Pinker, Steven

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Steven Pinker

Steven Arthur Pinker (Lebensrune.png 18. September 1954 in Montreal) ist ein jüdischer Psychologe und Autor.

Werdegang

Steven Pinker wurde als ältestes von drei Kindern einer jüdischen Familie im englischsprachigen Teil von Montreal geboren. Die Familie lebte zuvor in Polen und Rumänien. Sein Vater Harry war Geschäftsmann und später Anwalt, die Mutter Roslyn Beraterin und Vizerektorin einer Highschool. Pinkers Bruder Rob wurde als politischer Analyst für die kanadische Regierung tätig, die Schwester Susan wurde ebenfalls Psychologin und Autorin.

Nach dem Besuch des Dawson College in Montreal studierte Pinker ab 1971 Psychologie an der McGill University seiner Heimatstadt (B.A. 1976). Danach setzte er sein Studium an der Harvard University in Cambridge/Massachusetts fort, wo er 1979 in Experimenteller Psychologie zum Ph.D. promoviert wurde.

Wirken

Anschließend forschte Pinker einige Jahre am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston sowie als Assistenzprofessor in Harvard und an der Stanford University. Zwischen 1982 und 2003 war er Assistant, Associate und schließlich o. Professor am Department of Psychology (ab 1985 Department of Brain and Cognitive Sciences) des MIT; dort leitete er auch das Center for Cognitive Science (1985–1994) und das McDonnell-Pew Center for Cognitive Neuroscience (1994–1999). 2003 kehrte er als Johnstone Family Professor für Psychologie nach Cambridge zurück, wo er seit 2008 zusätzlich eine Professur am Harvard College übernahm (bis 2013). Im Juni 2011 meldeten die Medien, Pinker werde eine Professur am New College of the Humanities, einem privaten College in London, annehmen. Daneben hatte er immer wieder Gastprofessuren und -dozenturen inne, etwa in London (1988), Santa Barbara (1995/1996) oder Auckland (2001–2007).

Steven Pinker befasst sich in seinen Forschungen mit allen Aspekten von Sprache und Denken (Psycholinguistik). Einen Namen machte er sich durch sein Eintreten für die Evolutionspsychologie und die Wiederaufnahme der aus den 1950er Jahren stammenden Theorie, daß das Gehirn ein Computer sei. Für dieses mechanistische Verständnis des menschlichen Geistes erfuhr er eine Menge an Kritik und heftiger Reaktion.

Anfangs erstreckten sich Pinkers Forschungen auf das Imaginieren von Formen, das Wiedererkennen von Gesichtern und Objekten sowie die visuelle Aufmerksamkeit, bevor er sein Interesse für Sprache und insbesondere die Sprachentwicklung bei Kindern entdeckte. In der Folge beschäftigte er sich zwei Jahrzehnte lang mit Syntax, Morphologie und der Bedeutung von Verben, insbesondere dem Unterschied zwischen transitiven und intransitiven Verben, die laut Pinker in verschiedenen Hirnregionen gespeichert sind. Er testete getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge, um zu erforschen, wann genetische Schalter in die Sprachentwicklung eingreifen, und untersuchte Sprachprozesse anhand von Neuroimaging. Seine Forschung am McDonnell-Pew Center konzentrierte sich auf die Mechanismen in unserem Gehirn, die sicherstellen, daß wir uns die meiste Zeit und ohne größere Probleme zu sozialen und kommunikativen Lebewesen entwickeln. In neuerer Zeit befasste er sich mit der Psychologie von Anspielungen und Euphemismen.

Pinker verfasste zahlreiche Artikel für Fachzeitschriften und Beiträge zu Büchern. Daneben schreibt er regelmäßig für die „New York Times“, „TIME“ und „The New Republic“.

Pinker, der für seine Forschungsarbeiten und Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhielt, ist Vorsitzender des Usage Panel des American Heritage Dictionary und wirkte in vielen wissenschaftlichen, akademischen, medialen und humanistischen Organisationen beratend mit. Im Jahr 2000 war er einer von 1.200 Professoren, die von Papst Johannes Paul II. nach Rom eingeladen wurden, um Ideen über den Stand der wissenschaftlichen (insbesondere Gehirn-)Forschung und die Zukunft der Seele auszutauschen.

Familie

Pinker, der sich selbst als „Atheist“ bezeichnet, lebt in Boston und Truro. Er war von 1980 bis 1992 mit Nancy Etcoff und ab 1995 mit Ilavenil Subbiah verheiratet; beide Ehen wurden geschieden. Eine dritte Ehe ging Pinker mit der jüdischen Romanautorin und Philosophie-Professorin Rebecca Newberger Goldstein ein, die zwei Töchter mit in die Ehe brachte; Pinker selbst verzichtete bewusst auf eigene Kinder.

Auszeichnungen

Early Career Award (1984), Boyd R. McCandless Award (1986), Troland Research Award (1993), William James Book Prize (1995, 1999, 2003), Los Angeles Times Book Prize (1998), Golden Plate Award (1999), Henry Dale Prize (2004), Walter P. Kistler Book Award (2005), Humanist of the Year Award (2006), Innovations for Humanity Award (2008), George A. Miller Prize (2010); Ehrendoktorate der Universitäten Newcastle, Surrey, Tel Aviv, McGill, Tromsø und des Albion College.

Mitgliedschaften/Ämter

American Ass. for the Advancement of Science (1987), American Psychological Society (1990), American Psychological Ass. (1992), American Academy of Arts and Sciences (1998), American Academy of Political and Social Science (2006), Académie Internationale de Philosophie des Sciences (2007), Linguistics Society of America (2007); Committee for Skeptical Inquiry; Ehrenpräsident der Canadian Psychological Ass. (2008).

Veröffentlichungen

  • Steven Pinker: Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. Berlin-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8270-0509-4.

Siehe auch

Verweise