriotismus, Partypatriotismus oder Konsumpatriotismus benennen einen vorübergehenden, oberflächlichen, aus gegebenem Anlaß gelebten Patriotismus. Solche Anlässe können Sportveranstaltungen oder sonstige, häufig konsumorientierte Festivitäten sein.

Flugblatt der DVU, in dem der Fußballpatriotismus kritisch betrachtet wird.

Geschichte

Erläuterung

Ein bloß anlaßbezogener vorübergehender Pseudo-Patriotismus hat mit einem, auf Dauer angelegten völkischen Zusammengehörigkeitsgefühl kaum etwas gemein und ist meist auf schlichte Stimmungsmache, nicht selten unter Alkohol- und sonstigem Drogeneinfluß, ausgerichtet. Andererseits kann Sportpatriotismus aber auch eine aus sportlichem Anlaß ausgelöste, vorübergehende Steigerung eines natürlichen, beständigen Grundpatriotismus bedeuten, und das nicht nur bei Schlachtenbummlern.

Fußball

Karikatur zum Fußballpatriotismus des deutschen (BRD-)Michels anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2016[1]

Der Begriff Fußballpatriotismus wurde durch die 2006 in der BRD stattgefundenen Fußball-Weltmeisterschaft geprägt, wo erstmals eine besonders starke Verwendung der schwarz-rot-goldenen Flagge aufkam, u. a. auch in Form von Autoflaggen. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 setzte sich diese Entwicklung in der deutschen Bevölkerung weiter fort.

Kritik

Während linke Kreise in Panik vor einem neuen Aufkommen von nationalem Selbstwertgefühl warnten und die sächsische Politikerin Julia Bonk sogar Flaggen gegen linke Propaganda umtauschen ließ, wurde von rechter Seite kritisiert, daß dieses wettkampfsportorientierte Verhalten wenig mit Patriotismus zu tun habe, da nach der Weltmeisterschaft die Flaggen alle wieder verschwunden seien und viele sich nicht mehr trauen würden, sich öffentlich zu Deutschland zu bekennen.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Karikatur von Götz Wiedenroth vom 13. Juni 2016