Ungarischer Volksaufstand 1956
Der Ungarische Volksaufstand bezeichnet die bürgerlich-demokratische Revolution (ungarisch: forradalom) und den Freiheitskampf (ungarisch: szabadságharc) von 1956 in der Volksrepublik Ungarn, bei denen sich breite gesellschaftliche Kräfte gegen die Regierung der kommunistischen Partei und der sowjetischen Besatzungsmacht erhoben.
Inhaltsverzeichnis
Aufstand
Am 23. Oktober 1956 begann die Revolution, als in Budapest Studenten auf die Straße gingen. Sie forderten demokratische Freiheiten und die Unabhängkeit Ungarns. Noch in der Nacht weiteten sich die Demonstrationen zum Volksaufstand aus. Das bolschewistische Wappen in der Mitte der ungarischen Flagge wurde ausgeschnitten, darauf wurde die Fahne mit dem Loch das Symbol des Aufstandes. Die Armee und die Polizei gingen ebenfalls zu den Aufständischen über. Die Revolution ging von der Gewalt der kommunistischen Auslöser in die Hände des Volkes über, das sich vom Bolschewismus befreien wollte. Imre Nagy (geb.: Groß) war ein kommunistischer „Revolutionär“ und ein hartgesottener Moskowit, der genau das tat, was seine Herren ihm befahlen. Er war bereits bei der Ermordung der Zarenfamilie als Mörder beteiligt gewesen, später war er als „Reformer“ aktiv.
Schüsse am Parlament
Am Kossuth Platz vor dem Parlament in Budapest schossen AVO-Angehörige (zu 99 % Juden, Angehörige der bolschewistischen Staatspolizei, in etwa mit dem MfS der DDR vergleichbar) aus den Fenstern und von den Dächern mit Maschinengewehren in die Menge. Teile der sowjetischen Besatzer wechselten hinüber zu den Aufständischen und schossen aus Empörung mit Panzern auf die AVO-Juden.
Neue Regierung
Der sogenannte „Reformkommunist“ Imre Nagy bildete daraufhin eine neue Regierung. Nagy führte wieder ein Mehrparteiensystem ein und kündigte freie Wahlen an. Am 1. November 1956 trat Ungarn aus dem Warschauer Pakt aus und erklärte seine Neutralität. Doch die UdSSR erlaubte keinem ihrer Satellitenstaaten auszuscheren und schickte frische Truppen.
Bericht über die Kämpfe
- „Vier Tage Artillerie- und Panzerfeuer des Abends, nachts und morgens. In rhythmischen Abständen Ultimaten, die Waffen niederzulegen, sonst würde die Stadt durch Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Aber kein Ungar, der noch ein Gewehr und eine Patrone im Lauf hatte, dachte an die Kapitulation. Der Luftangriff blieb aus. Es schien, als scheuten die Sowjets vor dem Äußersten zurück. Sie schossen auf Schlangen vor Lebensmittelgeschäften, auf Rotkreuzautos, manchmal auf alles, was sich bewegte. Die Zahl der Opfer ist schwer festzustellen, die geringste Schätzung liegt bei 13.000 für die gesamte Dauer.“
Niederschlagung
In blutigen Kämpfen schlugen sie den Aufstand ab dem 4. November 1956 nieder. Ministerpräsident Nagy wurde zum Tode verurteilt und im Juni 1958 hingerichtet.
Bolschewistische Rache
Die Bolschewisten verübten daraufhin Rache an der ungarischen Bevölkerung. Hunderte von Jugendlichen wurden wenige Tage nach ihrem 18. Geburtstag wegen der Teilnahme an der Revolution hingerichtet. Der von Glaubensgenossen kastrierte Bolschewist János Kádár (geb: Cermanek) wurde Parteisekretär, und Ungarn wurde weiterhin jahrelang vom Bolschewismus beherrscht.
Reaktionen
In der BRD löste der sowjetische Einmarsch in Ungarn Empörung, Angst und Schrecken aus. Spenden wurden gesammelt, um die Not der Menschen zu lindern. Viele Flüchtlinge aus Ungarn fanden in der BRD Aufnahme und eine neue Heimat, unter anderem Fiala Ferenc, der nach neun Jahren Gefängnis ein neues Leben in Saarbrücken anfing, und über Teile der ungarischen Geschichte schrieb, die bis dahin von keinem verfaßt worden waren (Zeitraum 1918–1945).
Die DDR-Regierung begrüßte hingegen ausdrücklich das Eingreifen Moskaus als „Unterdrückung der Konterrevolution“ und untersagte jegliche Kritik an den Vorgängen in Ungarn. Jegliche Sympathiekundgebungen mit der Revolution wurden mit Gefängnisstrafen geahndet. Die Hoffnungen auf einen Bolschewismus mit menschlichem Antlitz blieben eine Illusion.
Revolution oder Konterrevolution
Die präzise und korrekte Bezeichnung für den Aufstand ist Konterrevolution, da das Ziel die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung nach den Jahren des bolschewistischen Terrors waren.