Tapiau
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Wehlau |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner (1939): | 9.326 |
Koordinaten: | 54° 39′ N, 21° 4′ O |
Tapiau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Tapiau ist eine deutsche Kleinstadt in Ostpreußen.
Lage
Tapiau liegt 20 km westlich von Wehlau am Pregel.
Geschichte
Westlich von Tapiau ist eine prussische Wehranlage belegt, die ebenso wie die zwischen Deime und Pregel gelegene prußische Burg einst das Samland vor den Wikingern schützen sollte, die durch einen damaligen Durchbruch in der Nehrung bei Sarkau leicht in das Haff eindringen konnten. Anstelle dieser Holzburg baute der Deutschen Ordens 1351 die Burg Tapiau. 1385 wurde hier der Sohn des litauischen Großfürsten Kęstutis, Vytautas (Witold) getauft, der später mit seinem Vetter Jagello die polnisch-litauische Union errichtete und regierte. Nach der Verlegung des Ordenshochsitzes übernahm Tapiau die Ordensbibliothek sowie das Archiv.
Die Stadtrechte erhielt Tapiau 1722.
1895 umfaßte die Stadt ein Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Warendepot der Reichsbank, Gärtnerlehranstalt mit Obstweinfabrik, Provinzial-Besserungs- und Landarmenanstalt, Biskuit- und Zuckerfabrik, Dampfschneide- und Mahlmühlen, Brauereien, Schiff-Fahrt, Handel mit Holz, Steinen, Getreide, Butter und Käse. In der Besserungsanstalt werden Decken, grobes Tuch (Want), Baumwollzeug(Nessel), Strohmatten und Fischernetze angefertigt.
Von 1818 bis 1945 gehörte die Stadt zum Landkreis Wehlau.
Am 25. Januar 1945 wurde Tapiau von der Roten Armee eingenommen. Als eine der wenigen Städte Nordostpreußens überstanden die Gebäude Tapiaus den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden und sind auch heute vergleichsweise gut erhalten. Die deutsche Bevölkerung wurde jedoch nach der Einnahme entweder vertrieben oder ermordet.
Bekannte, in Tapiau geborene Personen
- Bernhard Ankermann (1859–1943), Ethnologe und Afrikaforscher
- Lovis Corinth (1858–1925), Maler; schuf für die evangelische Pfarrkirche der Stadt das Altargemälde „Golgatha“
- Heinrich Dembowski (1893–1947), Offizier
- Berthold Mikat (1912–1990), Epidemiologe
- Ernst Mollenhauer (1892–1963), Landschaftsmaler
- Otto Schwock (1898–?), Dichter
- Hans Heinrich Vangerow (geb. 1924), Forstmann und Historiker
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