Atheismus

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Atheismus (altgr. ἄθεος; a[Negation], theos = Gott; „ohne Gott“) oder Gottlosigkeit bedeutet die Verneinung des Daseins und Wirkens eines Gottes (→ Monotheismus) oder mehrerer Götter (→ Polytheismus). Damit lehnt der Atheismus die Existenz z. B. des christlichen Gottes oder des mohammedanischen Allah oder aber auch, wie es z. B. im Hinduismus der Fall ist, unzählbar vieler Götter ab. Das eigentliche Wort „Atheismus“ erscheint überraschend spät, erst um das Jahr 1700.[1]

Als einzige bedeutende atheistische Religion gilt der Buddhismus (jedoch nicht auf der Ebene des einfachen Volksglaubens, der seit je mit diversen lokalen Göttern vermengt war, aber in der mönchischen buddhistischen Lehre), welcher keinen Gott behauptet. Eine eigentlich seltene – am ehesten noch in der Poesie beheimatete – Variante des Atheismus stellt der Pantheismus dar, ein mystisches Gefühl umfassender Göttlichkeit aller Dinge.

Geschichte

Antike und Mittelalter

Der „Vorwurf“ des Atheismus wird schon gegen eine Reihe älterer griechischer Philosophen erhoben, bezieht sich aber regelmäßig nur auf die Leugnung der öffentlich anerkannten Form des Gottesglaubens. In der Zeit der Sophisten wird das Dasein der Götter ernstlich in Frage gestellt, ohne daß doch ein Vertreter einer eigentlich atheistischen Lehre sich angeben ließe; Protagoras z. B. ließ das Dasein der Götter bloß dahingestellt, weil „die Dunkelheit der Sache und die Kürze des menschlichen Lebens“ eine sichere Entscheidung eben nicht gestatte. Wissenschaftlich vertreten wurde der Atheismus, wie es scheint, zuerst durch den der kyrenaischen Schule angehörigen Theodoros von Kyrene, und namentlich durch Euhemerus gewann diese Richtung eine gewisse Verbreitung. Andere Systeme, so die materialistischen des Demokrit und des Epikur, bestreiten nicht ein göttliches Dasein überhaupt, sondern verfechten lediglich abweichende Vorstellungen über die Gottheit.

Schon in der europäischen Antike sprechen Atheisten miteinander über ihren Atheismus: Kyniker, Skeptiker, ein Teil der Sophisten. Eine lange Reihe einflußreicher Philosophen schließt sich in Antike und Neuzeit an (Demokrit, Protagoras, Gorgias, Epikur, Feuerbach, Marx, Schopenhauer,[2] Nietzsche) und werden zu den Atheisten gezählt. Andere wiederum widersprechen dem Atheismus energisch (u. a. Johannes Duns Scotus, Thomas von Aquin), die daher zu den Theisten und Theologen gezählt werden (die damit nicht zu verwechselnden Ausdrücke Theosoph und Theosophie erscheinen erst 1875 mit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft in Neuyork durch Helena Petrovna Blavatsky und stehen in der Tradition des Okkultismus; der Ausdruck Theokratie wiederum benennt den „Gottesstaat“ und das politische Streben zur Errichtung eines solchen).

Atheismusformen seit der frühen Neuzeit

Atheismus stellt somit eigentlich keine verbindende Ideologie dar, was ja auch schon die bloße Negation in der Bezeichnung nahelegt. Atheisten vertraten in der europäischen Neuzeit insgesamt höchst verschiedene, teils sogar gegensätzliche Weltanschauungen, wie z. B. bloßen Alltags-Materialismus (häufig verknüpft mit Ideologien wie z. B. dem Kommunismus, Plutokratismus, Liberalismus, Egalitarismus), aber auch philosophischen Materialismus, philosophischen Skeptizismus, Positivismus, usw. Ferner finden sich unter Atheisten solche mit einem geringen oder sogar nahezu keinem Glauben, und wiederum andere mit einem durchaus sehr tiefen Glauben, teils unorganisiert als (sogenannte freigeistige) Einzelne oder auch organisiert, wie die erwähnten Buddhisten. Der viel zitierte Voltaire selbst übrigens – wie auch sein Zeitalter – argumentiert in aller Regel deistisch. Als Deismus bezeichnet man die Auffassung, Gott habe der Welt einen anfänglichen Impuls gegeben, greife seither aber nicht mehr ein.

Atheismus ist nicht umstandslos gleichzusetzen mit Ungläubigkeit oder Materialismus (wogegen jedoch umgekehrt der Materialismus erfahrungsgemäß sich immer atheistisch positioniert), ebenso ist ein Atheist nicht identisch mit einem Agnostiker, da dessen Geisteshaltung offenläßt, ob es einen Gott bzw. Götter gibt oder nicht. Anlaß für philosophischen Streit im Alltag erwächst häufig aus der Grundfrage, wie der methodische Atheismus der neuzeitlichen Wissenschaften zu verstehen sei: Ein echter wissenschaftlicher Diskurs ist in weit höherem Maß skeptisch orientiert als Schulen und Hochschulen dies in aller Regel vermitteln können. Andererseits bedarf jede gesunde Lebenswelt einer klaren Orientierung an feststehenden Regeln und Anschauungen, die jedoch nur sehr partiell aus wissenschaftlichen Umwälzungen gewonnen werden können. „Wir erleben weitaus mehr, als wir begreifen“, wie der bekannte Physiker und Philosoph Hans-Peter Dürr einmal formulierte.

„Theologie nach dem Tode Gottes“

In der marxistisch politisierten Situation der 1960er Jahre kam in den USA eine sogenannte „Theologie nach dem Tode Gottes“ als akademisches Phänomen auf. Die Glaubenspraxis in den Gemeinden blieb dauerhaft von diesem Phänomen unberührt, nicht jedoch die politischen Diskurse. In der BRD trat zu Zeiten der Bonner Republik die evangelische Theologin Dorothee Sölle mit dem Schlagwort „atheistisch an Gott glauben“ an die (kircheninterne) Öffentlichkeit. Dabei ging es um eine von allen Jenseitsaussagen gereinigte Theologie, die politisch auftritt und behauptet, es sei wünschenswert (und möglich), das Leben selbst als selektionsfreie, diskriminierungsfreie Sache zu organisieren. Diese atheistische Theologie stellt sich gegen jede „natürliche Ordnung“ und gegen jedes „ewige Gesetz“ und will den allseitigen, unablässigen und totalen Aufstand gegen natürliche und ordnende Vorgaben jeglicher Art und Form. Der Streit um die Frage, ob diese Theologie den wahren Kern der christlichen Botschaft bezeichne (oder ob sie faktisch unvereinbar ist mit den Kernaussagen des Neuen Testaments), dauert bis heute an.

Einerseits sind ja schon seit Jahrzehnten evangelikale Glaubensorganisationen deutlich auf dem Vormarsch (die wortgläubig biblisch predigen und einen „atheistischen“ Gottesbegriff als abwegig verwerfen). Andererseits aber lehren in staatsnah organisierten kirchlichen Einrichtungen – Kindergarten, Schule und Hochschule – heute zunehmend Protestanten, die es kategorisch ablehnen, überhaupt irgendeine verbindliche Lehraussage für saktrosankt zu erklären.

Während also das Nietzsche-Wort vom „Tode Gottes“ jetzt ausgerechnet linke Theologen ernsthaft irritiert, spaltet sich die reale Christengemeinde in Mitteleuropa weiter auf in noch laxere Staatspfründner einerseits und noch strengere „Freikirchen“ andererseits, die sich privat finanzieren. In der akademischen Theologie sind die theologischen Atheisten heute wohl isoliert (sie wandern in die politologischen und psychotherapeutischen Bereiche der Universitätsausbildung ab), als Denkfigur einer – biblisch gestimmten – religiösen Aufsässigkeit gegen alles und jedes aber, greift jener theologische Atheismus insgesamt wohl auch heute noch weiter um sich.[3]

„Neuer Atheismus“ in der Gegenwart

Heute ist Atheismus (politischer Atheismus, pädagogischer Atheismus, gesetzgeberischer Atheismus) innerhalb allgemeiner weltanschaulicher Diskurse wieder eine offene Frage bzw. ein Feld der offenen Konfrontation. Über lange Strecken des modernistischen 20. Jahrhunderts hin sah dies – aus zeithistorischem Blickwinkel gesehen – zunächst ganz anders aus: Nach dem Beginn des dezidiert politischen Pontifikats von Papst Johannes Paul II. (1978) und dem Ausbruch einer den Weltlauf umstürzenden Islamischen Revolution in Teheran (1979) – die zugleich ein Anlaß war für den Beginn des sowjetischen Afghanistan-Krieges (Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan noch im Dezember 1979) – geriet die intellektuell von vielen für abgetan erklärte Atheismus-Frage recht plötzlich neu in das gesellschaftliche (und weltpolitische) Leben hinein.

Der liberale Vordenker Ralf Dahrendorf rief in den frühen 1980er Jahren mit heftiger Erregung „das Ende des sozialdemokratischen Jahrhunderts“ aus. Politisch stimmte das aber nur halbwegs. Tatsächlich begann 1979 zwar einerseits – mit dem Regierungswechsel in Großbritannien – das neoliberale Zeitalter, die Ära Thatcher (und dann danach erst in den USA die Ära Reagan; Amtantritt im Januar 1981). Andererseits aber setzte sich eine untergründige Sozialdemokratisierung fast aller politischen Parteien in Westeuropa bis heute fort. Religiös jedoch – also so, wie seine Äußerung gar nicht gemeint war – behielt Ralf Dahrendorf eindeutig recht: Der typische Gewerkschafter-Atheismus nämlich, ein anrempelnder Versammlungs-Atheismus, eine offene – und eben tatsächlich lange Zeit gerade von Sozialdemokraten getragene – radikale Kirchenfeindschaft im politischen Leben, war mit einem Mal an ihr Ende gelangt.

Nach Auffassung zeithistorischer Beobachter läßt sich ein Stadium des sogenannten Neuen Atheismus konstatieren. Wissenschaftler wie Sam Harris (Jude), Richard Carrier und Daniel Dennett treten öffentlich vor großem Publikum auf. Atheistische Weltbestseller des britischen Biologen Richard Dawkins, des Journalisten Christopher Hitchens (eines Juden in den USA) und des französischen Privatgelehrten Michel Onfray, reagieren ihrerseits auf diese veränderte Situation und Zeitstimmung: Sie sammeln Argumente gegen den Gottesglauben wie völlige Neuigkeiten, als hätten von Diderot bis Marx, von Epikur bis Russell allenfalls in Jahrhunderten bloß ein paar Einzelgänger sich gegen theistische Glaubensbefehle gestellt.

Für sehr junge Menschen in den USA, die in der Ära Bush junior (2001–2009) aufwuchsen (im Englischen werden sie „millenials“ genannt), ist ein öffentlich selbstbewußt auftretender Atheismus allerdings wirklich eine völlige Neuigkeit, weshalb gewisse sensationalistische Attitüden der „neuen Atheisten“ erklärbar und sogar vertretbar sind – wenngleich sie der reichen und tiefen europäischen Geistesgeschichte, die all diese Ideen schon lange kennt, Hohn sprechen.

Die Religionsgeschichte geht weiter

Die eigentliche Religionsgeschichte Europas vollzieht sich jedoch fast losgelöst von diesen publizistischen Kämpfen: Esoterik, New Age, Gruppenreligiosität in abgeschlossenen Kreisen, Neuheidentum und ein verbreiteter Magie-Glaube wachsen an. Zudem hängen sich kirchliche Interessenvertreter heute an den politischen „Integrations“-Diskurs, um selber – wenigstens indirekt – vom Machtzuwachs eines bedenkenlos aggressiv auftretenden „europäischen Islam“ (→ Islamisierung, Dhimmitude) mit weiteren Steuergeldzuweisungen, mit Posten für „Integrations“-Funktionäre und dergleichen mehr zu profitieren.

Unter solchen Bedingungen ist es eigentlich nicht möglich, Atheismus ausgeruht und distanziert als philosophische Frage in der Weise zu erörtern, wie etwa Bertrand Russell dies vorgeführt hat. Alle gegenwärtigen Diskursteilnehmer haben vielmehr vorrangig Einflußinteressen im Sinn, sie suchen Steuergelder, sie suchen indirekte Mittelzuweisungen und öffentliche Aufmerksamkeit. Und genau das ist dann kein philosophischer Diskurs, sondern politischer Lärm. In diesem Sinne ist auch der sogenannte Neue Atheismus keineswegs militanter als irgendein vorausgegangener Atheismus. Die vielen „Religionslosen“ finden sich einfach nur in einer spätmodernen Lebenswelt wieder, die ihrem eigenen atheistischen Dogma von dem „absterbenden Kulturphänomen“ Religion (wie Bertrand Russell es postulierte) einfach nicht entsprechen will. Weder Religion als solche, noch Monotheismus, Deismus oder Theismus, Mystik, magischer Fetischglaube oder Polytheismus in Sonderheit „sterben ab“, diese Glaubensformen konsolidieren und stabilisieren sich stattdessen Anfang des dritten Jahrtausends weltweit.

Zivilisationen global, aber auch die private spirituelle Sphäre in den europäischen Gesellschaften, bleiben mit Entschiedenheit und hartnäckig religiös in ihrer gesamten Selbstdarstellung, Selbstdefinition und Selbstbehauptung. Sogenannte (oder sich selbst so nennende) religionslose Menschen andererseits bleiben – trotz ihrer vergleichsweise großen Zahl – stets die völligen Außenseiter bei allen institutionell vermittelten Machtkämpfen in den Staatswesen. Der spektakuläre (und öffentlich dokumentierte) Krebstod eines Christopher Hitchens (2011) hat im Grunde die ursprüngliche Lage nur wieder sichtbar gemacht: Laut und selbstsicher sind die vielen Glaubenssysteme; aber mundtot gemacht und ausgegrenzt sind diejenigen Einzelnen, die ihre atheistische sogenannte Vernunft zum Maßstab von Zivilisation überhaupt erheben wollen. Zivilisationen sind alles und jedes, aber eben eines sind sie gerade nicht: Sie sind nicht vernunftgeleitet.

Nationaler Widerstand und Religion

Zu den ungelösten Problemen eines populären Atheismus gehört es, daß deren gewöhnliche (alltägliche) Verteidiger dazu neigen, Aussagen über die „materielle“ oder „vernunftlose“ Natur der belebten Realität zu machen, die selbstwidersprüchlich sind. Ohne wissenschaftlich geschult zu sein, bemerken viele diesen Mangel ihrer Argumentation jedoch nicht einmal auf Gegenrede hin. Daß Wirklichkeit mehr als bloß „materielle“ Dimensionen hat, müßte eigentlich jeder akzeptieren, der mit Anspruch auf Vernunft zu argumentieren behauptet. Der „neue Atheist“ Christopher Hitchens spricht denn auch mit großer Selbstverständlichkeit vom „Numinosen“, will aber nicht zugeben, daß für andere dieses Numinose eben ihre religiöse Bindung ist, die sie keineswegs nur „privat“ oder heimlich ausleben wollen, sondern die sie in der öffentlichen Ordnung ihres eigenen Gemeinwesens gespiegelt sehen wollen. Genau das aber verbietet jener sogenannte fortschrittliche Atheismus, der lächerlicherweise glaubt, daß er „die Vernunft“ gepachtet hat.

Daß ferner auch biologische Erscheinungen – Biosphären, Biotope, evolutionäre Linien – nicht einfach bloß „Physik“ und nicht einfach Druck und Stoß sind, liegt eigentlich auf der Hand. Die satanischen Prediger freuen sich über die dummen, naiven Atheisten (die das alles völlig geheimnislos finden, was sie in der Natur sehen). Die satanischen Prediger – vom Monsanto-Manager bis zum sozialistischen Sozialpädagogen – können auf diese Weise ihr Pfusch-Regime, ihre gigantischen Zerstörungspläne, ihre radikale Naturvernichtung noch unter dem Beifall ahnungsloser Atheisten durchführen. Solcher Atheismus ist argumentativ unscharf, der vorgeblich „progressiv“ auftritt (Amnerkung: es gibt auch eine „progressive Demenz“, diese Tatsache sollten sich gewisse „Progressive“ ruhig mal durch den Kopf gehen lassen). Jene Unschärfe erzeugt übrigens erst die Nähe zu nihilistischen und dogmatisch-„materialistischen“ Positionen, die ein lediglich skeptischer Atheismus umstandslos vermeiden kann. Aber das wäre dann ja „Agnostizismus“, also das offene Eingeständnis, daß einer wirklich nicht weiß, was sich abspielt.

Die politische Szene eines nationalen Widerstandes ist heillos religiös gespalten. Da sich jedoch – wie geschildert – jene große Fraktion der selbsternannten „Religionslosen“ darunter befindet, kann diese wesentliche Tatsache nicht ausgesprochen und überhaupt schon nicht präzise beschrieben werden. Es liegt ein Kategorienfehler vor, der das Denken lähmt und die Sprache verwirrt. In der europäischen Hauptstadt des Atheismus (Berlin) und in anderen norddeutschen Metropolen fällt einfach bei unzähligen der Groschen nicht: Sie erkennen ihre lächerlichen allergischen Reaktionen auf das Wort „Religion“ nicht als das, was es ist: ein dummer Irrtum. Wer in einer norddeutschen Großstadt aufgewachsen ist (also in einem jener einstmals glühend protestantischen, heute strikt säkularen Städtchen), hat sicher noch im Ohr, mit welcher Selbstverständlichkeit dort gesagt wird: „Religion ist gleich Privatsache!“. Oder öfter eben auch: „Religionen gehören alle verboten!“ In der Realität jedoch sieht es hingegen so aus, daß es weit und breit keine einzige Gesellschaft gibt, die sich nicht religiös definiert. Und das ist nun das glatte Gegenteil einer „Privatsache“. (Es ist eine überflüssige, fruchtlose Debatte, inwiefern sozialistischer Personenkult „Religion“ oder „Ersatzreligion“ oder „Pseudo-Religion“ sei: Die zugrundeliegende Glaubenshaltung ist klarerweise kernreligiös.)

Das aber heißt: Weltanschaulicher Kampf ist kulturelle Opposition. Und was auf dem Areal der Politik oder der politischen Opposition geschieht oder geschehen könnte, ist nur ein ganz gedämpftes, hohles Echo der wesentlichen Auseinandersetzungen, um die es geht. Das Wesentliche ist das Religiöse. Und diejenigen, die ihre persönliche Gegnerschaft zur christlichen Dogmatik „religionslos“ nennen, sind die Vollidioten im ganzen Spiel: Da sie sich selber als pures Nichts definiert haben, nehmen sie im weltanschaulichen Kampf (der wie stets ein religiöser Kampf ist) die Position dauerhafter Nicht-Existenz ein.

Zitate

  • „Gott ist überall, außer wo er seinen Stellvertreter hat.“ — Italienisches Sprichwort[5]
  • „Bei Hofe ist der Unglaube verpönt, weil er den Interessen der Fürsten als schädlich gilt; Unglaube ist auch in Gegenwart junger Mädchen verpönt, wie leicht könnte er sie abhalten zu heiraten. Man wird zugeben, wenn es einen Gott gibt, muß es ihm sehr wohlgefällig sein, aus solchen Beweggründen verehrt zu werden.“ — Stendhal[6]
  • „Gott schweigt. Deswegen gilt er als guter Zuhörer.“ — Emil Baschnonga[7]
  • „Die Frauen ergeben sich Gott, wenn der Teufel nichts mehr mit ihnen zu schaffen haben will.“ — Sophie Arnould[9]
  • „Wenn die Götter uns strafen wollen, erhören sie unsere Gebete.“Oscar Wilde[10]
  • „Wie? Ein Gott, der die Menschen liebt, vorausgesetzt, daß sie an ihn glauben, und der fürchterliche Blicke und Drohungen gegen den schleudert, der nicht an diese Liebe glaubt! Wie? [...] Eine Liebe, die nicht einmal über das Gefühl der Ehre und der gereizten Rachsucht Herr geworden ist! Wie orientalisch ist das alles! ‚Wenn ich dich liebe, was geht’s dich an?‘ ist schon eine ausreichende Kritik des ganzen Christentums.“Friedrich Nietzsche[11]

Siehe auch

Literatur

  • Robert E. Manus: Glücklich ohne Gott: Warum Bibel und Koran uns die Antwort schuldig bleiben, Tectum Wissenschaftsverlag, 2018, ISBN 978-3828840669 [503 S.]
  • Karlheinz Deschner (Hg.): Warum ich aus der Kirche ausgetreten bin, Kindler Verlag, München 1970 [Beiträge von Frederic Vester, Gerhard Zwerenz, Klaus Harpprecht, Hans Wollschläger, Joachim Kahl u. a.] (Taschenbuch, damals noch ohne ISBN-Vermerk)
  • Gerd Haffmans (Hg.): Kleiner Atheismus-Katechismus, Haffmans Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-251-00225-2
  • Gottfried Beyvers: Argumente kontra Religion: Werkzeugkasten für Religionskritik, Alibri, 2018, ISBN 978-3865692825 [202 S.]
  • Richard Dawkins: Der Gotteswahn. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel, Ullstein Verlag, Berlin 2007 [englische Originalausgabe: 2006], ISBN 978-3-550-08688-5
  • Christopher Hitchens (Jude): Der Herr ist kein Hirte. Wie Religion die Welt vergiftet, Blessing Verlag, München 2007, ISBN 978-3-896-67355-8
  • Michel Onfray: Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muß, Piper Verlag, München 2006, ISBN 978-3-429-04852-1
  • Hubertus Mynarek: Die neuen Atheisten. Ihre Thesen auf dem Prüfstand, Die blaue Eule, Essen 2010, ISBN 978-3-89924-302-4
  • Bertrand Russell: Warum ich kein Christ bin, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1968 [englische Originalausgabe: 1957] (Taschenbuch ohne ISBN-Vermerk)
  • Joachim Kahl: Das Elend des Christentums oder Plädoyer für eine Humanität ohne Gott, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1968 [damals noch keine ISBN]
  • Fritz Erik Hoevels: Schmidt-Salomon, der Seiltänzer, Ketzerbriefe, Nr. 203 (Ahriman-Verlag), März/April 2017, S. 43–56, ISSN 0930-0503 (Beispiel für prononciert linke Kritik an Attitüde und Position des öffentlich umtriebigen Selbstdarsteller-Atheisten Michael Schmidt-Salomon)
Englischsprachig
  • Dan Barker: God: The Most Unpleasant Character in All Fiction. Sterling Pub, 2016, ISBN 9781454918325 [320 S.] – Der Verfasser zeigt als ehemaliger evangelikaler Prediger eine hervorragende Bibelkenntnis.
  • George H. Smith: Atheism. The Case Against God, Prometheus Books, New York 1989, ISBN 087975124X
  • Peter Boghossian: A Manual for Creating Atheists, Pitchstone Publishing, 2013, Kindle Edition (E-Book), ASIN: B00LKBT0MC [Philosophisch fundierte und praktisch orientierte Anleitung zur Überführung Religiöser in eine atheistische Vernunfthaltung]
  • Mangasar Magurditch Mangasarian (1859–1943): Is Life Worth Living Without Immortality?, Reprint 2008, ISBN 0548855005

Verweise

Fußnoten

  1. Joachim Ritter (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Schwabe Verlag, Basel/Stuttgart 1971; Bd 1: A - C, Artikel „Atheismus“, Spalte 595–599; hier Sp. 595
  2. „Wenn ich aber suche, mir vorstellig zu machen, daß ich vor einem individuellen Wesen stände, zu dem ich sagte: ‚mein Schöpfer! ich bin einst nichts gewesen: du aber hast mich hervorgebracht, so daß ich jetzt etwas und zwar ich bin;‘ – und dazu noch: ‚ich danke dir für diese Wohlthat;‘ – und am Ende gar: ‚wenn ich nichts getaugt habe, so ist das meine Schuld;‘ – so muß ich gestehn, daß in Folge philosophischer und indischer Studien mein Kopf unfähig geworden ist, einen solchen Gedanken auszuhalten.“Arthur Schopenhauer (Parerga und Paralipomena II, Zweiter Teilband, S. 416, § 178, Ausgabe Diogenes 1977, ISBN 3-257-20430-2)
  3. Vgl. zur innertheologischen Diskussion: Martin Haug: Das Glaubensbekenntnis von Dorothee Sölle und das Credo der Kirche, Calwer Verlag, Stuttgart 1969 [= Calwer Hefte, Bd. 104]
  4. Lichtenberg. Aphorismen – Essays – Briefe, hrsg. von Kurt Blatt, Schünemann Verlag, Bremen, ISBN 3-7961-2514, S. 148
  5. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 511
  6. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 504
  7. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 511
  8. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 516
  9. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 506
  10. Bodo Harenberg (Hg.): Harenberg. Lexikon der Sprichwörter & Zitate, Harenberg Verlag, Dortmund 1997, ISBN 3-611-00611-4, S. 518
  11. Friedrich Nietzsche: Fröhliche Wissenschaft, Drittes Buch, Nr. 141