Tapiau (Ordensburg)

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Tapiau ist eine Ordensburg des Deutschen Ordens in Tapiau in Ostpreußen .

Lage

Die Ordensburg Tapiau markiert das südöstliche Ende des Samlands, da sich hier die Deime vom Pregel scheidet. Die Burg war im Herzogtum Preußen zweite Residenz der Herzöge von Preußen.

Geschichte

Im Winkel zwischen Pregel und dem Westufer der Deime wurde 1351 unter dem Großmarschall des Deutschen Ordens und Komtur von Königsberg, Siegfried von Danenfeld eine steinerne Burg errichtet. Die Vorburg war bereits mit einem Schlosstor und einer Fallgitterbahn befestigt. In der Mitte des Hauptgeschosses befand sich ein quadratischer Raum mit Tonnengewölbe, der Wohnraum des Gebietigers. Daran schloss sich eine schlichtere Wohnung der Hauskomtur mit Remter an.

Die Pracht und die Bedeutung der einstigen Burg lässt sich daran ermessen, dass sich 1377 Herzog Albrecht von Österreich mit einem Gefolge von 5 Grafen und 50 Rittern und Edelknappen ebenso dort aufhielt wie König Heinrich IV. von England, während er 1390-91 als Earl of Derby einen Kreuzzug gegen die Litauer führte.

Als der Hochmeistersitz nach Königsberg verlegt wurde, zog 1457 die Großkomtur, welche die innere Verwaltung des Ordensstaates leitete, mitsamt der „Ordensliberei“, das heißt, der Bibliothek und dem Archiv, dort ein. 1506 wurde ein Teil davon durch einen Brand vernichtet, mit den erhaltenen Teilen wurde die Silberbibliothek erweitert.

Albrecht von Brandenburg-Ansbach weilte oft in der Burg und starb dort am 20. März 1568 an der Pest.

Die Burg war nacheinander Sitz eines Komturs, eines Pflegers, eines Amtshauptmanns und eines Domänenpächters.

Gegenwärtiger Zustand

Die Burg Tapiau beherbergt heute als Gefängnis etwa 500 Gefangene. Von der einstigen Vierflügelanlage blieben der Nordwestflügel mit Torweg und alten Räumen sowie die tonnengewölbten Keller des Südostflügels erhalten. Über dem Rundbogeneingang gibt es noch die Fallgitternische. Im Erdgeschoss sind die Räume mit Jochen und Kreuzrippengewölben sowie achteckigen Granitpfeilern gestützt. Das Hauptgeschoss ist nach dem Vorbild des Marschallsbaus des Königsberger Schlosses gestaltet. Auch die Räume nach Norden sind wie in Königsberg mit Sterngewölben und Tierköpfen auf den Konsolen ausgeführt.

Siehe auch