Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Unter Ausschluß der Öffentlichkeit |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Stab | |
Regie: | Paul Wegener |
Drehbuch: | Otto Linnekogel, Helmut Brandis |
Produktion: | Euphono-Film |
Musik: | Hans Carste |
Kamera: | Karl Hasselmann |
Schnitt: | |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Olga Tschechowa | Brigitte Sparrenberg |
Ivan Petrovich | Baron Gaffris |
Sabine Peters | Ina Sparrenberg |
Alfred Abel | Bankier Sparrenberg |
Berthold Ebbecke | Dr. Hans Reger |
Erich Ziegel | Justizrat Reger |
Albert Florath | Karla |
Hanns Erich Pfleger | Herr Hillberg |
Olga Limburg | Frau Hillberg |
Eduard von Winterstein | Gerichtsvorsitzender |
Margit Symo | Tänzerin |
Erik Ode | Wölfchen Hillberg |
Curt Lucas | Staatsanwalt |
Arthur Schröder | Graf Velthusen |
Fritz Lafontaine | |
Eduard Bornträger | |
Conrad Curt Cappi | |
Max Wilmsen |
Unter Ausschluß der Öffentlichkeit ist ein deutscher Gerichtsfilm von 1939. Die Uraufführung fand am 5. August 1939 statt.
Handlung
Silvestertrubel in einem eleganten Berliner Ballhaus. Der Lärm weicht für Augenblicke einer atemlosen Spannung: Der Ansager zählt die Sekunden bis 12 Uhr und gibt mit einem fröhlichen „Prosit Neujahr!“ das Mal zur allseitigen Beglückwünschung. In der Loge des Bankiers Sparrenberg ist ein klein Familien- und Freundeskreis versammelt. Als „gewissenhafter Bankier“ zieht er die Bilanz seiner Ehe und schließt mit einem dankbaren Hoch auf seine Frau, in das die übrigen, die Töchter Sparrenberg, ihre Freundin Karla, Justizrat Reger und sein Sohn Hans, der zukünftige Schwiegersohn Sparrenbergs, begeistert einstimmen.
Ein glücklicher Jahresbeginn – aber auch der Beginn einer Tragödie, die ihre ersten Schatten auf die harmlos fröhliche Gesellschaft wirft. Frau Brigitte Sparrenberg, eben noch heiter und strahlend, ist nach einem kurzen Gespräch am Tischtelefon ihrer Loge wie verwandelt. Sie verlangt, sich mit Müdigkeit entschuldigend, nach Haus, und Hans Reger bringt sie heim. Was war geschehen? Aus der Vergangenheit war der Mann aufgetaucht, mit dem sie einmal verlobt gewesen ist: Baron Gaffris, der sich einst großer Betrügereien schuldig gemacht und sie mit in den Prozeß verstrickt hatte. Was wollte er von ihr? Warum beschwor er jene unglückselige Zeit herauf, an die sie nicht erinnert werden wollte und von der nie zu ihrem Mann gesprochen hatte?! Während Baron Geffris vor mehr als 20 Jahren Brigitte zum ahnungslosen Werkzeug seiner Pläne machte, indem er sich von ihr in die ersten Kreise einführen ließ und als ihr Verlobter ungestört „operieren“ konnte, versucht er nun, mit Wissen der jetzigen Bankiersfrau einen neuen Coup – und noch dazu gegen ihren in – Brigitte durchzuführen. Er stützt sich dabei auf die Tatsache, daß Brigitte ihrem Mann gegenüber bis heute ihre vorehelichen Beziehung zu ihm, Gaffris, verschwiegen hat und droht ihr mit zynischer Offenheit, das von ihr Versäumte selbst nachzuholen, falls sie ihm bei seinem Vorhaben – einem „kleinen“ Wechselbetrug – stören zu müssen glaube. Die Lappalie von 66.000 Mark werde das Bankhaus ihres Mannes schon nicht erschüttern ...
Aber es kommt nicht dazu. Ina hat in die furchtbare Lage ihrer Mutter durch eigene Beobachtung und eine Mitteilung ihres im Examen stehenden und zufällig mit der Bearbeitung der damaligen „Strafsache Gaffris“ beschäftigten Verlobten Hans Reger Einblick gewonnen. Und dann hat ihr auf Befragen ihre unglückliche Mutter alles erzählen müssen. Ina ist es, die nun von sich aus die Initiative ergreift. Heimlich ist sie ihrer Mutter, die mit dem Erlös ihres verpfändeten Schmucks Gaffris umzustimmen hofft, bis zur Wohnung nachgefahren, hat auf der Straße gewartet, bis sich ihre Mutter wieder sehen ließ und ist dann selbst zu Gaffris gegangen.
Die gefälschten Wechsel werden nicht eingelöst, Gaffris ist tot. Eine feine, schmale Schnittwunde muß ein Ende herbeigeführt haben, und ein von der Wand genommener malaiischer Kris ist vermutlich die gegen ihn gerichtete Waffe gewesen. Ina liegt, von einem heftigen Nervenfieber geschüttelt, im Sanatorium. Sie weiß nichts davon, daß sich ihre Mutter in Untersuchungshaft befindet, sie bedarf der Schonung und ist von der Außenwelt so gut wie abgeschlossen. – Und dann beginnt der Prozeß. Die Angeklagte Brigitte Sparrenberg bekennt sich in vollem Umfänge des Mordes an Baron Gaffris schuldig und so lautet der Antrag des Staatsanwalts auf acht Jahre Zuchthaus. – Doch dann nimmt die Verhandlung eine sensationelle Wendung. Neue Ermittlungen der Verteidigung, die Justizrat Reger übernommen hatte, führen zu neuen Erkenntnissen – und dann erscheint unerwartet Ina. Auf eine Pressenotiz hin ist sie gekommen und gibt nun – unter Ausschluß der Öffentlichkeit – ein getreues Bild von den Umständen, die zum Tode des Verbrechers geführt haben. Der Mordprozeß nimmt ein glückliches Ende und gibt mit seinem Ausgang die Menschen einander wieder, die durch verhängnisvolle Verstrickungen auseinandergerissen zu werden drohten.