Unsere wegen Organraubs ermordeten Söhne

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Unter der Überschrift Unsere wegen Organraubs ermordeten Söhne erschien in der schwedischen Zeitung Aftonbladet am 17. August 2009 ein Artikel, der für Verstimmungen zwischen dem Königreich Schweden und Israel sorgte. In dem Artikel ging es um palästinensische Vorwürfe, Israelis entnähmen getöteten Palästinensern Organe. Dabei beließ es der Autor Donald Boström jedoch nicht, so ließ er in den Artikel ein persönliches Erlebnis mit einfließen, das er während eines Aufenhaltes in den von Israel besetzten Gebieten machen mußte.

Zum Verständnis des Textes ist zu beachten, daß eine Organentnahme zwecks Transplantation faktisch nur bei Lebenden möglich ist, auch wenn die öffentlich propagierte „Gehirntod“-Theorie den gegenteiligen Eindruck zu erwecken sucht.[1]

Quelle
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Unsere wegen Organraubs ermordeten Söhne

von Donald Boström, übersetzt von Jens-Torsten Bohlke, Brüssel


„Du kannst mich einen Spielmacher, einen Matchmaker nennen“, sagte Levy Izhak Rosenbaum aus Brooklyn/USA in einem geheim aufgezeichneten Gespräch einem FBI-Agenten, von dem er glaubte, dass dieser FBI-Agent ein Kunde wäre. Zehn Tage später, Ende Juli 2009, war Rosenbaum festgenommen und seine gigantisch große Soprano ähnliche Verwicklung in Geldwäsche und ungesetzlichen Organ-Handel flog auf.

Rosenbaums Spielmacherei hatte nichts mit Liebesspiel und Partnerschaftsanbahnungsagentur zu tun. Es ging da ausschließlich nur um An- und Verkauf von Nieren aus Israel auf dem Schwarzmarkt. Rosenbaum sagt, dass er die Nieren für 10.000 Dollar ankauft, welche von armen Leuten stammen. Dann schafft er es, die Organe an verzweifelte Patienten in den USA für 160.000 Dollar zu verkaufen.

Die Anschuldigungen haben das Transplantationsgeschäft in den USA ins Schleudern gebracht. Sind sie wahr, dann bedeutet dies, dass Organschwarzhandel zum ersten Mal in den USA dokumentiert wird, so Experten gegenüber der „New Jersey Real-Time News“.

Auf die Frage, wie viele Organe er verkauft hat, erwidert Rosenbaum: „Eine ganze Menge. Und ich bin da nie gescheitert“, brüstet er sich.

Das Geschäft läuft bereits seit einiger Zeit. Francis Delmonici, Professor für Transplantationschirurgie von der Harvard Universität und Vorstandsmitglied der US-Nierenstiftung berichtet derselben Zeitung, dass gesetzwidriger Organhandel ähnlich dem aus Israel bekanntgewordenen auch in anderen Gegenden der Welt ebenso ausgeführt wird. 5000-6000 Operationen jährlich und rund 10% der Nierentransplantationen in der Welt werden laut Delmonici illegal ausgeführt.

Verdächtige Herkunftsländer dieser Handlungen sind Pakistan, die Philippinen und China, wo die Organe offenbar von hingerichteten Gefangenen entnommen werden. Aber die Palästinenser hegen ebenfalls starke Verdachtsmomente gegen Israel, junge Männer festzunehmen und sie als Organreserve des Landes zu missbrauchen. Dies ist eine schwerwiegende Anschuldigung mit genug Fragezeichen, die den Internationalen Gerichtshof veranlassen, eine Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen einzuleiten.

Israel hat wiederholt unter Feuer gestanden wegen seiner unethischen Wege des Handels mit Organen und Transplantationsmaterial. Frankreich ist eines jener Länder, die die Organ-Zusammenarbeit mit Israel in den 90er Jahren eingestellt haben. Die „Jerusalem Post“ schrieb, dass „der Rest der europäischen Länder Frankreichs Beispiel in Kürze folgt, so wird erwartet.“

Die Hälfte der bei Israelis transplantierten Nieren sind seit Beginn dieses Jahrzehnts illegal aus der Türkei, Osteuropa oder Lateinamerika angekauft worden. Israelische Gesundheitsbehörden haben genaue Kenntnisse dieses Geschäfts. Sie unternehmen aber nichts, um es zu stoppen. Auf einer Konferenz im Jahr 2003 wurde dargestellt, dass Israel das einzige westliche Land mit einer medizinischen Professionalität ist, welches den illegalen Organhandel nicht verurteilt. Das Land ergreift keinerlei rechtliche Maßnahmen dagegen, dass Ärzte am illegalen Geschäft teilnehmen. Im Gegenteil, leitende Ärzte aus Israels größten Krankenhäusern sind in die meisten illegalen Transplantationen involviert, so „Dagens Nyheter“ (vom 5. Dezember 2003).

Im Sommer 1992 versuchte Israels damaliger Gesundheitsminister Ehud Olmert, das Problem des Mangels an Organen dadurch zu beheben, dass er eine große Kampagne startete, die darauf gerichtet war, die Israelis in öffentlichen Registern für die postmortale Organspende zu erfassen. Eine halbe Million Anzeigen wurden dafür in örtlichen Zeitungen geschaltet. Ehud Olmert selbst zeichnete als erste Person bei dieser Registrierungskampagne. Ein paar Wochen später berichtete die „Jerusalem Post“, dass die Kampagne ein Erfolg war. Nicht weniger als 35.000 Menschen hatten sich registrieren lassen. Ohne jene Kampagne wäre mit 500 Menschen in einem normalen Monat zu rechnen gewesen, die sich auf freiwillige postmortale Organspende eingelassen hätten. Im gleichen Artikel schrieb der Reporter Judy Siegel, dass die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage noch groß wäre. 500 Menschen stünden auf der Liste derer, die eine Nierentransplantation benötigen. Aber nur 124 Transplantationen könnten ausgeführt werden. Von 45 Menschen mit Bedarf an einer neuen Leber könnten nur drei in Israel operiert werden.

Während die Kampagne lief, begannen junge palästinensische Männer aus Dörfern auf der West Bank und in Gaza zu verschwinden. Nach fünf Tagen sollten israelische Soldaten sie tot mit aufgeschlitzten Körpern zurückbringen.

Als von diesen aufgefundenen Körpern die Rede begann, versetzte dies die Bevölkerung der besetzten Gebiete in Angst und Schrecken. Es gab Gerüchte über einen dramatischen Anstieg vermisster junger Männer mit anschließenden nächtlichen Begräbnissen der aufgeschlitzten Körper von ihnen.

Ich war damals dort vor Ort und arbeitete an einem Buch. Bei verschiedenen Gelegenheiten bekam ich von UNO-Personal mit, dass man über diese Entwicklungen besorgt ist. Die mich kontaktierenden Personen sagten aus, dass Organraub ganz konkret vor sich geht, aber sie daran gehindert würden, in dieser Sache was zu unternehmen. Im Auftrag eines Radiosenders reiste ich dann herum und führte Interviews mit einer großen Zahl von palästinensischen Familien in der West Bank und in Gaza. Dabei traf ich Eltern, die mir erzählten, wie ihre Söhne ihrer Organe beraubt worden waren, bevor sie getötet wurden.

Nur ein Beispiel, auf welches ich bei dieser Tour stieß, war der junge Steinewerfer Bilal Ahmed Ghanan:

Es war nahe Mitternacht, als der Motor einer israelischen Militärkolonne aus den Außenbezirken von Imatin her, einem kleinen Dorf in den nördlichen Teilen der West Bank, aufheulte. Die zweitausend Einwohner wurden aus dem Schlaf gerissen. Sie waren still, abwartend, wie ruhende Schatten in der Dunkelheit. Einige von ihnen lagen auf den Dächern, andere versteckten sich hinter den Gardinen, den Mauern oder Bäumen, die Schutz boten während der Abendglocken, aber einen guten Blick auf das ermöglichten, was das Grab für den ersten Märtyrer des Dorfes werden sollte.

Die Militärs hatten die Stromversorgung unterbrochen. Das Gebiet war jetzt eine militärisch abgeriegelte Gegend. Nicht mal eine Katze konnte sich draußen bewegen, ohne ihr Leben zu riskieren. Die alles überlagernde Ruhe der finsteren Nacht wurde nur von stillem Schluchzen unterbrochen. Ich erinnere mich nicht, ob unser Schaudern durch die Kälte oder die Anspannung hervorgerufen wurde.

Fünf Tage zuvor, am 13. Mai 1992, benutzte ein israelisches Sonderkommando die Tischlerei des Dorfes, um einen Hinterhalt zu legen. Die Person, die sie ausschalten wollten, war Bilal Ahmed Ghanan, einer der jugendlichen palästinensischen Steinewerfer, die das Leben für die israelischen Soldaten schwer machten.

Als einer der aktivsten Steinewerfer wurde seit einigen Jahren nach Bilal Ghanan vom Militär gefahndet. Zusammen mit anderen jugendlichen Steinewerfern versteckte er sich obdachlos in den Bergen von Nablus. Gefasst zu werden, hieß Folter und Tod für diese Jugendlichen, so dass sie um jeden Preis in den Bergen bleiben mussten.

Am 13. Mai machte Bilal eine Ausnahme, als er aus irgendeinem Grund ungeschützt an der Tischlerei vorbeikam. Nicht mal Talal, sein älterer Bruder, weiß, warum er dieses Risiko auf sich nahm. Möglicherweise waren die Jugendlichen ohne Nahrung und mussten sich was zu essen beschaffen.

Alles ging nach Plan für das israelische Sonderkommando. Die Soldaten machten ihre Zigaretten aus, legten die Coca-Cola-Dosen beiseite und schauten ruhig durch das zerbrochene Fenster. Als Bilal nahe genug war, brauchten sie nur abzudrücken.

Der erste Schuss traf ihn in die Brust. Laut Augenzeugen des Geschehens wurde er daraufhin mit je einer Kugel in jedem Bein getroffen. Dann rannten die Soldaten aus der Tischlerei heraus und schossen Bilal eine Kugel in die Magengegend. Am Ende ergriffen sie ihn bei seinen Füßen und zogen ihn die zwanzig Steinstufen der Werkstatt-Treppe hinauf.

Dorfbewohner sagen aus, dass Leute von UNO und dem Rotem Kreuz dabei waren, die Schüsse hörten und herbeikamen, um nach verletzten hilfsbedürftigen Menschen zu schauen. Ein Streit entfachte sich darum, wer sich um das Opfer kümmern solle. Die Diskussionen endeten damit, dass die israelischen Soldaten den schwerverletzten Bilal in einen Jeep luden und in die Außenbezirke des Dorfes verbrachten, wo ein Kriegshubschrauber wartete. Der Jugendliche wurde an einen Ort geflogen, welcher seiner Familie nicht bekannt ist. Fünf Tage später kam er zurück. Er war tot und in grünem Krankenhausstoff eingewickelt.

Ein Dorfbewohner erkannte Hauptmann Yahia, den Leiter des Sonderkommandos, welches Bilal vom „Postmortem Center“ Abu Kabir außerhalb von Tel Aviv zu seiner letzten Ruhestätte abtransportierte. „Hauptmann Yahia ist der schlimmste von ihnen allen“, flüsterte mir der Dorfbewohner in mein Ohr. Nachdem Yahua den Körper abgeladen hatte und die grüne Krankenhausumhüllung gegen eine leichte Baumwollumhüllung eingetauscht hatte, wurden einige männliche Angehörige des Opfers von den Soldaten ausgesucht, um Zement zu schaufeln und zu mischen.

Zusammen mit den scharfen Geräuschen des Schaufelns konnten wir das Gelächter der Soldaten hören, die in Erwartung baldigen Heimkommens ihre Witze rissen. Als Bilal in das Grab gelegt wurde, war seine Brust unbedeckt. Sofort wurde es den wenigen anwesenden Menschen klar, welche Art Missbrauch an dem Jugendlichen zu sehen war. Bilal war ganz und gar nicht der erste jugendliche Palästinenser, welcher mit einem Schnitt von seinem Unterbauch bis zu seinem Kinn versehen so begraben wurde.

Die Familien in der West Bank und in Gaza spürten, dass sie genau wussten, was geschehen war: „Unsere Söhne werden als unfreiwillige Organspender benutzt“, so erzählten mir Angehörige von Khaled aus Nablus, ebenso die Mutter von Raed aus Jenin und die Onkel von Mahmoud und Nafes aus Gaza. Sie alle waren einige Tage vermisst, um dann nur nachts zurückzukommen, tot und aufgeschnitten.

„Warum behalten sie die Körper für bis zu fünf Tage, bevor sie sie uns bestatten lassen? Was geschah mit den Körpern in jener Zeit? Warum schneiden sie sie auf, gegen unseren Willen, wenn die Todesursache offenkundig ist? Warum werden die aufgeschlitzten Körper nachts zurückgebracht? Warum wird dies mit einem militärischen Begleitkommando getan? Warum ist das Gebiet während des Begräbnisses abgeriegelt? Warum wird die Stromversorgung unterbrochen? Nafes Onkel war wütend. Und er hatte eine Menge Fragen.

Die Angehörigen des toten Palästinensers hatten nicht länger Zweifel über die Gründe der Tötungen. Aber der Sprecher der israelischen Armee erklärte alle Verdächtigungen über Organraub zur Lüge. Alle palästinensischen Opfer würden routinemäßig autopsiert werden, so sagte er.

Bilal Ahmed Ghanem war einer von 133 Palästinensern, die auf verschiedenen Wegen in jenem Jahr getötet wurden. Laut der palästinensischen Statistik waren die Todesursachen: erschossen auf der Straße, Explosion, Tränengas, absichtliches Überfahren, erhängt im Gefängnis, erschossen in der Schule, getötet zuhause, usw. Die 133 getöteten Menschen waren im Alter zwischen 4 Monaten bis 88 Jahre.

Nur die Hälfte von ihnen, 69 Opfer, gingen durch eine Untersuchung nach ihrem Tod. Die routinemäßige Autopsie getöteter Palästinenser, von welcher der Sprecher der israelischen Armee redete, entspricht bisher nicht der Wirklichkeit in den besetzten Gebieten. Die Fragen bleiben.

Wir wissen, dass Israel eine große Nachfrage nach Organen hat. Wir wissen auch, dass es dort seit jetzt vielen Jahren einen enormen illegalen Organhandel gibt. Wir wissen, dass die Behörden sich dessen bewusst sind und Ärzte in Leitungspositionen in den großen Krankenhäusern daran genau wie ziviles Hilfspersonal auf verschiedenen Ebenen teilnehmen. Wir wissen weiterhin, dass junge palästinensische Männer verschwinden, dass sie fünf Tage später zurückgebracht werden, nachts, unter größter Geheimhaltung, zusammengenäht nach ihrem Aufschlitzen vom Unterbauch bis zum Kinn.

Es ist höchste Zeit, dieses makabre Geschäft mit seinem Geschehen ans Tageslicht zu bringen. Die Öffentlichkeit muss erfahren, was in den von Israel seit dem Beginn der Intifada besetzten Gebieten sich abspielt.

Quelle: „Aftonbladet“ („Das Abendblatt“) sozialdemokratische Boulevardzeitung aus Stockholm


Siehe auch

Verweise

Fußnoten