McQueen, Steve

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Steve McQueen

Terence Steven „Steve“ McQueen (Lebensrune.png 24. März 1930 in Beech Grove, Indiana, VSA; Todesrune.png 7. November 1980 in Ciudad Juárez, Mexiko) war ein VS-amerikanischer Schauspieler und Kinostern der 1960er und 1970er Jahre. Aufgrund seiner lässigen Ausstrahlung und seiner dosierten, wortarmen Schauspielweise ist er als „King of Cool“ in die Kinogeschichte eingegangen.

Karriere

Siegfried Rauch und Steve McQueen („Le Mans“)

McQueen begann seine Schauspielkarriere Anfang der 1950er Jahre mit kleinen Theaterrollen in Neuyork, mit denen er genug Aufmerksamkeit auf sich zog, um an der angesehenen Schauspielschule The Actors Studio aufgenommen zu werden. Zunächst wirkte er vor allem in Fernsehserien mit, konnte aber zunehmend im Kinogeschäft Fuß fassen, dem er mehr als der TV-Serienproduktion abgewinnen konnte. Seine erste Hauptrolle hatte er 1958 im Science-Fiction-Film Blob. Es folgten tragende Nebenrollen in den mit etablierten Schauspielgrößen gespickten Publikumsrennern Die glorreichen Sieben (1960) und Gesprengte Ketten (1963) (u. a. mit Til Kiwe), die ihn als aufsteigenden Leinwandstern in Hollywood profilierten. Sein Durchbruch in die Führungsriege der Hauptdarsteller gelang ihm als der junge, aufstrebende Pokerspieler Cincinnati Kid (1965) und mit der Gaunerkomödie Thomas Crown ist nicht zu fassen (1968), in dem er einen sympathisch-gewieften Drahtzieher eines Banküberfalls spielte.

Es folgten Anfang der 1970er Jahre seine Paraderollen in den Kinoklassikern Getaway (1972), wo er in die Rolle eines Bankräubers auf der Flucht vor Polizei und Mafia schlüpfte, und in Papillon (1973), in dem er einen von Freiheitsdrang getriebenen Häftling darstellte, der in der Strafkolonie von Französisch-Guayana den Mühlen eines menschenverachtenden Justizvollzugs und den unbarmherzigen tropischen Bedingungen zu entkommen versucht. Nach einem weiteren Publikumserfolg mit dem Katastrophenfilm Flammendes Inferno (1974) zog McQueen sich weitgehend von der Leinwand zurück; mit einigen rollenuntypischen Auftritten in den späten 70ern konnte er nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen.

Neben der Schauspielerei war McQueen auch als Sportwagen- und Motorradfahrer im Amateurrennsport aktiv – eine Leidenschaft, die er wiederholt mit Gewinn für seine Kinorollen einzusetzen wußte: in Gesprengte Ketten flüchtete er auf einem Motorrad spektakulär aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager, in Bullitt (1968) nahm er an einer Autoverfolgungsjagd teil, die stilprägend für das ganze Subgenre wurde, und im Spielfilm Le Mans (1971) zeigte er in langen, mit Motorenlärm ausgefüllten Cockpit-Einblendungen die Rennfahrerei von ihrer puristischen Seite. Er war bekennender Porsche-Fanatiker.

Siegfried Rauch 2016 über seine Freundschaft mit McQueen:

„Dass er und ich Freunde wurden, kam so: Für ‚Le Mans‘ waren fast 400 Menschen an den Dreharbeiten beteiligt. Jeder wollte mit Steve McQueen reden. Ich fand das unsinnig, damit wurde ihm ja die Zeit zum Arbeiten gestohlen. Nach einer Woche kam er plötzlich zu mir: ‚Warum redest du nie mit mir?‘, fragte er mich. Ich erklärte ihm den Grund für meine Zurückhaltung, und diesen Respekt fand er toll. Danach hing er nur noch bei mir rum. [...] Als die Dreharbeiten fast fertig waren, stand Steve vor mir und hat so komisch geschaut. Er hat nichts gesagt, aber ich wusste genau, was mit ihm los war: Der anstehende Abschied machte ihn traurig. ‚Was machst du jetzt?‘, fragte er schließlich. Ich sagte ihm, dass ich nach Hause nach Bayern fahren werde. ‚Oh, Bavaria‘…, meinte er dann - er kannte die Gegend von den Dreharbeiten zu ‚Gesprengte Ketten‘. Da fragte ich ihn, ob er mich besuchen möchte. ‚Steve‘, sagte ich, ‚komm vorbei, wir feiern die Taufe meines Sohnes, du wirst sein Patenonkel und dann gibts gutes Sauerkraut.‘ Er liebte Sauerkraut. Ein paar Wochen später kam er nach einem Abstecher in der Schweiz in seinem 911er zur Taufe angefahren, zusammen mit seiner Frau Neile und seinem Sohn Chad. Eigentlich wollten sie nur drei Tage bleiben, aber daraus wurden zwei Wochen. Er wollte nicht in die Stadt nach München, sondern in die Berge zum Wandern. ‚Du lebst hier so fantastisch‘, sagte er immer wieder. Ich konnte das zuerst nicht richtig verstehen, er wohnte ja in Beverly Hills und war ein Riesen-Star in den USA. [...] Als die McQueens zu Besuch waren, lebten meine Frau Karin und ich noch bei meiner Mutter. ‚Ja mei, der Steve!‘, rief sie immer, wenn er zu ihr kam. Er genoss die Geborgenheit, die in unserer Familie herrschte. ‚I never had this‘, sagte er. Seine Mutter war Alkoholikerin, sein Vater hatte sich einfach aus dem Staub gemacht. [...] Ich erinnere mich immer noch an fast alle Erlebnisse bei ‚Le Mans‘ und an die gegenseitigen Besuche von Steve und mir in Kalifornien und Bayern. Wir haben uns die Jahre danach regelmäßig geschrieben. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, uns zu treffen. Sein Terminkalender war zu voll und meiner auch. [...] Dann wurde er schwer krank. Im November 1980 las ich in der Zeitung, dass ein Arzt aus Bad Wiessee zu ihm geflogen war, um ihn zu behandeln. Komischer Zufall: Diesem Arzt bin ich dann in der Wirtschaft begegnet, in der wir mit Steve die Taufe unseres Sohnes gefeiert hatten. Der Doktor erzählte mir, dass McQueen nicht mehr lange leben werde. Zwei Tage später war Steve tot. Ich konnte es nicht fassen, dass er so früh sterben musste. [...] Er hat nie viel geredet. Aber dafür konnte man sich bei ihm auf jedes Wort verlassen.“[1]

Tod

1979 wurde bei McQueen eine seltene Form von Krebs diagnostiziert, die durch Kontakt mit Asbest verursacht wird und schlechte Heilungsaussichten hat. Möglicherweise stand die Erkrankung mit seiner Tätigkeit im Motorsport in Verbindung. McQueen selbst vermutete die Ursache in seiner Dienstzeit als junger Mann bei der Marine, wo er bei Arbeiten ungeschützt mit dem Material in Berührung kam. Er wurde von einem deutschen Arzt behandelt, begab sich zum Schluß zu einer Alternativtherapie nach Mexiko, wo er im November 1980 seinem Leiden schließlich erlag.

Familie

McQueen war dreimal verheiratet und hatte zwei Kinder aus erster Ehe.

Filmographie (Auswahl)

  • 1958: Blob – Schrecken ohne Namen
  • 1960: Die glorreichen Sieben
  • 1963: Gesprengte Ketten
  • 1965: Cincinnati Kid
  • 1968: Thomas Crown ist nicht zu fassen
  • 1968: Bullitt
  • 1971: Le Mans
  • 1972: Getaway
  • 1973: Papillon
  • 1974: Flammendes Inferno

Literatur

  • William Claxton: Steve McQueen. Photographs, Taschen, Köln 2004, ISBN 3-8228-3117-4

Verweise

Fußnoten